Beim FC Bayern kehrt auch nach der turbulenten Sommer-Wechselperiode nur bedingt Ruhe ein. Trotz Verpflichtungen wie von Harry Kane oder Minjae Kim zeigt sich Thomas Tuchel nach dem Abschluss des Transferfenster nur bedingt zufrieden mit dem Kader der Münchner. Aktuellen Meldungen zufolge sorgt die anhaltende Kader-Kritik des 50-Jährigen für „totales Unverständnis“ an der Säbener Straße.
„Wir sind etwas dünn besetzt“, erklärte Tuchel am vergangenen Samstag, als er auf den aktuellen Bayern-Kader angesprochen wurde. Der Cheftrainer der Münchner klagt vor allem über die personelle Situation in der Defensive. Aus Sicht von Tuchel ist der FCB in der Abwehr „auf Kante genäht“ und man „brauche etwas Glück, um durchzukommen“.
Wie die „Sport BILD“ berichtet, lösen diese öffentlichen Aussagen von Tuchel bei den Verantwortlichen an der Isar „totales Unverständnis“ aus. Schließlich hat der Rekordmeister im Sommer 155 Mio. Euro für neue Spieler ausgegeben, so viel wie noch nie zuvor in der Vereinsgeschichte.
Bayern-Bosse nehmen Tuchel in die Pflicht
Die jüngsten Aussagen von Klubchef Jan-Christian Dreesen und Präsident Herbert Hainer machen deuten, dass die Bayern-Bosse von der anhaltenden Kader-Kritik ihres Trainers genervt sind. Dreesen und Hainer hat zuletzt von einem „Top-Kader“ gesprochen, mit dem man „alle Ziele erreichen“ kann. FCB-Boss Dreesen nahm zudem Tuchel in die Pflicht, dieser müsse nun „kreativer werden“.
Klar ist: Tuchel hatte bedingt durch die Abwesenheit eines klassisches Kaderplaners sehr großen Einfluss auf die Kaderplanung. Der 50-Jährige hat im sog. „Ausschuss Sport“ regelmäßig seine Meinung kundgetan und Transfervorschläge unterbreitet. Die Dreesen, Hoeneß & Co. waren jedoch nicht bereit ihrem Trainer jeden Wunsch zu erfüllen. Vor allem die Suche nach einer „Holding Six“ wurde FCB-intern lange Zeit kontrovers diskutiert. Während Tuchel auf die Verpflichtung eines neuen Sechsers drängte, lehnten die Bayern-Bosse solch einen Transfer lange Zeit ab.