Mit dem 7:0-Auswärtserfolg beim VfL Bochum ist dem FC Bayern nicht nur die Revanche für die Pleite in der Vorsaison geglückt, sondern die Münchner haben nochmals gezeigt über welche Offensiv-Power sie verfügen. Wir liefern Euch drei Erkenntnisse zu dem zweiten Auswärtssieg der Saison der Münchner.
Erst im Februar diesen Jahres verloren die Münchener verhältnismäßig deutlich mit 2:4 beim damaligen Aufsteiger aus Bochum. Diesen „Ausrutscher“ der vergangenen Saison hat der FC Bayern trotz einiger personeller Ausfälle auf furiose Art und Weise wettgemacht.
1. Sane und Coman machen Bayern zum „Offensiv-Monster“
Aufgrund der guten Leistungen in den ersten drei Pflichtspielen der noch jungen Saison hatte Trainer Julian Nagelsmann stets auf die gleiche Anfangself gesetzt. Mit dem gestrigen Auswärtsspiel beim VfL Bochum mussten allerdings personelle Wechsel in der Startformation vorgenommen werden, da sich Spieler wie Jamal Musiala, Alphonso Davies und Serge Gnabry unter der Woche leicht angeschlagen zeigten. So baute Nagelsmann sein Offensiv-Quartett um und Kingsley Coman und Leroy Sané feierten ihr Startelf-Debüt und konnten sich auf anhieb erfolgreich in die Mannschaft einfügen.
Sinnbildlich zeigte dies schon die erste Offensiv-Aktion der Bayern, aus der die frühe Führung für den deutschen Rekordmeister resultierte. So bereitete Leroy Sané in der 4. Spielminute seinen ersten Saison-Treffer selbst vor, indem er den Ball aus zentraler Position, 20 Meter vor dem Bochumer Tor, rechts raus auf den mitgelaufenen Kingsley Coman legte. Der französische Flügelflitzer spielte den Ball wieder zurück in den Rückraum der Abwehr, in dem Sané das Spielgerät sehenswert im oberen rechten Toreck versenkte. Auch Coman zeigte sich, wie Sané, am gestrigen Nachmittag sehr spielfreudig und erzielte selbst das zwischenzeitliche 3:0 und bereitete auch das Tor zum 4:0-Halbzeitstand sehenswert vor.
Im Vergleich zu Gnabry und Musiala hielten sich beide gelernten Außenbahnspieler vermehrt auf den Flügeln auf, welches das variable Offensivspiel der Münchener noch flexibler gestaltete und es somit noch unberechenbarer für die gegnerischen Mannschaft macht.
2. Die Bayern schalten keinen Gang runter
Im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg äußerte der FC Bayern die Qualität, insbesondere in der zweiten Halbzeit, ein Spiel auch mal erfolgreich verwalten zu können. Im gestrigen Auswärtsspiel hingegen zeigte die Mannschaft von Nagelsmann hingegen Power-Fußball über die vollen 90. Minuten und präsentierte sich „hungrig“, immer noch mehr Tore schießen zu wollen.
Zurückzuführen ist dies vor allem auf den sportlich großen Konkurrenzkampf innerhalb Mannschaft, den es in der vergangenen Saison in dieser Form nicht gab. Beispielsweise hatte Gnabry, aufgrund von kleineren Blessuren aus dem Wolfsburg-Spiel, seinen Startelf-Platz vorerst an Sané verloren. Bei dem Zwischenstand von 5:0 wurde Gnabry eingewechselt, der mit einer spielerischen Entschlossenheit sich auch noch, mit dem Treffer zum 7:0-Endstand, in die Liste der Torschützen eintragen durfte.
Aufgrund der herausragenden Leistungen seiner Offensivspieler hat Nagelsmann beim nächsten Ligaspiel gegen Borussia Mönchengladbach die Qual der Wahl, was die Startformation betrifft. Eine dankbare, aber mit Sicherheit auch keine einfache Aufgabe.
3. Bayern ist die einzige Konstante der Bundesliga
Der 3. Spieltag zeigte beispielhaft, dass keine Mannschaft aus der Bundesliga so eine Konstanz auf den Rasen bringen kann wie der FC Bayern. Vor Saisonstart wurden Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und RB Leipzig als die größten Verfolger des Rekordmeisters eingeschätzt. Doch schon jetzt fängt die Konkurrenz an zu schwächeln.
Mit der überraschenden Heim-Niederlage des BVB gegen Werder Bremen ließen die Dortmunder am Wochenende zum ersten Mal in dieser Saison bereits Punkte im Meisterschaftskampf liegen. Zudem zeigt sich die Mannschaft von Trainer Edin Terzic noch nicht in der besten spielerischen Verfassung.
Gerardo Seoane erlebt mit Bayer Leverkusen derzeit einen rabenschwarzen Saisonstart. Mit null Punkten aus drei Spielen steht Leverkusen derzeit auf Platz 17 der Bundesliga-Tabelle und befindet sich somit schon neun Punkte hinter dem Rekordmeister aus München. Insbesondere nach dem Erst-Runden-Aus gegen Elversberg im DFB-Pokal muss sich die Mannschaft von Seoane zunächst einmal finden, um dann überhaupt erst oben mit Angreifen zu können.
Auch noch sieglos gestaltet sich der bisherige Bundesliga-Start von RB Leipzig. Mit der ersten Saison-Niederlage am vergangenen Samstag gegen Union Berlin und den zwei Unentschieden gegen den Stuttgart und den 1. FC Köln zeigt sich auch Leipzig sportlich noch nicht in der Lage, Bayern dieses Jahr den Titel streitig zu machen.