Bayerns Debütanten-Ball ist geglückt – 3 Erkenntnisse zum Pokal-Auftakt des FCB

Jonas Gerhartz
Jonas Gerhartz - Redakteur
Foto: IMAGO

Der FC Bayern zog am Mittwochabend mit einem souveränen 5:0-Erfolg bei Viktoria Köln in die nächste Runde des DFB-Pokals ein. Trotz der großen Rotation in der Startelf konnten alle Startelf-Debütanten überzeugen. Wir liefern euch drei Erkenntnisse zum erfolgreichen Pokalauftakt der Münchner.



Die Bayern fanden zu Beginn nur schwer in die Partie gegen eine sehr kompakt stehende Viktoria. So spielte der Underdog mutig auf und legte einen engagierten Pokalfight hin. In der 35. Minute war es dann allerdings soweit. Ryan Gravenberch erlöste den deutschen Rekordmeister. Mit einem platzierten Linksschuss traf der Niederländer von der Strafraumgrenze ins untere linke Toreck der Kölner. Noch vor dem Pausenpfiff legten die Bayern nach und so erzielte Mathys Tel das 2:0. In der zweiten Halbzeit war bei den Münchenern kein Leistungsabfall zu erkennen und so erzielten sie gegen „müde“ Kölner noch drei weitere Treffer.

1. Alle Startelf-Debütanten überzeugen

Ryan Gravenberch
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In den letzten Pflichtspielen hatte Trainer Julian Nagelsmann nur wenig an seiner Startformation geändert. Im gestrigen Pokalspiel schmiss Nagelsmann allerdings die Rotationsmaschine an und veränderte seine Startelf auf gleich sieben Positionen im Vergleich zum Gladbach-Spiel. Mit Sven Ulreich, Noussair Mazraoui, Josip Stanisic, Ryan Gravenberch und Mathys Tel feierten gleich fünf Spieler ihr Startelf-Debüt in dieser Saison und legten über weite Strecken einen sehr überzeugenden Auftritt hin. Insbesondere die jungen Ryan Gravenberch und Mathys Tel waren beide sehr spielfreudig, hatten einige gute Aktionen und belohnten sich beide auch mit einem Tor. Gravenberch wurde aufgrund seiner starken Leistung zum „Man of the Match“ gekürt.

Ulreich, Stanisic und Mazraoui zeigten sich ebenfalls in einer guten Form und zahlten das Vertrauen von Nagelsmann mit einer überzeugenden Leistung zurück. Ulreich hatte über weite Strecken einen ruhigen Arbeitstag und wurde nur in der Schlussviertelstunde einmal per Fernschuss geprüft.

Die beiden Vertreter auf den Außenverteidiger-Positionen, Josip Stanisic und Noussair Mazraoui, wurden hinten ebenfalls wenig gefordert. Stanisic spielte auf der Linksverteiler-Position und machte viele Wege mit in die Offensive, ohne dabei aber groß hervorzustechen. Die Leistungskurve von Noussair Mazraoui zeigte im zweiten Durchgang deutlich nach oben. So traute sich der Marokkaner in der Offensive mehr zu und seine Flanken sorgten für zusätzliche Torgefahr. Allerdings sah Mazraoui bei dem Abseitstor der Viktoria in der 19. Spielminute nicht so gut aus, da die spielerische Entstehung des vermeintlichen 1:0 über seine Seite passierte.

Der Pokalauftakt am gestrigen Abend hat gezeigt, dass der Kader auch in der Breite qualitativ sehr gut aufgestellt ist.

2. Mathys Tel hat bereits Bayern-Niveau

Mathys Tel
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Mathys Tel kam in diesem Sommer für knapp 20 Millionen Euro von Stade Rennes zum deutschen Rekordmeister. Aufgrund der hohen Ablöse für einen 17-Jährigen, der nur sieben Spiele in der französischen Ligue 1 absolvierte, gab es auch vermehrt kritische Stimmen zum Transfer. Dass Tel allerdings für einen der größten europäischen Stürmer-Talente gehalten wird, ließ der Youngster schon bei seinem gestrigen Startelf-Debüt aufblitzen und stellte gleich einen neuen Vereinsrekord auf.

Der Franzose zeigte sich besonders spielfreudig und forderte viel den Ball, um sich zu präsentieren. Zudem zeigte Tel seine Stärken im Eins-gegen-Eins und im Abschluss. Die starke Vorstellung krönte Tel mit einem sehenswerten Treffer zur 2:0-Pausenführung und stellte gleich auch einen neuen Vereinsrekord auf. Mit dem Treffer ist nun Tel der jüngste Torschütze in Bayerns Vereinsgeschichte und löst somit Jamal Musiala ab. Nach einer guten Stunde war Tels Debüt dann schon wieder vorbei, da er leicht angeschlagen ausgewechselt werden musste.

Mathys Tel hat gestern gezeigt, dass er in Zukunft eine ernsthafte Option für die Offensive des deutschen Rekordmeisters sein kann.

3. Trotz zahlreicher Umstellungen und Wechsel kein Leistungsabfall

Leon Goretzka
Foto: Getty Images

Mit sieben Wechseln in der Startelf im Vergleich zum Gladbach-Spiel hatte der deutsche Rekordmeister ein wenig Zeit gebraucht, um richtig ins Spiel zu finden. Mit der 1:0-Führung durch Gravenberch entwickelte sich das Spiel dann doch zu einer souveränen spielerischen Vorstellung des FC Bayern. Die Debütanten fügten sich schnell ein und auch die fünf Wechsel im zweiten Durchgang, änderten nichts an der starken Leistung der Münchener.

Das gestrige Spiel hat nochmal gezeigt, dass Julian Nagelsmann aktuell auf eine sehr intakte Mannschaft zurückgreifen kann, in der alle eine gemeinsame Einheit bilden. Nagelsmann zeigte sich nach dem Abpfiff begeistert von dem Spirit innerhalb des Teams: „Es sind so kleine Gesten. Ryan wird ausgewechselt, Leon klatscht ihn direkt ab. Man sieht, dass wir eine sehr gute Energie haben, ein sehr gutes Miteinander. Ich finde man kann die aktuelle Mannschaft nicht mit der aus der vergangenen Rückrunde vergleichen.“

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