„Wenn es der Oberboss sagt…“ – Tuchel schraubt Erwartungen für Winter-Transfers runter

Vjekoslav Keskic
Foto: Getty Images

Der FC Bayern möchte im Winter personell nochmals nachlegen. Vor allem in der Defensive ist der Kader des Rekordmeisters sehr dünn besetzt. Laut Uli Hoeneß wird es im Januar allerdings keine große Transferoffensive geben. Thomas Tuchel stellt sich bereits darauf ein, dass der FCB in der kommenden Wechselperiode deutlich kleinere Brötchen backen muss als noch im Sommer.



150 Millionen Euro haben die Bayern im Transfer-Sommer 2023 ausgegeben. Allein die Verpflichtung von Stürmer-Star Harry Kane hat alleine 95 Millionen Euro gekostet. Dennoch ist Thomas Tuchel nicht mit dem aktuellen Kader zufrieden. Es ist ein offenes Geheimnis, dass der FCB-Coach auf einen neuen Sechser hofft und einen flexibel einsetzbaren Abwehrspieler.

Die Bayern-Bosse haben bereits angedeutet, dass man im Januar nachlegen möchte. Laut Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß wird es jedoch eine keine „große Transferoffensive“ geben. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Hoeneß und Tuchel vor allem bei der Holding-Six-Debatte eine andere Meinung haben.

„Eine große Verletzungsepidemie können wir uns nicht erlauben“

Hoeneß hat zuletzt sehr deutlich gemacht, dass er die anhaltende Kader-Kritik von Tuchel nicht nachvollziehen kann: „Ich lasse nicht mein eigenes Team schlecht aussehen, indem ich sage, wir sind zu dünn besetzt. Wenn Sie jedes Wochenende sehen, was wir auf der Bank sitzen haben, nur Nationalspieler, dann haben wir keinen dünnen Kader.“

Tuchel selbst scheint sich mittlerweile damit abgefunden zu haben, dass er im Winter nicht auf große Shopping-Tour gehen kann: „Wenn es der Oberboss sagt, dann stimmt das ja“, erklärte dieser lachend im Rahmen des Bundesliga-Spiels gegen Mainz. Der 50-Jährige hält aber an seinem Standpunkt fest, dass der FCB quantitativ zu dünn besetzt ist: „Von der Qualität her sind wir voll überzeugt. Eine große Verletzungsepidemie können wir uns aber nicht erlauben.“

Der Cheftrainer der Münchner dementierte zudem die jüngsten Meldungen, wonach es das Verhältnis zwischen ihm und Hoeneß belastet sei. Laut Tuchel ist „alles gut mit Uli“. Die beiden haben sich vergangene Woche persönlich ausgetauscht. Unterschiedliche Meinungen bzw. Standpunkte zu einzelnen Themen sind aus Sicht von Tuchel kein Problem: „Manchmal hat er was, was ihm nicht gefällt, manchmal ich. Manchmal sind wir beide zufrieden.“

Teile diesen Artikel