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Fan-Dialog beim FC Bayern: Kahn und Hainer verteidigen Katar-Sponsoring

Fan-Kritik am Katar-Engagement
Foto: IMAGO

Nach der massiven Fan-Kritik am Katar-Sponsoring des FC Bayern haben die Verantwortlichen in München einen Dialog mit den eigenen Mitgliedern initiiert, um das Thema gemeinsam aufzuarbeiten. Vorstandsboss Oliver Kahn und Präsident Herbert Hainer haben diese Woche mit kritischen FCB-Anhängern diskutiert, an der Haltung der Bayern hat sich vorerst aber nichts geändert.



Auch wenn es nach dem JHV-Chaos im November 2021 deutlich ruhiger geworden ist, bleibt der Sponsoring-Deal zwischen Qatar Airways und dem FC Bayern weiterhin ein Streitthema beim deutschen Rekordmeister. Wegen der umstrittenen Menschenrechts-Situation im Gastgeberland der WM 2022 fordern viele Fans eine Beendigung der Geschäftsbeziehungen mit dem Wüstenstaat.

Am gestrigen Montag fand in der Münchner Allianz Arena ein “Runder Tisch” statt, bei dem sich Oliver Kahn und Herbert Hainer mit zwei kritischen Fan-Vertretern über das Katar-Sponsoring der Bayern ausgetauscht haben. Auch Hassan Al-Thawadi, Cheforganisator der WM 2022, sowie Stephen Cockburn, Leiter wirtschaftliche und soziale Gerechtigkeit bei Amnesty International, nahmen an der Diskussion teil.

“Man muss diesem Land eine Chance geben”

FCB-Präsident Hainer ist nach wie vor davon überzeugt, dass die Bayern mit ihrem Engagement vor Ort in der Lage sind etwas zu bewirken: “Nur durch Hinschauen und Dialog werden Verbesserungen angestoßen. Ich bin der festen Überzeugung, dass man diesem Land eine Chance geben muss!”, betonte der 68-Jährige.

Auch Kahn attestiert dem Land eine positive Entwicklung: “Seitdem der Fußball in Katar angekommen ist, bewegt sich einiges. Natürlich ist es noch nicht so, wie wir uns das alle vorstellen. Aber am Dialog geht kein Weg vorbei. Dann bin ich zutiefst überzeugt, dass sich Dinge verändern.”

Michael Ott und Robin Feinauer, zwei Bayern-Mitglieder und Katar-Kritiker, hingegen sehen weiterhin großen Handlungsbedarf: “Die Frage stellt sich, wie viele Menschen sterben müssen, bis das Ende des Reformprozesses erreicht ist”, erklärte Feinauer. Für Ott ist das Katar-Sponsoring nach wie vor untragbar: “Wenn da keine rote Linie erreicht ist für eine Werbepartnerschaft, wo gibt es dann überhaupt noch eine rote Linie für den FC Bayern?”

Vertraglich sind die Bayern noch bis Ende 2023 an Qatar Airways gebunden. Dem Vernehmen nach kassiert der FCB knapp 20 Millionen Euro pro Jahr von der staatlichen Fluggesellschaft. Ob der Sponsoring-Deal verlängert wird, wollen die Bayern-Bosse erst im kommenden Jahr entscheiden.

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Solange unsere Haltungspolitiker Gas von Katar kaufen wollen, dem Iran hinter her Kriechen, Geschäfte mit den Chinesen machen und unsere Technologie Verramschen muss Bayern gar nix Rechtfertigen.
Wenn die Leutchen vom Amnesty Irrational nicht solche Heuchler wären hätten sie mal zuerst dafür Gesorgt das keine Fußball WM in Katar stattfindet, aber Politik und Wirtschaft hat da kein Problem, die meisten Fahren da auch wieder hin und Sonnen sich auf der Vollklimatisierten Viptribüne.
Da wird wieder Versucht über einen Fußballverein ihre eigenen Unzulänglichkeiten zu kaschieren.
Auch die angeblichen Fans die da Stimmung machen sollen sich einfach einen anderen Verein suchen, steht ihnen Frei unter 17 anderen Erstligisten ist die Auswahl groß.
Diese ganzen Sonntagsmoralisten sind nur noch zum Dauerkotzen.

Das sehe ich genauso! Es gibt genug Deppen die die bestimmte Mainstreamparteien wählen – die meisten Politiker haben eh keine Moral und keinen Anstand und kein Ehre – hassen mitunter sogar Allemania und die Allmans!! Oder wollen es gar abschaffen! Treten nicht mal bei groben Fehl-Versagen zurück!!! Und warum sollte der FC Bayern da jetzt moralisch sein?

Die FIFA veranstaltet die WM in Katar und der grüne Bundeswirtschaftsminister bittet
Katar uns mit Gaslieferungen zu helfen.

Aber beim FCB gibt es einige sog. Fans die sich wichtig machen und dem Verein verbieten wollen, mit der dortigen Fluglinie einen Sponsorenvertrag zu schließen.

Da geht es offensichtlich nicht um Menschenrechte in Katar sondern die öffentliche Selbst-darstellung eines pressegeilen Egomanen und einiger seiner Mitläufer.

Ich hoffe, dass der FCB den Vertrag mit Qatar Airways nicht nur einhält sondern zu
vielleicht noch besseren Bedingungen um viele Jahre verlängert!!!

Ich finde schon, dass das zwei paar Schuhe sind.
Wenn man als Bundesregierung vom russischen Gas wegkommen will, kommt man leider an Gas aus Katar nicht vorbei, weil Katar nunmal der weltweit größte Anbieter von Flüssiggas ist.
Habeck hat sich davor auch mit anderen Ländern wie Norwegen unterhalten und hat ausgehandelt, dass Norwegen mehr Gas nach Deutschland liefert, aber die Kapazitäten von Norwegen sind leider nicht sehr groß.
D.h. die Bundesregierung kommt da nicht an Gas an Katar vorbei.
Beim FC Bayern ist es da komplett anders. Es gibt sehr viele Unternehmen, die man als Ärmelsponsoren engagieren könnte, trotzdem hat man sich für das staatliche Unternehmen Qatar Airways entschieden, obwohl man weiß wie schlecht es um die Menschenrechte in Katar bestellt ist. Dafür habe ich ehrlich gesagt kein Verständnis.
Wenn man damals einen Fehler gemacht hat, indem man den Sponsorenvertrag mit Qatar Airways abgeschlossen hat, dann sag ich ok, kann passieren.
Aber jetzt weiß man wie der katarische Staat mit dem Thema Menschenrechte umgeht und sollte deshalb finde ich schnellstmöglich den Vertrag mit Qatar Airways kündigen.
Warum Leute, die das ansprechen, deshalb automatisch pressegeile Egomanen sind, kann ich ehrlich gesagt nicht erkennen.

Völliger Blödsinn, es geht nur darum die Woke Moraldebatte auch auf den Sport, und hier Explizit auf den Bekanntesten Deutschen Fußballverein auszuweiten.
Frag mal bei Arsenal London nach was sie von deinem Moralgehechel finden.
Und es gibt genug Vereine die inzwischen von China gesponsert werden, wir müssen in D nicht immer Voreiter in Dümmheit sein.

Der FC Bayern steht für gewisse Werte. Ich denke da u.a. an Kurt Landauer und ich denke da an die sozialen Aktionen des FC Bayern und die Werte, die damit verbunden sind.
Ein Sponsoring von Qatar Airways ist mit den Werten des FC Bayern nicht vereinbar.
Es gibt genügend Vereine, die nicht Qatar Airways oder ähnliches als Sponsor haben und die super damit fahren. Ich finde solche Vereine sollte man sich eher als Vorbild nehmen als sich Vereine als Vorbild zu nehmen, die es schlecht machen.
Ich finde es gut, wenn man Werte hat und für diese Werte eintritt. Das macht einen nicht zum Vorreiter in Sachen “Dümmheit”.
Nichts für ungut, aber die Meinung von anderen als Moralgehechel zu diffamieren ist in meinen Augen in erster Linie ein Zeichen davon, dass einem die Argumente ausgehn. Wenn du wirklich an einer ernsthaften Diskussion zu dem Thema interessiert sein solltest, wärs super, wenn du eine ein bisschen respektvollere Wortwahl an den Tag legen könntest.

Diese ganze Pseudomoralisten sollen einfach mal vor der eigenen Tür kehren. Wenn man es so genau nimmt, kann man gar nichts mehr machen, will man frei von Schuld sein.

Dann muß man sich ganz genau überlegen, was man isst, welche Klamotten man trägt und wohin man in den Urlaub fährt. Selbst die eigene Firma sollte man mal durchleuchten 😉

Deutschland war gerade erst auf Bettelmission in Katar, um LNG zu besorgen. Damit ist eigentlich alles gesagt. Wenn Katar gut bezahlt, können sie auf dem Trikot bleiben.

Es gibt weltweit gar nicht genug Schiffe, um soviel Gas was die Allman`s bräuchten hier her zu schaffen! Das ist Fakt!

Oje da sind sie wieder die zwe Bayern-Mitglieder und Katar-Kritiker.
Sitzen hier im sicheren Deutschland, reissen die Klappe auf und wollen die Welt verbessern.
Haben sie den Arsch in der Hose direkt nach Katar zu gehen um dort was zu bewegen. Natürlich nicht. Viel zu unbequem und unsicher. Lieber will man hier anderen die eigene Meinung aufzwingen und vorschreiben was sie zu tun und zu lassen haben.
Man muss nicht gut heissen was in Katar vor sich geht aber wer gibt uns das Recht sich in deren Sitten und Gebräuche einzumischen und Änderungen zu fordern.

Fans wollen Transfers und das man international mithalten kann.

Warum soll der FC Bayern irgendwas dagegen tun ? Gar nicht das ist die Aufgabe der Politik. Sonst kann man ja auch mit Sanktionen rumwerfen. Also warum hier nicht ?

Katar hat Blut an den Händen. Schalke hat die Zusammenarbeit mit Gazprom beendet. Hut ab Schalke. Dem Kahn und Hainer sind die 20 Millionen wichtiger wie 6500 verreckte Leiharbeiter in Katar. Und jeder der das unterstützt darf sich nicht über Russland echauffieren.

In jeder Hinsicht falsch. Hat Katar irgendwelche Ambitionen gezeigt, Europa zu erobern? Natürlich nicht, ganz im Gegensatz zu den Nazis im Kreml. Daher kann man mit Katar weiterhin Geschäfte machen, mit Russland aber nicht.

Und? Hat Schalke damit etwas bewirkt? Oder hat Schalke damit etwas besser gemacht? Glaube mir: es warten schon 10 andere Vereine die gerne das Gazprom-Logo tragen und die Millionen annehmen.

Ach ja: Schöne Wetter Präsident Macron kauft soviel Russen-Gas und Russen-Öl wie nie zuvor! Nur mal so zum Thema Moral

Wen ich das lese muss Ich an den Wichtigtuer Michael Ott denken .
Glaubt man wirklich das wen wir den Vertrag auflösen das sich da was ändert ?
Ich nicht dann geht das Geld in einen anderen Clup .
Und wir als Fans müssten pro Spiel 10 Euro mehr zahlen ,
Und im Land selber ändert sich gar nichts .
Da dürften wir weder noch Autos tanken oder in den Urlaub fliegen bzw zu spielen .

Finde es richtig interessant. Katar, war da nicht eben Habeck und hat um Gas gebettelt!? Wo ist da die Moral? Mögen diese Leute doch die Heizung ausmachen. Weltklassespieler verpflichten klappt nun einmal nicht mit dem Sponsoring von Lastenfahrrädern. Was verlogener ist, ist eine zur Schau getragenene „Haltung“die den tatsächlichen Gegebenheiten weichen wird.
Und meine Herren damit sind auch die Spieler gemeint, die möglichst viel Kohle abgreifen wollen. Viel verlogener als Werbung und Gas !

Ja das ist so eine Sache mit Katar ! Jetzt war sogar ein grüner !! Vizekanzler in Katar und bat mit Verbeugung um LNG ! Also ?
Ich denke schon das man in Bezug Menschenrechte mehr erreichen kann ,wenn man präsent ist in dem Land .
Deshalb sollte sich Bayern da nicht zurückziehen .
Katar ist nicht nur Werbepartner von FCB , sondern auch im großen Stil an deutschen Wirtschaftsunternehmen beteiligt .
Man sollte halt beobachten wie sich die Situation dort entwickelt und dann 2023 entscheiden . Ob während der WM das wahre Bild dort gezeigt wird , glaube ich nicht .
FCB ist ja nur Werbepartner ,
Englische Clubs , PSG sind ja komplett in Hand von den Ölmultis !
Glaub man kann mehr erreichen wenn man in Gespräche bleibt , nur so kann es in Bezug Menschenrechte nur besser werden .
FCB wird da schon genau hinschauen , außerdem sind 20 Mio auch attraktiv !
Weiter beobachten und vor Ort
die Lage überprüfen

Partnerschaft mit Krauss-Maffei oder einem bayerischen Waffenzulieferer könnte man doch auch mal überlegen. *Ironie aus*

Krauss-Maffei könnte dann die Torjägerkanone sponsoren 😉
Sorry, etwas Humor beim ernsten Thema…

Last edited 1 Jahr zuvor by Wilhelm Kielmann

Der war gut! 🤣🤣🤣

Ja bitte. Geil wie hier einige den Kommentar nicht verstehen. Aber gut, sind wahrscheinlich teilweise selbst bei der Rüstungsindustrie oder einem Zulieferer angestellt. Dazu gehören neben Heckler&Koch, KraussMaffei, Rheinmettal und ThyssenKrupp mehr als man denkt: Diehl Defense, Rohde&Schwarz, Siemens, MAN, Airbus, u.v.m. Aber das wollen die ach-so-guten-Deutschen sich nicht so gern eingestehen, ge.

Also ich fand’s gut, lieber Herr Kahn, frag doch mal KraussMaffei, ob die den nächsten Torjägerkanone-MS mitfinanzieren wollen?

Herr Ott spielt mit falschen Tatsachen, er behauptet über 80% befragten der FC Bayern Fan Club würden Katar als Sponsor ablehnen, da ich seit 40 Jahren FCB Fan und seit vielen Jahren Vorstand eines FCB Fan Club bin, wurde ich weder gefragt noch weiß ich von anderen großen Fan Club die solche Aussagen dazu nie befragt wurden! Auch sind seine sämtliche Anschuldigungen nicht auf seriöse Daten vorgetragen worden. Beim Hauptthema sprechen wir von zwei kompl. kritischen Themen vorbei, ob man eine WM in Katar ausrichten, oder als Sponsor eingeht.

Also grundsätzlich finde ich ja den Herrn Ott gar nicht so schlecht. Zudem ist es legal auch mal die Aktivitäten im Verein zu hinterfragen.

Gerade im Zusammenhang mit einer Kapazität vom Tegernsee, der sich ja jahrelang immer als Moralinstanz in Deutschland hingestellt hat und quasi JEDEM sein Fett abgegeben hat. Er wettert ja auch immer gegen rechts. Habe aber noch nie etwas von ihm gehört wenn linke Gruppierungen oder muslimische, immer traumatisierte Gestalten unschöne Taten begangen haben. Aber damit ist er ja mainstream- und regierungskonform. Also ich finde es gehört eben zu dem Wesen einer Demokratie das solche Dinge angesprochen werden. Und interessant ist es ja auch zu sehen das der “Vorzeige-Verein” und seine Verantwortlichen eine Doppelmoral zeigen, wenn es ihnen eben passt.

Letztendlich ist es eine Entscheidung des Vereins, ob sie Geschäfte mit Katar machen oder nicht – und wer das nicht akzeptiert, der muß ja weder Fan noch Mitglied des Vereins sein. Und wenn der Verein eben andere kritisiert, braucht er sich nicht wundern, wenn das wieder auf ihn zurückkommt.

Und seine wir mal ehrlich: letztendlich wäre viel Deals zu hinterfragen:

Telekom: warum zahlen Deutsche Kunden mit die höchsten Handytarife? Und warum ist die Netzabdeckung immer so schlecht (Stichwort Funkloch)?

Adidas, AUDI und VW: hat man immer darauf geachtet, da man ja vorwiegend in Billiglohnländern fertigt, das die Produktionsbedingungen nachwestlichem Standard sind? Das Arbeitssicherheit gemäß westlichem Standard umgesetzt ist? Und das ein gerechter Lohn durch entsprechende Gewerkschaften in diesen Ländern alles nach unseren moralischen Vorstellungen umgesetzt worden ist?

Und warum wird Deutschland als Produktionsland quasi diskriminiert und es findet die Produktion fast nur noch i, Ausland (Billiglohnländer) statt ?
Und wir Deutsche schicken unsere Leute in Arbeitslosigkeit und Vorruhestand und finanzieren diese Arbeitsplätze mit?

Ich denke, wenn das Alles mal ganz gezielt hinterfragt wird: dann hat der FC Bayern keinen einzigen Sponsor mehr!

Das Plakat im Bild oben sagt alles aus.

Es ist schwierig natürlich hat auch qatar eine Chance verdient sich zu bessern… Und viele Fans jamern dann wieder. Kein Geld da für mega Stars… Ich würde mal schaun was bis 2023 passiert wie die WM verläuft und wenn sich dort nix zum besseren ändert glaub ich gibt es auch Andre Sponsoren für den FC Bayern!! Was meint ihr?

Ich frage mich was diese scheinheilige Diskussion soll.
Jeder weiß: Sie unterstützen den internationalen islamistischen Terror. Sind aktiv in Kriege der Region verstrickt. Menschen-, LGBTQ- und Frauenrechte werden dort mit Füßen getreten.
Das wissen wir alle. Trotzdem machen wir mit ihnen gute und viele Geschäfte.
Warum? Ganz einfach die haben was wir gerne konsumieren, Öl und Gas und daher natürlich auch jede Menge Geld.
Wer will, dass wir das Geld nicht mehr nehmen, sollte das auch für sich tun und kein Öl oder Gas mehr kaufen. Natürlich auch keine Produkte daraus. Und er sollte einen Sponsor bringen, der diese Summen zu ähnlichen Bedingungen springen lassen kann. Und ethisch natürlich dann auch den vorgaben entspricht.
Ich hab schon bei unserem Demeter-Bauern nachgefragt, der hat lauthals lachend abgewunken.

Dann wenigstens mehr Millionen 😉

kommen…..der naechste deal mit qatar wird dick dreistellig

Ich finde diese ganze Duskussion absolut scheinheilig. Wenn man nach dem geht, was in anderen Ländern passiert, dann muß ich auch berücksichtigen, dass andere und gute Partner der Bayern ihre Trickots in Ländern herstellen lassen, in denen Kinderarbeit und Verletzung von Menschenrechten vorgeworfen wird.

Wenn es nach so Gutmenschen geht, dann dürfte ein Verbrennungsmotorhersteller kein Werbepartner sein, keiner der Produkte über die Weltmeere schippern läßt usw.

Ist doch ein Unterschied, ob ein ganzer Staat billigend in Kauf nimmt, dass Arbeiter sterben und Menschenrechte bewusst mit Füßen tritt – oder ob Klamotten zu Dumping-Preisen hergestellt werden? Generell zeugt es nicht gerade von Stil, Leid mit Leid zu vergleichen oder gar aufzuwiegen. Oder für die Verbrennungsmotoren-Fans unter euch: Nur weil ein anderer über rot fährt, heißt das nicht, dass ich auch bei rot fahren darf. ;))

ja aber dann haben wir keinen Sponsor mehr!!!
Die Welt ist eben wie sie ist! Und besser ist sie im Laufe des Bestehen sicher nicht geworden.

Ich finde hier auch nicht das man Leid mit Leid vergleicht. Man weist auf krude Moralvorstellungen hin – die die wenigsten auch erfüllen können – auch oder erst recht, wenn es um sie selbst geht.

Und die Politik geht das ja leider mit ganz schlechtem Beispiel voran. Wenn ich denke wie da gelogen und betrogen wurden…scheusslich, ekelhaft, widerwärtig.

Ich finde Diejenigen, welche sich moralisch über die Anderen erheben, die haben den meisten Dreck am Stecken!

„Die Welt ist eben wie sie ist!“ Was kommt als nächstes? „Ich bin klein, mein Herz ist rein.“ Sorry.

Es geht nicht darum, sich in der Sache moralisch über andere zu erheben, sondern darum, seinen Mund aufzumachen und Haltung zu zeigen.

Herr „Eier-wir-brauchen-Eier“-Kahn könnte hier mal ebensolche beweisen. Aber klar, er nimmt lieber dieses Geld.

Am Ende des Tages geht es hier leider nicht nur um Fußball, sondern um Werte. Der FCB muss sich da endlich mal entscheiden, wo er steht. Gerade wenn man ein Weltclub sein will, muss es doch möglich sein, woanders „saubere“ Sponsorengelder zu akquirieren – also wenn man echt Werte vertreten will. Sonst ist das nicht mehr glaubwürdig. Genauso wie die FIFA oder andere korrupte Institutionen.

Die Katar-Diskussion (auch bei den Bayern selbst) wäre dann verlogen und scheinheilig, wenn sich der sich selbst überhöhende Fußball nicht seit jeher diesen vermarktbaren und noblen Wertekanon um gesellschaftliche Verantwortung, “Echter Liebe” und Weltenrettung andichten würde. Das tut er aber dort, wo es nur geht — und genießt und beansprucht entsprechend selbst politisch Privilegien. Frag aus der Branche (und oft selbst von den Berichterstattenden), wen Du willst: Fußball ist nicht nur ein Sport, oh nein. Er ist so unendlich viel mehr als das. Er hat sogar gesamtgesellschaftliche Relevanz — weshalb auch der ÖRR demnächst wieder in Hochglanzbildern für alle aus Katar berichten wird. So etwas wie dem Handballsport, dessen Turniere auch schon mal aus dem Free-TV verschwanden, wird ihm nie passieren. Er ist halt schon clever, dieser Fußball. 

Die Verantwortlichen sollten sich vielleicht eher mal fragen, warum Protagonisten in anderen Unterhaltungsbranchen, etwa Film oder Musik, ihr Vermögen tendenziell viel eher gegönnt wird. Und Geld allgemein kein so kontroverses Thema ist. Es könnte etwas damit zu tun haben, dass hier niemand irgendwem was vorspielt, dass das irgendwas anderes als Geschäft und Showbiz ist. So dass erst gar keine Fallhöhe aufgebaut wird, wenn Werbebild und Realität dann doch mal wieder mit Karacho aufeinanderprallen. Für die Scheißstimmung, da seid ihr doch für mitverantwortlich.

Auch im deutschen Profifußball gings spätestens, seitdem alle Amateur-Ideale abgelegt waren, schon immer um Geld. Die moderne Sportkorruption ist mit Horst Dassler sogar eine Erfindung made in Germany. Trotzdem: Wer spätestens heute nicht maximal noch Event-Fan ist, wenn überhaupt, der hat diesen Kram nie geliebt.

P.S.: Dass der Fußball und seine Turniere die “Welt verbessern” würden, dieses lukrative Narrativ haben schon Lichtgestalten wie Dassler-Zögling Blatter über viele Jahre bedient. Man darf noch mal gerne einen Blick nach Argentinien (78), Südafrika, Brasilien und selbst Le Pens Frankreich (mit den multikulturellen Le Bleus als gefeierter Integrationshilfe für Migranten) werfen, um zu sehen wie viel und wie nachhaltig der Fußball hier wirklich die “Welt verbessert” hat.

Vjekoslav Keskic
Vjeko hat das Projekt "FCBinside" im Sommer 2019 gegründet. Seine Leidenschaft zum FC Bayern besteht bereits seit Anfang der 90er Jahre. Während er in seiner Kindheit/Jugend noch als aktiver Kicker unterwegs war, schreibt er mittlerweile seit mehr als 15 Jahren regelmäßig über die schönste Nebensache der Welt. Schon damals lag ein gewisser Fokus auf seiner großen Fußballliebe – dem FC Bayern.