Der FC Bayern trennte sich am Samstagabend 1:1-Unentschieden gegen Borussia Mönchengladbach und ließ somit zum ersten Mal in der neuen Saison Punkte liegen. Die spielstarken Münchener fanden in Gladbachs Schlussmann Yann Sommer ihren Meister. Wir liefern euch drei Erkenntnisse zu dem Spitzenspiel am 4. Spieltag in der Bundesliga.
Vor 75.000 Zuschauern in der ausverkauften Allianz Arena bestimmte die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann über weite Strecken eindrucksvoll das Spielgeschehen, ging aber dennoch durch einen individuellen Fehler von Dayot Upamecano mit einem Rückstand in die Halbzeitpause. Im zweiten Durchgang erhöhten die Bayern nochmals den Druck und kamen erst spät zum verdienten Ausgleich durch Leroy Sane.
1. Bayern darf sich nicht ausruhen
Das zweite Heimspiel der Saison hat gezeigt, dass sich der FC Bayern in keiner Zeit des Spiels in Sicherheit wiegen darf. So offenbarte die zwischenzeitliche Führung für die Fohlen, dass eine kleine Unachtsamkeit ausreicht, um den kompletten Spielverlauf auf den Kopf zu stellen.
Nach einem Befreiungsschlag der Gladbacher in der 43. Spielminute schlug Dayot Upamecano am Ball vorbei, sodass Marcus Thuram frei aufs Bayern-Tor zulaufen konnte und mit einem überlegten Abschluss Schlussmann Manuel Neuer verlud. Besonders bitter: Das Thuram-Tor war der einzige Torschuss der Gäste in den ersten 45. Minuten.
Solche Fehler, wie beim Gladbacher Führungstreffer, sind in der frühen Phase der Saison sicherlich noch verkraftbar. Spätestens in den entscheidenden K.o.-Spielen im Pokal oder der Champions League sollte man diese abstellen. Nach dem furiosen Saisonstart kommt der Dämpfer möglicherweise für den deutschen Rekordmeister aber auch zur richtigen Zeit, um weiterhin mit vollem Fokus in jedes Pflichtspiel zu gehen.
2. Bayern-Offensive findet ihren Meister
Die Statistiken der gestrigen Begegnung unterstreichen nochmals, wie spielerisch dominant die Münchener über weite Strecken des Spiels waren. 35 abgegebene Torschüsse auf Seiten der Bayern zu fünf Abschlüsse auf Gladbacher Seite. Trainer Julian Nagelsmann fand nach dem Schlusspfiff bei „Sky“ auch vermehrt lobende Worte für seine Mannschaft und betitelte den Auftritt gegen Gladbach als „bestes Saisonspiel bisher“.
Woran hat es dann gelegen, dass die Münchener mal wieder nicht gegen die Fohlen gewinnen konnten? Der Grund war mal wieder mal Gladbachs Schlussmann Yann Sommer, der mit seinen unzähligen Paraden sogar einen neuen Bundesliga-Rekord aufstellte. So parierte der Schweizer über die vollen 90. Minuten 19 Torschüsse und überbot damit Alexander Schwolow mit 14 Paraden in einem Bundesligaspiel. Kurios: Auch Schwolow stellte diesen Rekord gegen den FC Bayern im Februar 2022 mit Hertha BSC auf. Auch Nagelsmann würdigte die Leistung von Sommer nach der Partie: „Das kennt man ja nicht anders, dass er gegen Bayern das Spiel des Jahres macht. Er hat alles gerettet.“ Thomas Müller nahm es nach dem Spiel mit Humor: „Das war heute kein schöner Sommertag für uns“, schrieb dieser auf Twitter.
So offenbarte das vierte Saisonspiel der Münchener, dass auch mal überragende Einzelleistungen auf Seiten des Gegners den Bayern wichtige Punkte im Meisterschaftsrennen kosten können.
3. Sanés Formkurve zeigt weiterhin nach oben
Nagelsmann setze in der Offensive wieder auf das gleiche Offensivquartett wie zuletzt gegen Bochum, bestehend aus Thomas Müller, Sadio Mané, Kingsley Coman und Leroy Sané. Sané, der in den ersten drei Pflichtspielen der Saison immer noch von der Bank kam, feierte nach seiner starken Leistung gegen Bochum sein zweiten Startelfeinsatz in Folge. Dieses Vertrauen seines Trainers zahlte der Nationalspieler auch in diesem Spiel wieder mit einer starken Leistung zurück und belohnte sich unter anderem selbst mit dem späten 1:1 Ausgleichstreffer, welcher den Bayern am Ende den Punkt rettete.
Ein formstarker Sané, mit seinen individuellen Fähigkeiten, tut dem Spiel der Münchener insbesondere gegen tiefstehende Gegner gut.