Der FC Bayern führt die Bundesliga souverän mit neun Punkten Vorsprung vor Borussia Dortmund an. Die Münchner haben sich nach dem Patzer zum Rückrunden-Auftakt gegen Gladbach zuletzt wieder in Topform präsentiert und vieles deutet darauf hin, dass der FCB seine zehnte Meisterschaft in Folge gewinnen wird. Aus Sicht von Karl-Heinz Rummenigge wäre dies für die Bundesliga nicht gut.
Die Bayern sind seit knapp einem Jahrzehnt das Maß aller Dinge in der Fußball Bundesliga. Während man sich in München über das Dauerabo in Sachen Meisterschale bereits gewöhnt hat, klagt man andernorts über die Langeweile in der Liga. Auch der ehemalige Bayern-Klubchef Karl-Heinz Rummenigge sieht in der Vormachtstellung des FCB eine Gefahr für den deutschen Fußball.
„Wir haben in Deutschland jahrelang versucht, einige Dinge auszusitzen“
Im Gespräch mit der „dpa“ betonte Rummenigge, dass die Kritik der Fans am Fußball immer größer wird: „Wir sind an einem Punkt, an dem man seriös diskutieren muss: Quo vadis deutscher Fußball? Es ist natürlich für den FC Bayern toll, wenn er jetzt wahrscheinlich zum zehnten Mal nacheinander deutscher Meister wird. Aber für das Thema Emotion im Fußball und in der Bundesliga ist das wiederum nicht gut.“
Der 66-jährige verwies dabei auf andere europäische Top-Ligen, an denen sich die Bundesliga ein Beispiel nehmen könnte „Ich empfehle, einen Blick über die Grenzen zu werfen, etwa nach England. Wir haben in Deutschland jahrelang versucht, einige Dinge auszusitzen. Das führt zwangsläufig zu Problemen, national wie international.“