Harry Kane ist die am heißesten diskutierte Personalie beim FC Bayern. Dafür ist der Name Randal Kolo Muani für die vakante Stürmerposition komplett aus dem Blickfeld verschwunden. Das Interesse der Bayern-Bosse am Franzosen ist aus verschiedenen Gründen stark abgekühlt.
Noch vor wenigen Wochen war Kolo Muani erklärte die Wunschoption für den Angriff. Der Angreifer von Eintracht Frankfurt war eine der Entdeckungen der Vorsaison und kam alleine in der Bundesliga auf 15 Tore und 14 Assists. Damit wurde der 24-Jährige gleich in seiner ersten Spielzeit in Deutschland alleiniger Top-Scorer. Und auch in der Champions League und im DFB-Pokal lieferte der französische Vize-Weltmeister ab.
Die starken Auftritte riefen auch die Bayern auf den Plan und Kolo Muani wurde zum Transferziel Nummer eins für die Offensive auserkoren. Problem: Frankfurt forderte eine enorm hohe Ablöse für ihren noch bis 2027 vertraglich gebundenen Torjäger. Im Raum stand eine Summe von rund 100 Millionen Euro. Somit gestalteten sich die Verhandlungen mit der Eintracht ohnehin schwierig.
Voller Fokus auf Harry Kane
Zu der Zeit war allerdings noch nicht klar, dass womöglich Harry Kane zu haben ist. Und der Kapitän der Tottenham Hotspur und der englischen Nationalmannschaft ist vom sportlichen Gesamtpaket her nochmal eine Etage weiter oben anzusiedeln. Schließlich hat Kane, der allerdings fünf Jahre älter als Kolo Muani ist, seine Knipser-Qualitäten schon über Jahre hinweg sowohl national als auch international mehr als eindrucksvoll nachgewiesen. Unter anderem wurde Kane bereits drei Mal Torschützenkönig in der Premier League, zudem ist er aktueller Rekordtorschütze der „Three Lions“.
Der Stürmerstar zählt mit Sicherheit seit Jahren zu den fünf besten und konstantesten Angreifern in Europa. Zwar wäre ein Transfer mit weit über 100 Millionen Euro Ablöse ähnlich teuer. Aber: Die Wahrscheinlichkeit wäre wohl auch höher, dass Kane von Beginn an auch in München funktionieren würde. Zumal der Engländer auch innerhalb der Kabine einen hohen Stellenwert genießt und ein echter Leader ist.
Zu wenig Erfahrung bei Kolo Muani
Diesen Nachweis müsste Kolo Muani erst noch erbringen. Der Frankfurter Überflieger hat nach seinem Wechsel vom FC Nantes im vergangenen Sommer erst eine einzige Spielzeit in einer europäischen Top-Liga hinter sich. Die Gefahr, dass der Offensivspieler im zweiten Jahr einen kleinen Hänger erlebt und seine Vorjahreswerte nicht bestätigt, wäre durchaus gegeben. Schwächephasen kann sich der FC Bayern allerdings nicht erlauben. Schon gleich gar nicht, wenn eine Ablöse im dreistelligen Millionenbereich gezahlt worden wäre.
Und natürlich hat der deutsche Meister auch wieder die Champions League im Visier. In der Königsklasse spielte Kolo Muani zwar auch groß auf, allerdings erst in acht Spielen. Kane hingegen erzielte in der Champions League bereits 21 Tore. Zudem würde er vom Profil her als klarer Zielstürmer wohl besser in Spielsystem passen. Kolo Muani wäre mit seiner Physis, Schnelligkeit und Dribbelstärke dafür auf mehreren Positionen flexibel einsetzbar. Aber halt eben noch nicht für 100 Millionen Euro aufwärts…