„Die Stimmung ist total gekippt“ – Macht ein Lewandowski-Verbleib überhaupt noch Sinn?

Vjekoslav Keskic
Foto: Getty Images

Robert Lewandowski bleibt dabei. Auch wenn der 33-jährige Pole unter der Woche im Interview mit der „BILD“ zurückgerudert ist, möchte der Stürmer den FC Bayern im Sommer unbedingt verlassen. Die Verantwortlichen in München beharren jedoch weiterhin auf einen Verbleib. Die Frage ist jedoch: Macht dies überhaupt noch Sinn?



„Ich will den FC Bayern nur noch verlassen. Respekt und Loyalität sind wichtiger als Arbeit“, betonte der polnische Superstar am Montag im Podcast mit „OnetSport“. Lewandowski hat den (öffentlichen) Druck in den vergangenen Tagen deutlich erhöht, nur um wenige Tage später gegenüber der „BILD“ zu erklären, dass er „keinen Wechsel erzwingen möchte“.

Mit Blick auf die aktuelle Stimmungslage an der Säbener Straße macht ein Verbleib des FIFA-Weltfußballers nur noch aus sportlicher Sicht Sinn. Bei den Bayern-Fans hat sich Lewandowski binnen weniger Wochen vom einstigen Publikumsliebling zur Persona non grata entwickelt.

„Ich glaube, dass das nicht mehr zu retten ist“

Aus Sicht von „Sky“-Reporter und Bayern-Kenner Florian Plettenberg macht ein Verbleib des Top-Torjägers beim Rekordmeister wenig Sinn: „Ich glaube, dass das nicht mehr zu retten ist. Ich habe vielfach in die Kommentare auf Social Media und in Foren hineingelesen. Das Ganze hat den Fans schon zugesetzt. Würde er morgen auflaufen, würde er sich einem enormen ‚Buh‘-Konzert aussetzen müssen. Er ist dabei, sich dieses Lebenswerk, das er bei Bayern aufgebaut hat, selbst einzureißen.“

Laut dem Kommunikationsexperten Michael Cramer wird Lewandowski jedoch weiterhin den Weg über die Öffentlichkeit gehen, weil er faktisch keine andere Option hat: „Er kann sein Ziel nur über mediales Hochkochen erreichen. Vertrag ist Vertrag, wenn die Bayern stur bleiben. Deshalb wählt er den öffentlichen Weg und bringt Unruhe herein“, betonte dieser gegenüber „Sky“.

Cramer ist sicher, dass hinter den Aussagen von Lewandowski ein taktisches Kalkül steckt: „Er dreht immer weiter an der Schraube, bis die Bayern so genervt sind, dass sie sagen: ‚Dann lassen wir ihn halt gehen, Hauptsache wir haben Ruhe.‘ Das ist perfides Kalkül, weil er keine andere Hoffnung hat.“

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