Der Wechsel von Niklas Süle zu Borussia Dortmund hat viele Fußballfans in der Bundesliga überrascht. Beim FCB fielen die Reaktionen auf den Wechsel zum Dauerrivalen erwartungsgemäß negativ aus. Vor allem im Netz musste der 26-Jährige viel Häme einstecken. Die Ultra-Gruppierungen des FC Bayern scheinen jedoch deutlich reflektierter zu sein.
Nach fünf Jahren beim FC Bayern wird Niklas Süle den Rekordmeister im Sommer verlassen und entgegen allen Gerüchten und Spekulationen nicht ins Ausland wechseln, sondern zum Ligakonkurrenten Borussia Dortmund. Der Wechsel hat in den vergangenen Tagen für viel Aufsehen gesorgt, vor allem in München. Viele Bayern-Fans sehen darin einen „Hochverrat“ und könnten den Schritt zum BVB nicht nachvollziehen.
„Süle kann froh sein, dass die Ultras derzeit nicht im Stadion sind“
„SPORT1“ hat mit unterschiedlichen Fanclub-Vertretern aus der Ultraszene gesprochen und deren Stimmungsbild zum Thema Süle eingefangen. Der Süle-Abschied an sich stört die wenigsten Ultras, dafür jedoch die Wahl des neuen Vereins: „Zum „Klassenfeind“ zu gehen, ist für unsere Fanseelen nicht so toll. Ich selbst mag den Menschen Süle sehr und auch als Fußballer kann er was. Er ist ein Top-Innenverteidiger: bullig, eine richtige Kante eben. Ich hätte mir jetzt alles vorstellen können, aber Dortmund? Das ist für einen Bayern-Fan wirklich ganz schwer zu verstehen“ betont Manuel Hillwig vom Fanclub „Stern des Südens Lippe“. Laut Hillwig kann Süle „froh sein, dass die Ultras derzeit nicht im Stadion sind.“ Er ist sich sicher, dass die Südkurve eine deutliche Reaktion für den 26-Jährigen parat gehabt hätte.
Hans Gehrlein vom Club „13 Höslwanger“ geht davon aus, dass Süle weiterhin von den eigenen Fans unterstütz wird: „Natürlich sind viele Fans verwundert oder gar enttäuscht, dass er ausgerechnet zum BVB geht. Aber grundsätzlich ist das sicher auch keine schlechte Adresse, was den Fußball angeht. Als Persona non grata kann ich mir Niklas Süle nicht vorstellen. Solange er das Bayern-Trikot trägt, ist er einer von uns und wir werden ihn weiterhin unterstützen. Auch die Bayern-Spieler sind alle Vollprofis und werden mit der Sache professionell umgehen.“
Laut Thomas Scheidler von der „Kurve Adelzhausen“, sollten die FCB-Fans aus dem Süle-Wechsel zum BVB jedoch keine allzu große Sache machen: „Die Wahl des Vereins spricht für eine fehlende Identifikation mit dem FCB. Von Mia san Mia keine Spur! Ich persönlich finde aber, dass wir Fans uns damit schnell abfinden sollten. Die genauen Gründe kennen wir nicht für Süles Abkehr vom Verein. Es wird jetzt stark von seinen Leistungen abhängen, wie die Fans reagieren. Die Leistung war eigentlich immer top, insofern würde das auffallen.“