Auch wenn die Bayern-Bosse zuletzt alle samt eine Verpflichtung von Erling Haaland kommenden Sommer ausgeschlossen haben, reißen die Gerüchte rund um den 21-jährigen Norweger und die Münchner nicht ab. Aktuellen Medienberichten zufolge haben die Bayern Haaland weiterhin auf dem Radar, wollen ihr Interesse aber bewusst kleinhalten.
Bei „Sky90“ hat Sportvorstand Hasan Salihamidzic am gestrigen Sonntag betont, dass man mit Robert Lewandowski den besten Stürmer der Welt habe und ein Transfer von Haaland „keinen Sinn“ machen würde. Auch wenn diese Aussage im ersten Moment durchaus logisch klingt, steckt dahinter deutlich mehr Kalkül als die Verantwortlichen an der Säbener Straße zugeben möchten.
Wie „SPORT1“ berichtet, wollen die Bayern-Bosse ihr Interesse an dem BVB-Stürmer bewusst öffentlich kleinreden. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Salihamidzic & Co. möchten Robert Lewandowski in den bevorstehenden Vertragsgesprächen nicht „vergrätzen“. Dem Vernehmen nach soll der Pole von den anhaltenden Haaland-Gerüchten bereits genervt sein. Ein öffentliches Werben um den Norweger würde die Verhandlungsposition der Münchner im Vertragspoker mit dem Top-Torjäger deutlich verschlechtern.
Ist Haaland wirklich unbezahlbar für die Bayern?
Unabhängig von der Frage, ob Lewandowski den deutschen Rekordmeister im Sommer vorzeitig verlässt oder nicht, haben die Bayern bis dato immer wieder betont, dass man sich eine Verpflichtung von Erling Haaland aktuell überhaupt nicht leisten kann. Laut Klubchef Oliver Kahn sind die kolportierten Zahlen „sehr, sehr weit weg von dem, was wir uns beim FC Bayern vorstellen“.
Dem Vernehmen nach liegt das Gesamtpaket bestehend aus Ablöse, Provisionen und Gehalt für einen 5-Jahresvertrag bei über 300 Millionen Euro. Viel Geld, vor allem mit Blick auf die klammen Corona-Kassen an der Isar. Auf den zweiten Blick wird man jedoch feststellen, dass die Bayern durchaus in der Lage wären ein ernsthaftes Wörtchen im Haaland-Poker mitzureden.
Laut „SPORT1“-Informationen lockt Manchester City den Stürmer mit einem Brutto-Jahresgehalt von 30 Millionen Euro. Zum Vergleich: Robert Lewandowski verdient in München geschätzt zwischen 23-25 Mio. Euro. Die beiden Top-Torjäger liegen in Sachen Gehalt gar nicht mal so weit auseinander. Auch die Einmalzahlungen (Ablöse und Provisionen) in Höhe von knapp 150 Millionen Euro erscheinen ein „fairer Preis“ zu sein. Der Marktwert von Haaland wird aktuell auf 150 Millionen Euro taxiert. Damit gehört der Youngster zu den wertvollsten Fußball-Profis der Welt – Tendenz stark steigend.
„Ich weiß, dass die Bayern sich immer noch bemühen ihn zu kriegen“
Besonders interessant ist zudem: Haaland scheint nicht primär auf die finanziellen Rahmenbedingungen zu achten. Jan-Aage Fjörtoft, der als Haaland-Insider und Familienfreund gilt, betonte am Sonntag beim „SPORT1“-Doppelpass, dass das Projekt, der Verein und seine eigenen Entwicklungschancen mindestens genauso wichtig wie das Gehalt sind. Der ehemalige Bundesliga-Spieler führte als Beispiel die einstigen Wechsel nach Salzburg und Dortmund an. In beiden Fällen hätte Haaland zu deutlichen größeren Klubs wechseln können, wenn es ihm nur um das Finanzielle gegangen wäre.
Zudem ist sich Fjörtoft sicher, dass die Bayern Haaland weiterhin auf dem Radar haben: „Ich weiß nicht, wohin Haaland geht. Aber es stimmt nicht, dass Bayern nicht dabei ist, weil er zu teuer ist. Ich weiß, dass die Bayern sich immer noch sehr darum bemühen, ihn zu kriegen.“
Wie ernst das Bayern-Interesse ist, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Klar ist: Sollte ein Lewandowski-Verlängerung platzen, wäre es fahrlässig aus Sicht der Münchner ihr Glück bei Haaland nicht zu versuchen.