Medien: Hoeneß-Aussagen zu Kane kamen „Bayern-intern gar nicht gut an“

Vjekoslav Keskic
Foto: IMAGO

Während sich Thomas Tuchel am gestrigen Samstag nicht zu der Causa Harry Kane äußern wollte, schaltet Ehrenpräsident Uli Hoeneß in den Angriffsmodus im Transferpoker um den 29-Jährigen. Hoeneß plauderte zum Start der Saison-Vorbereitung der Münchner aus dem Nähkästchen und machte deutlich, warum die Bayern so optimistisch sind, dass man diesen Sommer den Zuschlag beim England-Star erhalten wird. Dieses Verhalten könnte nach hinten losgehen. Auch FCB-intern ist man nicht wirklich begeistert davon.



Aus Sicht von Uli Hoeneß scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis Harry Kane zum FC Bayern wechselt. Der 71-Jährige zeigte sich zum Start des Mini-Trainingslagers am Tegernsee nicht nur sehr redselig, er rechnet fest damit, dass der deutsche Rekordmeister bei Kane zum Zug kommen wird: „Er hat in allen Gesprächen ganz klar signalisiert, dass seine Entscheidung steht. Und wenn die bleibt, dann kriegen wir ihn.“ Laut des Ehrenpräsidenten der Bayern „wird Tottenham einknicken müssen“, sollte der englische Nationalspieler weiterhin auf einen Wechsel beharren.

„Sind keine Leute, die das seit gestern machen“

Die Bayern setzen voll und ganz darauf, dass das „Ja-Wort“ von Kane am Ende ausreichen wird, um den Transfer unter Dach und Fach zu bringen. Doch eigentlich müsste man es an der Säbener Straße besser wissen. Im Sommer 2013 waren sich die Bayern auch mit Robert Lewandowski einig. Der Pole wollte damals unbedingt vom Ligakonkurrenten Borussia Dortmund an die Isar wechseln. Der BVB legte jedoch sein Veto ein und Lewandowski kam erst ein Jahr später ablösefrei.

Solch ein Szenario könnte sich nun wiederholen. Auch weil Tottenham-Boss Daniel Levy als ein knallharter Verhandlungspartner gilt. In England heißt es: Levy ist bereit Kane 2024 ablösefrei zu verlieren. Hoeneß hingegen hält dieses Verhalten für einen Bluff: „Levy ist ja clever. Wir müssen ihn erstmal so weit bringen, dass er einen Preis nennt. Er spielt auf Zeit, ist ein super Profi. Ich schätze ihn sehr. Aber auf der anderen Seite sind auch keine Leute, die das seit gestern machen.“ Klar ist: Die Aussagen von Hoeneß wird man auch in London zur Kenntnis genommen haben.

Hoeneß-Aussagen kamen FCB-intern nicht gut an

Es wird spannend zu sehen, ob es clever war, dass Hoeneß die Causa Kane mittlerweile öffentlich diskutiert und sich so selbstsicher zeigt. Die Bayern selbst haben in der Vergangenheit sehr allergisch auf solch ein Verhalten anderer Vereine reagiert. Präsident Herbert Hainer ätzte erst vor kurzem gegen den FC Barcelona, als die Katalanen öffentlich um Joshua Kimmich warben.

Wie „SPORT1“ berichtet, kamen die offensiven Aussagen von Hoeneß zu Harry Kane Bayern-intern gar nicht gut an und werden von den handelnden Personen als unglücklich und unnötig eingestuft. Immerhin: Thomas Tuchel möchte sich an der medialen Kane-Debatte nicht beteiligen: „Ich gebe zu Spielern, die nicht zum FC Bayern gehören, keinen Kommentar ab“, erklärte dieser gestern.

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