Ein Abend zum vergessen: So lief Harry Kanes Debüt für den FC Bayern

Vjekoslav Keskic
Foto: Getty Images

Wochenlang haben die Bayern auf die Verpflichtung von Harry Kane hingearbeitet. In der Nacht von Freitag auf Samstag war es dann endlich soweit. Pünktlich zum ersten Heimspiel der neuen Saison wurde der Transfer perfekt gemacht. Das Debüt des 30-Jährigen im FCB-Trikot verlief jedoch alles andere als geplant.



64 Minuten mussten sich die knapp 75.000 Bayern-Fans in der Allianz Arena gedulden, bis Harry Kane zum ersten Mal für den FC Bayern auflief. Der England-Star wurde beim Spielstand von 0:2 eingewechselt. Die Anhänger des deutschen Rekordmeisters jubelten frenetisch und riefen: „Harry Kane, Harry Kane!“ Bayerns Stadionsprecher Stephan Lehmann sprach von einem „Magic Moment!“.

Knapp 30 Minuten später war die Euphorie verflogen. Leipzig düpierte die Bayern erneut im heimischen Stadion und crashte mit dem 3:0-Erfolg im Supercup die geplante Kane-Show.

„Das war jetzt heute nicht der große Gradmesser“

Kane selbst wollte unbedingt gegen Leipzig sein Bayern-Debüt feiern. Der Engländer hat aber sicherlich nicht mit so einem Einstand gerechnet. Noch bevor er zum ersten Mal den Ball berührt hatte, erzielte Dani Olmo das vorentscheidende 3:0 für Leipzig. Seinen ersten Ballkontakt verzeichnete der Stürmer erst neun Minuten nach seiner Einwechslung. Am Ende waren es in Summe nur drei Ballkontakte, zwei Pässe, ein angekommener Pass und kein einziger Tor-Abschluss. Was vor allem daran lag, dass ihn seine neuen Teamkollegen nicht in Szene setzen konnten.

Thomas Tuchel war sichtlich bedient nach dem Spiel, wirkte in den Interviews teilweise ratlos: „Es tut mir einfach leid“, entschuldigte sich der FCB-Coach bei seinem neuen Star-Neuzugang. „Der denkt wahrscheinlich, wir hätten vier Wochen nicht trainiert. Das hatte nichts mit dem zu tun, was wir bisher gespielt haben. Es ist ein sehr bitterer Abend für ihn.“

Joshua Kimmich verwies indes auf die Tatsache, dass Kane erst „nach 3 oder 4 Uhr im Bett“ war und das Spiel gegen Leipzig „kein Gradmesser“ für Kane sein. Der Mittelfeldspieler ist überzeugt davon, dass Kane schnell seine Qualitäten einbringen wird: „Er ist ein gestandener Spieler, ein gestandener Mann, der uns auch in der Mannschaft sehr viel helfen kann. Es wird uns gut tun, wenn jemand Ruhe und Souveränität reinbringt und auch Verantwortung übernimmt.“

THEMEN
Teile diesen Artikel