In seiner wöchentlichen Kolumne bei „Sky“ kommt Bayern-Legende Lothar Matthäus auf die aktuelle Situation beim deutschen Rekordmeister zu sprechen. Sein Fazit: Die Bayern bleiben unter ihren Ansprüchen – kann Max Eberl den Münchnern weiterhelfen?
Die Bayern sind auf dem besten Weg, die zehnte Meisterschaft in Folge einzutüten. Schon am kommenden Samstag gegen Borussia Dortmund kann Julian Nagelsmann mit einem Unentschieden seinen ersten Titel mit dem FCB gewinnen. Lothar Matthäus fasst Nagelsmanns erste Saison folgendermaßen zusammen: „Der extrem talentierte, aber immer noch sehr junge Trainer Julian Nagelsmann kann am Ende mit 84 Punkten und circa 100 Toren seinen ersten großen Titel feiern. Auch das sind Werte, die so erstmal erreicht werden müssen.“
Jedoch stellt die Bayern-Legende fest, „dass in dieser Mannschaft zu wenig Bayern-DNA vorhanden ist.“ In dem Zusammenhang kommt der 61-Jährige auf die Position von Hasan Salihamidzic zu sprechen: „Er ist ein äußerst fleißiger und akribischer Arbeiter, der den FC Bayern im Herzen trägt und täglich alles gibt.“
Matthäus: „Man kann nicht ausschließen, dass über Max Eberl diskutiert wird“
Jedoch stellt Matthäus auch die getätigten Transfers von Brazzo infrage und kritisiert: „Aber er ist eben auch für einige teure Transfers verantwortlich, die nicht wirklich funktioniert haben. Und wenn der sportliche Erfolg so ausbleibt, wie in dieser Saison, dann ist es ganz normal, dass der Sport-Vorstand mit in der Verantwortung ist.“
Welche Schlüsse könnten die Bayern also ziehen? Matthäus ist sich sicher, dass man „nichts ausschließen“ kann und erwähnt in dem Zusammenhang Max Eberl: „Auch nicht, dass über Max Eberl als Kandidat diskutiert wird. Wie sich das auf das Image von Max auswirken würde, wenn er ein paar Monate nach dem Rücktritt in Gladbach den anstrengenden Job beim FC Bayern übernimmt, ist eine andere Frage. Nochmal: Ich als Bayern-Fan möchte, dass dieser Verein jedes Jahr so viele Titel wie möglich gewinnt.“
Dass Eberl tatsächlich an die Isar zurückkehrt, ist nach aktuellem Stand unwahrscheinlich. Nach seinem emotionalen Abschied bei Borussia Mönchengladbach hat er sich eine Auszeit verdient, weshalb er sich aller Voraussicht nach nicht für das Rampenlicht bei den Bayern entscheiden wird.