Mit einem guten Gefühl in die anstehende Länderspielpause! Am Sonntagabend konnte der FC Bayern einen souveränen 3:0-Heimerfolg gegen den SC Freiburg feiern. Nachdem Kingsley Coman und Leroy Sané mit ihren Treffern die Münchner bereits in der ersten Halbzeit auf die Siegerstraße führten, ließ der deutsche Rekordmeister auch in der zweiten Halbzeit nichts mehr anbrennen. Wir liefern Euch drei Erkenntnisse zum Heimsieg gegen den Sport-Club.
In den vergangenen zwei Spielzeiten kassierte der FC Bayern am siebten Spieltag jeweils seine erste Saisonniederlage (Saison 21/22: 1:2 gg. Frankfurt und 22/23: 0:1 gg. Augsburg). Nun gastierte am siebten Spieltag der laufenden Saison der Sport-Club aus Freiburg in der Allianz Arena, keine leichte Aufgabe, da sich die Freiburger in den vergangenen Spielzeiten zu einer Topmannschaft im deutschen Oberhaus entwickelt haben. Für die Münchner war die Marschroute aber dennoch klar: Man möchte sich mit einem Erfolgserlebnis in die anstehende Länderspielpause verabschieden und gleichzeitig am Tabellenführer Bayer Leverkusen dranbleiben. Diese Zielvorgabe hielt der deutsche Rekordmeister auch ein und gewann nach einem souveränen Auftritt mit 3:0.
1. Comans Formkurve zeigt nach oben
Spätestens seit dem verletzungsbedingten Ausfall von Serge Gnabry ist Kingsley Coman unter Bayern-Coach Thomas Tuchel gesetzt. Allerdings konnte der Franzose dieses Vertrauen vom Trainer in den vergangenen Wochen nur bedingt zurückzahlen (ein Tor in neun Spielen) und agierte teilweise unglücklich in seinen Offensivaktionen. Dennoch stärkte Tuchel seinem Schützling auf der Spieltags-PK vor dem Freiburg-Spiel den Rücken und attestierte diesem seine volle Unterstützung. Nach diesen Aussagen stand der Flügelflitzer auch gegen den Sport-Club in der Startelf und wusste sich mal wieder zu belohnen. So erzielte Coman zwei der drei Treffer am gestrigen Abend. Spektakulär, aber auch etwas glücklich missglückte ihm beim Führungstreffer (12.) eine Flanke, die schlussendlich als Torschuss sehenswert im gegnerischen Tor landete. Insbesondere dieses Quäntchen „Glück“ hatte dem Franzosen in den vergangenen Wochen gefehlt. Darüber hinaus war Kingsley Coman in dieser Partie neben Leroy Sané der auffälligste Offensivspieler beim FC Bayern und war dementsprechend auch an vielen Angriffssituationen beteiligt.
Nach dem Schlusspfiff zeigte sich auch Bayern-Coach Tuchel sehr zufrieden mit der Leistung des 27-Jährigen: „King hat auf der rechten Seite sehr gut gespielt. Er brauchte diese Tore und war in viele gefährliche Situationen verwickelt – er hatte bei beiden Toren etwas Glück, aber das brauchte er. Ich habe am Freitag gesagt, dass er bei den Toren und Vorlagen etwas zurückliegt, heute war es eine perfekte Leistung von ihm.“
Wie Tuchel bereits schon richtig anmerkte, wird diese starke Leistung mit den zwei Erfolgserlebnissen bei Kingsley Coman für Selbstvertrauen sorgen. Denn wenn der Franzose in Topform ist, kann dieser dem FC Bayern als einer der besten Flügelspieler Europas sehr weiterhelfen.
2. Bayern lässt Kaltschnäuzigkeit vermissen
Bei der Effizienz im Torabschluss ist der FC Bayern seit Wochen eine Wundertüte. Teilweise benötigen die Münchner gegen tierstehende Gegner wie Kopenhagen nur zwei, drei aussichtsreiche Torchancen, um die Partie für sich zu entscheiden. Gleichzeitig legten die Bayern aber auch schon Auftritte hin, bei denen man es nicht schafft, taumelnde Gegner vorzeitig zu bezwingen.
Dieses Szenario trat auch am gestrigen Abend gegen Freiburg wieder ein. Nachdem sich der deutsche Rekordmeister bereits frühzeitig durch die zwei Tore von Coman und Sané einen komfortablen Zwei-Tore-Vorsprung erspielt hatte, ließen die Münchner im zweiten Durchgang gegen müde gespielte Freiburger ihre Kaltschnäuzigkeit vermissen. Auch wenn der Sport-Club am gestrigen Abend überraschend harmlos auftrat, sorgte die Tuchel-Elf erst in der 83. Spielminute für die endgültige Vorentscheidung. Insbesondere in der abgelaufenen Spielzeit haben die Münchner durch diese Fahrlässigkeit im Abschluss noch viele Punkte an die Gegner verschenkt, was beinahe die Meisterschaft kostete.
Das Spiel gegen den SC Freiburg hat gezeigt, dass der FC Bayern weiterhin an seiner Effizienz im Torabschluss arbeiten muss. Vor allem gegen konterstarke Mannschaften oder generell in der Königsklasse wird diese Nachlässigkeit meistens brutal bestraft.
3. Sané ist weiterhin in Gala-Form
Leroy Sané wechselte im Sommer 2020 zum FC Bayern. Der deutsche Nationalspieler wurde als erster „Transfercoup“ vom damaligen Sportvorstand Hasan Salihamidzic gefeiert. Dementsprechend waren die Erwartungen an Sané von Beginn an enorm. Schließlich wurde der 27-Jährige im Jahr 2018 zum besten Youngster der englischen Premier League gewählt. Allerdings konnte der Flügelflitzer weder unter Hansi Flick, noch unter Julian Nagelsmann an diese starken Leistungen auf der Insel anknüpfen. Vielmehr hatte der Offensivspieler mit großen Leistungsschwankungen zu kämpfen, sodass dieser ab und an sogar auch mal auf der Ersatzbank Platz nehmen musste. Seit der Amtsübernahme von Bayern-Coach Thomas Tuchel im vergangenen April hat sich dies allerdings vollkommen geändert. Unter dem 50-Jährigen ist Leroy Sané nämlich von einem Sorgenkind zu einem Leistungsträger gereift und befindet sich seit Wochen in bestechender Form.
Vor der jetzt anstehenden Länderspielpause präsentierte sich Sané auch gegen den Sport-Club nochmals in Gala-Form und zeigte sein ganzes Können. Mit seinem Tempo, seiner Dribbelstärke und mit enormer Ballsicherheit wusste der 27-Jährige auch am gestrigen Abend die Abwehrketten der Freiburger zu durchbrechen. So war der deutsche Nationalspieler erneut Dreh- und Angelpunkt im Münchner Offensivspiel und erzielte im Zusammenspiel mit Harry Kane den zweiten Treffer des Tages. Nach dem Schlusspfiff attestierte nicht nur Bayern-Coach Tuchel dem 27-Jährigen wieder eine überragende Leistung, sondern auch Sportdirektor Christoph Freund lobte den Flügelflitzer in den höchsten Tönen. Gleichzeitig kündigte der Österreicher auch zeitnahe Gespräche über einen neuen Vertrag an: „In den nächsten Wochen werden wir sicher Gespräche führen. Er ist ein außergewöhnlicher Spieler – und es wäre schön, wenn er lange in München bleiben würde.“
Gegen den SC Freiburg hat Leroy Sané erneut eindrucksvoll gezeigt, über welches Potenzial er verfügt. Wenn der deutsche Nationalspieler diese Form weiter aufrechterhalten kann, wird dieser auch in den anstehenden K.o.-Spielen den Unterschied zugunsten des FC Bayern ausmachen können.