Die Bayern zittern sich zum Sieg gegen Berlin: 3 Erkenntnisse aus dem Hertha-Spiel
Zum Auftakt des 20. Spieltags siegte der FC Bayern München im Schneetreiben von Berlin knapp, aber verdient mit 1:0 und baut damit zumindest bis heute Abend seinen Vorsprung auf Verfolger Leipzig auf 10 Punkte aus. In der 89. Minute hätte Matheus Cunha die weit aufgerückten Bayern noch bestrafen können, lupfte aber am Kasten vorbei. Wir fassen zusammen, welche Erkenntnisse die Partie gegen die Alte Dame gebracht hat.
1. Coman und Müller sind in Topform
In der 21. Minute erzielte Kingsley Coman das Tor des Tages, mal wieder assistiert von Thomas Müller. Hertha-Torwart Rune Jarstein hatte bei dem abgefälschten Schuss keine Chance mehr. Für Coman war es in dieser Saison bereits das dritte Tor in der Bundesliga, dazu legte er neun selber auf. Somit steht der Franzose jetzt schon bei beachtlichen 12 Scorerpunkten. Sein bisheriger Saisonrekord waren elf Scorerpunkte (6 Tore, 5 Assists) aus der Saison 2018/19.
Auch Thomas Müller jagt mit Riesenschritten seinen eigenen Bundesliga-Rekorden hinterher. Mit dem gestrigen Assist steht der Oberbayer jetzt bei zehn Vorlagen und zehn eigenen erzielten Treffern. In den letzten acht BL-Spielen sammelte er starke neun Scorerpunkte. Nur Robert Lewandowski (24 Tore, 8 Assists) und André Silva (16 Tore, 5 Assists) kommen in dieser Saison auf mehr Torbeteiligungen.
In der letzten Spielzeit war der „Raumdeuter“ an 29 Bayern-Treffern direkt beteiligt, aber er hat ja noch 14 Spieltage Zeit um auch diesen persönlichen Rekord zu pulverisieren.
2. Lewandowski verschießt Elfmeter???
Viele DAZN-Zuschauer werden sich in der 11. Minute verwundert die Augen gerieben haben. Erst mal wegen des schlechten Bildes aufgrund des starken Schneefalls in Berlin, mehr noch aber wahrscheinlich weil etwas passiert ist, was viele von uns schon vergessen oder noch nie gesehen haben. Lewandowski hat einen Elfmeter verschossen!
Der sonst so coole Pole scheiterte am stark reagierenden Berliner Schlussmann Rune Jarstein. Der Norweger ist damit erst der 2. Torwart der in der Bundesliga einen Elfmeter von Lewandowski halten konnte. Das gelang davor nur Manuel Neuer, als dieser noch für den BVB antrat.
Somit vergibt der Weltfußballer erstmals seit dem 27. Januar 2019 einen Strafstoß. Damals setzte er gegen den VfB Stuttgart den Ball an den Pfosten. Seitdem gelangen ihm wettbewerbsübergreifend 17 Treffer in Folge vom Punkt.
3. Die Abwehr steht wieder einigermaßen
Bei so einem Spiel wie dem Gestrigen bei der Berliner Hertha spricht man im Nachhinein immer gerne von einem dreckigen Pflichtsieg. Doch es war wohl ein bisschen mehr als das. Hansi Flicks Team konnte defensiv – zumindest über den Großteil der Spielzeit – überzeugen. Bis auf die Großchance von Cunha kurz vor Schluss ließ die Bayern-Abwehr praktisch nichts Nennenswertes zu.
Damit kassierten die Münchner in den letzten 4 Bundesliga-Spielen lediglich ein Gegentor (beim 4:1 gegen Hoffenheim). Das gelang dem Rekordmeister zuletzt vom 32. Spieltag der letzten Saison bis zum 8:0-Auftaktsieg gegen Schalke in dieser Saison.
Hansi Flick hat Spieler wieder dazu gebracht auch die Wege zu gehen, die richtig wehtun können – nämlich die nach hinten! Was in der Zwischenzeit stark abhanden gekommen war, haben in den letzten Spielen sogar die Künstler um Sané, Coman oder Gnabry verinnerlicht, die ordentlich in der Rückwärtsbewegung aushalfen.