Bayern gegen BVB: Das waren die heißesten Klassiker der vergangenen Jahre
Dortmund vs. Bayern, Bayern vs. Dortmund. Egal, wo diese Partie stattfindet – spätestens seit der legendären Klopp-Ära avancierte diese BL-Partie zum „Deutschen Klassiker“. Für Schwarz-Gelb gab es aber in den letzten Jahren nicht mehr viel zu holen gegen den Rekordmeister. Neunmal in Folge mussten sie den Münchnern in Sachen Meisterschaft den Vortritt lassen. Wir blicken zurück auf die drei spannendsten Duelle in der jüngeren BL-Historie.
31.03.2018: FC Bayern – Dortmund 6:0
Der BL-Spielplan 2017/18 wollte es so, dass das Topspiel nach einer Länderspielpause stattfand. Doch wo Topspiel drauf stand, war kaum mehr Topspiel drin. Dortmund reiste mit 18 Punkten Rückstand zum Tabellenführer nach München und konnte dementsprechend kein Wörtchen mehr um die Meisterschaft mitreden. Da Schalke aber auch ein Punkt vor ihnen lag und mit Frankfurt, Leipzig und Leverkusen der Kampf um die CL-Plätze tobte, musste man eigentlich erwarten, dass genug Motivation da war.
Doch es kam Alles ganz anders für den BVB. Nach 23 Minuten lag das Team vom damaligen Coach Peter Stöger durch die Tore von Lewandowski, James Rodriguez und Müller mit 0:3 hinten. Bayern spielte sich in der ersten Hälfte in einen wahren Rausch und erhöhte kurz vor dem Pausenpfiff durch die zweite Bude von Lewandowski und Ribéry auf 5:0 (!).
Manche sahen schon der Uralt-BL-Rekord wackeln: In den 70er Jahren verlor Dortmund einst mit 0:12 gegen Gladbach. Doch die Westfalen konnten sich in der zweiten Hälfte einigermaßen zusammenreißen und ließen nur noch einen weiteren Treffer durch – natürlich – Lewandowski zu. Trotzdem war diese 0:6-Ohrfeige ein großer Dämpfer, von dem sich Dortmund nur noch schwer erholte und am Ende mit Ach und Krach aufgrund des besseren Torverhältnisses (gegenüber Leverkusen) den CL-Platz 4 verteidigen konnte.
26.05.2020: Dortmund – FC Bayern 0:1
Auch im Mai 2020 traf man sich am 28. Spieltag zum absoluten Topspiel in der Bundesliga. Und die Partie bot auch damals Einiges an Brisanz. Nicht nur war es ein sogenanntes 6-Punkte-Spiel, zu dem der FC Bayern mit 4 Punkten Vorsprung zum hartnäckigsten Verfolger reiste. Es war auch eins der ersten Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit (aufgrund der Corona-Pandemie).
Dementsprechend gebannt musste man das geisterhafte Spektakel im Fernsehen verfolgen. Es entwickelte sich ein Topspiel auf taktisch höchstem Niveau, in dem ein diszipliniert auftretender Rekordmeister kaum Chancen zuließ. Und dabei selber eine eiskalt ausnutzte. Mit einem Geniestreich von Joshua Kimmich, der außerhalb des Strafraums zum Lupfer ansetzte und damit Dortmunds Keeper Roman Bürki überraschte und so kurz vor der Pause das 1:0 erzielte.
Nicht unerwähnt soll aber eine sehr knifflige Szene auf der anderen Seite bleiben, bei der Boateng einen Schuss von Haaland mit dem Oberarm um den bayerischen Pfosten lenkte. Schiri Stieler sah darin keine unnatürliche oder gar absichtliche Bewegung und auch der VAR in Köln schaltete sich nicht ein. Rückblickend kann man aber sagen, dass der FCB sich nicht über einen Elfmeterpfiff hätte beschweren können.
So hielt das knappste aller Ergebnisse bis zum Schluss und die Münchner gingen mit einem 7-Punkte-Polster in die letzten 6 Spieltage, das sie sich nicht mehr wegnehmen ließen. Am Ende feierten sie sogar mit 13 Punkten Vorsprung auf den BVB die 30. Meisterschaft.
06.03.2021: FC Bayern – Dortmund 4:2
Der 24. Spieltag stand auf dem Programm und Dortmund stand dem Rekordmeister auf einem ungewohnten 5. Platz gegenüber. Mit 13 Punkten Rückstand auf die Tabellenspitze hatte man nicht mehr viel zu tun mit der Meisterschaft, konnte aber dafür sorgen, dass Bayern bei einer Niederlage noch mehr Druck von Leipzig bekommt.
Und der Spielverlauf deutete auch genau auf dieses Szenario hin. Keine zehn Minuten waren absolviert und Dortmund führte durch einen Doppelpack von Haaland bereits mit 2:0. Warum die Schwarz-Gelben in der Folge den Spielbetrieb „einstellten“ und Bayern mehr und mehr die Initiative überließen bleibt wohl für immer ihr Geheimnis. Noch vor der Pause stellte Lewandowski ebenfalls per Doppelpack auf 2:2.
In Halbzeit wurde der Druck der Bayern nicht kleiner (am Ende zählte man 27:4 Torschüsse) und kurz vor Schlusspfiff erlöste ausgerechnet der Ex-Schalker Goretzka die Bayern-Fans vor den Bildschirmen mit seinem 3:2-Volley. Lewandowski sorgte mit seinem 31. Saisontor in der Nachspielzeit für den 4:2-Endstand.
Dortmund rutschte durch diese Niederlage vorübergehend auf Platz 6 ab, konnte sich aber am Ende doch noch für die Champions League qualifizieren.