Wie einst Pranjic und Thiago: Zahlt Kane einen Teil seiner Ablöse selbst?

Vjekoslav Keskic
Foto: Getty Images

Der Wechsel von Harry Kane zum FC Bayern bahnt sich bereits seit Wochen an, von einem Durchbruch in den Verhandlungen sind die beiden Parteien allerdings noch immer weit entfernt. Vor allem die Ablöseforderungen der Spurs bereiten den Münchnern echte Probleme. Aktuellen Medienberichten zufolge könnte sich Kane selbst an der Ablöse beteiligen und damit einen Wechsel zum deutschen Rekordmeister ermöglichen.



Am Montagabend kehrten Bayern-CEO Jan-Christian Dreesen Kader-Planer Marco Neppe von den Verhandlungen mit Spurs-Boss Daniel Levy aus London zurück. Wie die „BILD“ berichtet, haben die Münchner Tottenham 85 Mio. Euro plus zehn Mio. Euro Bonuszahlungen für Harry Kane geboten. Levy lehnte ab. Dem Vernehmen nach fordert dieser rund 115 Mio. Euro. Damit liegen die beiden Klubs knapp 20 Mio. Euro auseinander.

Kauft sich Kane selbst frei?

Die Bayern möchten zeitnah eine neue Offerte einreichen, welche die 100-Mio-Marke überschreiten soll. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass diese im Bereich von 115 Mio. Euro liegen wird. Laut der „BILD“ könnte Kane selbst am Ende dazu beitragen, dass der Transfer über die Bühne geht, indem er sich selbst freikauft. Heißt im Klartext: Der 30-Jährige müsste auf einen Teil seines Gehalts, welches sich Gerüchten zufolge auf 24 Mio. Euro belaufen soll, verzichten, um so die Lücke bei der Ablöse „zu stopfen“. Die Bayern könnten Kane im Gegenzug für diese finanzielle Unterstützung weitere Prämien-/Bonuszahlungen anbieten.

Pranjic und Thiago haben es vorgemacht

Was im ersten Moment sehr skurril klingt, kommt in der Branche immer wieder vor. Auch beim FC Bayern gab es bereits solche Fälle. Daniel Pranjic wollte 2009 unbedingt zum FC Bayern wechseln, doch der FCB konnte sich damals nicht mit dem SC Heerenveen bei der Ablöse einigen. Der kroatische Nationalspieler übernahm kurzerhand einen Teil der Ablöse selbst und zahlte 750.000 Euro aus der eigenen Tasche, damit Heerenveen ihn ziehen lässt.

Auch 2013 gab es einen ähnlichen Fall beim deutschen Rekordmeister, als Thiago bei seinem Wechsel aus Barcelona auf Gehalt verzichtet hat, damit Bayern fünf Mio. der 25 Mio. Euro Ablöse über ein Testspiel gegen Barça und den Verzicht refinanzieren konnte.

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