Zoff mit Kimmich? Tuchel: „Da gab es keinen Klärungsbedarf“

Luca Utz
Foto: IMAGO

Joshua Kimmich wurde beim Remis gegen Bayer Leverkusen in der 60. Minute ausgewechselt und war alles andere als begeistert über diese Entscheidung seines Trainers. Der Leader äußerte sich nach dem Spiel etwas angefressen über seinen verhältnismäßig kurzen Einsatz, da die Auswechslung eine eher ungewohnte Situation für den 28-Jährigen war. Trotz der darauffolgenden Medienpräsenz des Themas gab Bayern-Coach Thomas Tuchel nun Entwarnung und versicherte, dass es nach dem Spiel keinen Klärungsbedarf zwischen ihm und dem DFB-Star gegeben hat.



Joshua Kimmich durchläuft aktuell eine komplizierte Phase seiner Karriere. Eigentlich bekannt für seine Mentalität und Leader-Rolle bei den Münchnern, hagelt es seit der letzten Saison Kritik für den dritten Kapitän des deutschen Rekordmeisters. Zudem dürfte auch Tuchels Erklärung, es fehle an einem richtigen Sechser im Bayern-Kader, nicht gerade positiv auf den Allrounder gewirkt haben. Dem Mittelfeld-Motor wird derzeit weniger Vertrauen entgegengebracht wie gewohnt, weshalb dieser auch über die Auswechslung gegen die Werkself wenig begeistert war.

Kimmich kehrte aus der Länderspielpause mit muskulären Problemen an die Säbener Straße zurück. Dennoch stand er am vergangenen Freitag wieder in der Startelf, wurde jedoch zu seiner Verwunderung nach einer Stunde ausgewechselt. Thomas Tuchel erklärte daraufhin, dass nicht etwa die Leistung des deutschen Nationalspielers zu dem verkürzten Einsatz geführt habe, sondern dass er sich lediglich an die medizinischen Maßgaben der Ärzte gehalten habe.

„Er hatte in den letzten Tagen ein paar Schmerzen“

Dennoch reagierte der 28-Jährige schnippisch auf seine Auswechslung und entgegnete im Interview bezüglich seiner Auswechslung, dass der Journalist den Trainer nach dem Grund fragen solle. Bahnt sich nun also ein Zoff zwischen Trainer und Leistungsträger an?

Zumindest Bayern-Coach Tuchel ist vom Gegenteil überzeugt. Auf der Pressekonferenz vor dem CL-Duell gegen Manchester United entgegnete dieser: „Da gab es keinen Klärungsbedarf. Es waren 60 Minuten vereinbart, und daran halten wir uns auch. Das war auch eine gute Entscheidung, er hatte in den letzten Tagen ein paar Schmerzen. Dass er immer auf dem Feld bleiben möchte, immer spielen will und Abmachungen vergisst, das ist normal.“

Somit scheint die Maßnahme des 50-Jährigen doch ihre Richtigkeit gehabt zu haben, was durch die angesprochenen Beschwerden auch Kimmich eingesehen haben sollte. Es scheint also aktuell kein böses Blut zwischen Tuchel und seinem dritten Kapitän zu geben.

Dennoch: Wie die „Sport BILD“ erfahren haben will, wird der Umgang von Tuchel mit Kimmich FCB-intern durchaus beäugt. Dabei geht es weniger um die Einsatzzeiten, sondern vielmehr um die Tatsache, dass Tuchel dem DFB-Star die Qualitäten abspricht im defensiven Mittelfeld zu spielen.

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