Nach Gladbach-Patzer: Bayern reagieren genervt auf anhaltende Lewandowski-Fragen

Vjekoslav Keskic
Foto: IMAGO

Nach drei souveränen Siegen in Folge, ließen die Bayern am vergangenen Wochenende erstmals Punkte in der Fußball Bundesliga liegen. Die Münchner bissen sich beim 1:1-Unentschieden gegen Borussia Mönchengladbach die Zähne an der kompakten Defensive der Rheinländer aus. Zudem brachte Yann Sommer die FCB-Stürmer mit 19 Paraden schier zur Verzweiflung. Zu allem Überfluss mussten sich die Bayern im Anschluss auch noch mit einer nervigen Frage beschäftigen.

Wochenlang hat Robert Lewandowski die Schlagzeilen beim FC Bayern bestimmt und auch nach seinem Wechsel zum FC Barcelona sorgt der Pole weiterhin für Gesprächsstoff in München. Auch wenn die neue Bayern-Offensive rund um Neuzugang Sadio Mane den 33-jährigen Weltfußballer schnell hat vergessen lassen, taucht die Frage nach dem Fehlen des Top-Torjägers immer wieder auf.

„Soll ich es nochmal wiederholen?“

Julian Nagelsmann wurde nach dem 1:1-Unentschieden gegen Borussia Mönchengladbach am vergangenen Samstag mit der Frage konfrontiert, ob den Bayern in solchen Spielen doch nicht ein echter Mittelstürmer wie Lewandowski fehlen würde. Der 35-Jährige reagierte sichtlich genervt: „Die Diskussion kommt ja nur auf, wenn du die Frage stellst“, konterte dieser einem Journalisten auf der Pressekonferenz nach der Partie.

Auch Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic musste in den vergangenen Wochen unzählige Male erklären, wie der FCB künftig ohne Lewandowski seine Tore erzielen möchte. Der 45-Jährige lobte nach dem Remis gegen Gladbach explizit die neue Offensive der Münchner. Als Salihamidzic von einem Reporter auf das Fehlen von Lewandowski angesprochen wurde, zeigte sich dieser sehr kurz angebunden: „Soll ich es nochmal wiederholen?“

Bayern ohne Lewy? Die Zahlen sprechen für sich

Ur-Bayer Thomas Müller hingegen zeigte sich deutlich gelassener als seine Vorgesetzten: „Ich habe ja schon vor ein paar Wochen gesagt, dass solche Fragen irgendwann kommen werden.“ Aber der 32-Jährge machte aber deutlich, dass die Frage zum falschen Zeitpunkt gestellt wird: „Dass sie heute nach diesem Spiel mit so vielen Möglichkeiten kommt, ist natürlich unglücklich.“

Die Bayern haben ihre letzten vier Spiele gegen Gladbach alle samt nicht gewonnen. Drei Mal davon stand auch Robert Lewandowski auf dem Platz. Auch wenn der Pole in zwei Partien treffen konnte, zu einem Sieg hat es dennoch nicht gereicht – so wie am vergangenen Samstag.

Aus Sicht von Nagelsmann war das Fehlen von Lewandowski nicht verantwortlich für das Ergebnis. Der FCB-Coach hatte eine deutlich plausiblere Erklärung parat: „Wir hatten 35 Torschüsse. Das sollte reichen für drei Punkte in den nächsten Spielen. Es hat lediglich an der Chancenverwertung gemangelt.“

Zumal die Bayern in dieser Saison mit 21 Treffern in fünf Pflichtspielen bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben, dass man durchaus in der Lage ist auch ohne Lewandowski das eine oder andere Tor zu erzielen.

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