Kurzfristiger Erfolg steht im Fokus: Verlässt Tuchel die Bayern 2025 bereits wieder?

Dominik Hager
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Foto: IMAGO

Der FC Bayern hat bei Julian Nagelsmann den ungewöhnlichen Weg gewählt, den Coach mit einem Fünfjahresvertrag auszustatten. Eine Entscheidung, die sich gerächt hat, da das “Langzeitprojekt“ bereits im zweiten Jahr scheiterte und die Münchner den Coach auch aktuell noch bezahlen müssen. Bei Thomas Tuchel soll offenbar alles ganz anders ablaufen. 



Im Gegensatz zu Ex-Coach Julian Nagelsmann, der beim FC Bayern Stand jetzt noch bis 2026 Vertrag hat, dauert der Kontrakt von Thomas Tuchel nur bis 2025 an. Laut Informationen der “Sport BILD“ gibt es auch keine Planungen über 2025 hinaus. Für Tuchel gehe es demnach gar nicht darum, dass sein Engagement ein Langzeitprojekt wird. Für den Coach zähle vielmehr, dass er seine Ideen schnell umsetzen und frühzeitig große Erfolge feiern kann.

Für Tuchel zählt der schnelle Erfolg

Als großer Jugend-Förderer hat sich der 49-Jährige beim FC Bayern bis jetzt auch nicht gezeigt. Talente wie Arijon Ibrahimovic und Gabriel Vidovic zeigten sich beispielsweise enttäuscht darüber, nicht ins Tegernsee-Trainingslager mitgenommen worden zu sein. Ein Mathys Tel wäre wohl auch schon bei einem Leih-Verein, wenn er nicht selbst den hundertprozentigen Wille hätte, es in München zu schaffen. Trotzdem testete Tuchel gegen Manchester City in Abwesenheit von Eric Maxim Choupo-Moting mit Gnabry auf der Neun in der A-Elf. Für das Verlangen nach schnellstmöglichen Erfolg stehen auch die Münchner Transferplanungen. Paradebeispiel ist der 33-jährige Kyle Walker, den Tuchel unbedingt möchte. Zudem soll mit Kane ein bereits 30-jähriger Angreifer für eine Rekordsumme verpflichtet werden.

Sicherlich ist nicht auszuschließen, dass Tuchel trotzdem bis über 2025 hinaus bleibt, jedoch muss man die Sache realistisch betrachten. Seit seiner Zeit bei Mainz 05 blieb der Coach nie länger als zweieinhalb Jahre bei einem Klub. Dies deckt sich auch mit der Lebenszeit der Bayern-Trainer, die in jüngerer Vergangenheit auch meist rund zwei Jahre andauerte. Seit Otmar Hitzfeld blieb lediglich Pep Guardiola drei Jahre Bayern-Cheftrainer.

Kaderplanungen von Freund für Tuchel nicht mehr relevant?

Für den Verein scheint auch oberste Priorität zu haben, mit Tuchel schnell Erfolge feiern zu können. Während für Tuchel das Motto “Her mit dem Erfolg und nach mir die Sintflut“ gelten kann, muss der FC Bayern aber auch die langfristige Perspektive des Vereins im Blick behalten. Immerhin hat man aber mit Christoph Freund einen Sportdirektor gefunden, der bekannt dafür ist, große internationale Talente zu entdecken und zu verpflichten. Von seiner nach der diesjährigen Transferphase beginnenden Arbeit wird aber vielleicht schon mehr der Nachfolger des aktuellen Bayern-Coaches profitieren. Für den Tuchel-Kader sind aktuell neben Dreesen und ihm selbst auch Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß zuständig.

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