Wie geht es mit Manuel Neuer nach seinem „Skandal-Interview“ beim FC Bayern weiter? Während die Bayern-Bosse sehr deutlich gemacht haben, dass man sehr deutlich mit dem 36-Jährigen sprechen wird, stellt sich zwangsläufig auch die Frage wie Julian Nagelsmann mit dem „Frontalangriff“ von Neuer umgehen wird. Aktuellen Medienberichten zufolge könnte es FCB-intern zu einer Lagerbildung kommen.
„Manuel Neuer ist unser Kapitän, unsere klare Nummer 1“, betonte Julian Nagelsmann unmittelbar nach der Verpflichtung von Yann Sommer und stärkte dem Keeper damit demonstrativ den Rücken. Der 35-Jährige hat sich in den vergangenen Wochen immer wieder öffentlich zu Neuer bekannt. Diese Aussagen wurden jedoch alle samt vor dem brisanten Interview und der deutlichen Neuer-Kritik am Rauswurf von Torwarttrainer Tapalovic getätigt.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass Nagelsmann die treibende Kraft hinter dem Aus des 42-jährigen Neuer-Intimus war. Gerüchten zufolge hatten die beiden schon seit geraumer Zeit kein gutes Verhältnis. Die Neuer-Attacken im Interview mit der „SZ“ und „The Athletic“ sind damit faktisch auch ein direkter Angriff auf Nagelsmann.
Reicht „austauschen und professionell“ Arbeiten“ aus?
Neuer hat sehr deutlich gemacht, dass er den Tapalovic-Rauswurf akzeptiert aber nicht versteht. Auf die Frage, welchen Einfluss die jüngsten Geschehnisse auf sein Verhältnis zu Nagelsmann nehmen werden, zeigte sich der 36-Jährige sehr kühl: „Wir haben offen gesprochen, er weiß, wie ich dazu stehe“. Eigenen Aussagen zufolge möchte er sich mit Nagelsmann weiterhin „austauschen und professionell“ zusammenarbeiten.
Es ist fraglich, ob eine rein professionelle Arbeitsbeziehungen zwischen Kapitän und Cheftrainer ausreichend wird, um den maximalen sportlichen Erfolg für den Verein zu erzielen. Die Beispiele Hansi Flick und Jupp Heynckes haben in der jüngeren Vergangenheit gezeigt wie wichtig eine intakte Beziehung zwischen Mannschaft und Trainer ist.
Neuer-Aussagen werden zur Zerreißprobe für die Bayern
Wie „Sky“-Reporter Florian Plettenberg berichtet, droht genau diese Beziehung nun zu zerbrechen. Laut Plettenberg könnte es FCB-intern zu einer Lagerbildung kommen. Demnach wird es in den kommenden Wochen entscheidend sein, ob die Spieler Neuer oder Nagelsmann folgen.
Sportvorstand Hasan Salihamidzic hat indes deutlich gemacht, dass die Bayern-Bosse langfristig mit Nagelsmann planen: „Wir sind wirklich glücklich, dass wir Julian haben. Für uns ist die Zusammenarbeit kein Jahresprojekt, sondern wir sehen in ihm einen Trainer, mit dem wir über Jahre hinweg planen und Erfolge haben wollen. So einen ehrgeizigen jungen Trainer gibt es kaum noch einmal auf der Welt“, betonte dieser gegenüber der „BILD am Sonntag“.
Klar ist aber: Egal für welche Seite sich die Spieler entscheiden, allein der Umstand, dass es zu solch einem internen Machtkampf zwischen Nagelsmann und Neuer kommen könnte wird sicherlich keinen positiven Einfluss auf die sportlichen Leistungen haben.