Lewandowski-Verlängerung: Darum lassen sich die Bayern so viel Zeit

Vjekoslav Keskic
Foto: IMAGO

Die ungewisse sportliche Zukunft von Robert Lewandowski hat zuletzt für viel Unruhe beim FC Bayern gesorgt. Fans, Medien und Experten rätseln schon seit Wochen darüber warum die Bayern-Bosse so zögerlich agieren bei dem 33-jährigen Top-Torjäger. Aktuellen Medienberichten zufolge gibt es unterschiedliche Gründe dafür.

Klubchef Oliver Kahn zeigte sich zuletzt sichtlich genervt als er auf die anhaltenden Spekulationen rund um Lewandowski angesprochen wurde. Der 52-Jährige betonte, dass die Bayern „einen eigenen Zeitplan“ in Sachen Vertragsgespräche verfolgen und man sich von außen nicht aus dem Konzept bringen lässt. Zeitgleich machte dieser deutlich, dass er die „ganze Aufregung“ nicht verstehen würde und verwies auf den laufenden Vertrag des Polen bis zum Sommer 2023.

Laut der „BILD“ werden die Verantwortlichen in München zeitnah auf den FIFA-Weltfußballer zugehen werden, ohne dabei ein konkretes Zeit-Fenster zu benennen. Nach „Sky“-Informationen gibt es jedoch gute Gründe, warum Kahn & Co. sich so viel Zeit lassen bei der Lewandowski-Verlängerung.

Finanzielle Schwierigkeiten und das passende Timing

Wie der Pay-TV-Sender berichtet, sind die Gründe für das Zögern der Bayern vielschichtig. Ein Aspekt soll unter anderem das richtige Timing sein. Demnach wollten die Bayern-Bosse keine Verhandlungen vor dem Einzug ins CL-Viertelfinale führen. Ob es vor dem bevorstehenden Spielen gegen den FC Villarreal jedoch zu Gesprächen kommen wird, ist offen. Die Münchner müssen bereits in zwei Wochen wieder in der Königsklasse ran. Klar ist aber auch: Die aktuelle Länderspielpause wäre kein schlechter Zeitpunkt, um auf Lewandowski-Berater Pini Zahavi zuzugehen.

Auch die angespannte finanzielle Situation in den vergangenen Monaten hat dazu geführt, dass die Bayern bei Lewandowski nicht aufs Gaspedal gedrückt haben. Für die Verlängerungen von Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Kingsley Coman mussten die Münchner bereits tief in die Tasche greifen. Lewandowski ist in Sachen Gehalt jedoch nochmals eine andere Kategorie. Dem Vernehmen nach kassiert der Stürmer zwischen 23-25 Mio. Euro pro Jahr an der Isar und ist damit der unangefochtene Top-Verdiener beim FCB. Mit Blick auf seine herausragende Torquote wird Zahavi sicherlich nochmals einen Zuschlag für seinen Klienten fordern.

Auch Haaland und Mbappe spielen eine Rolle

Laut „Sky“ hat auch der Name Erling Haaland durchaus eine Rolle gespielt in Sachen Lewandowski-Verlängerung. Der Norweger wird den BVB kommenden Sommer mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit verlassen. Auch wenn Hasan Salihamidzic & Co. öffentlich immer wieder betont hat, dass man sich voll und ganz auf Lewandowski konzentriert, soll es FCB-intern durchaus Gedankenspiele um den jungen Norweger gegeben haben. Wie konkret diese waren, lässt sich schwer abschätzen. Klar ist jedoch: Der 21-Jährige ist mit einem Gesamtpaket von mehr als 300 Mio. Euro finanziell derzeit nicht zu stemmen für den deutschen Rekordmeister.

Last but not least scheinen die Verantwortlichen an der Isar nicht gewillt zu sein den ersten Zug im bevorstehenden „Stürmer-Karussell“ in Europas Top-Ligen zu machen. Mit Kylian Mbappe, Erling Haaland, Robert Lewandowski und Harry Kane gibt es aktuell vier Top-Stürmer deren sportliche Zukunft ungewiss ist. Demnach würden die Münchner gerne abwarten, bis der erste „Dominostein“ fällt, bevor man Nägel mit Köpfen bei Lewandowski macht.

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