Statistik enthüllt: So steht es um die Chancenverwertung beim FC Bayern

Vjekoslav Keskic
Foto: IMAGO

Der bayerische Offensiv-Motor geriet in der Fußball Bundesliga zuletzt deutlich ins Stottern. Gegen Borussia Mönchengladbach und Union Berlin haben Sadio Mané nur zwei Tore erzielt. Julian Nagelsmann hatte zuletzt die Zielstrebigkeit und Konzentration beim Abschluss seiner Spieler kritisiert. Die Chancenverwertung des Rekordmeisters ist rein statistisch betrachtet auf dem Vorjahresniveau.



26-Mal haben die Bayern gegen Gladbach und Union Berlin auf das gegnerische Tor geschossen, nur zwei Mal landete der Ball im719600 Netz. Auch wenn die Münchner mit 17 Treffern die beste Offensive der Liga nach fünf Spieltagen haben, lief es zuletzt nicht wirklich rund für Julian Nagelsmann und sein Team in Sachen Toreschießen.

Nach dem Union-Spiel wurden erneut Stimmen laut, die das Fehlen von Robert Lewandowski monieren. Demnach fehlt den Bayern ein „echter Vollstrecker“ im gegnerischen Strafraum. Die Verantwortlichen an der Isar wollen davon aber nichts wissen und die Statistik gibt ihnen Recht.

Mané hat eine deutlich schlechtere Chancenverwertung als Lewandowski

„SPORT1“ hat gemeinsam mit den beiden Statistikportalen „FBref“ und „StatsBomb“ die Offensive der Bayern etwas genauer unter die Lupe genommen und sich mit der Frage beschäftigt, wie es um die Chancenverwertung der Münchner steht.

Bei Sommer-Neuzugang Sadio Mané hat man festgestellt, dass der Senegalese mit 4,32 Abschlüssen pro Spiel häufiger in Szene gesetzt wird als beim FC Liverpool (3 Abschlüsse pro Spiel). Dafür ist die Effizienz des 31-Jährigen nach unten gegangen. In München landen elf Prozent der Abschlüsse im Tor, bei den Reds waren es 16 Prozent in der vergangenen Saison.

Auch sein Sturmkollege Serge Gnabry kommt nur auf 18 Prozent. Die beiden liegen damit deutlich hinter Robert Lewandowski (28 Prozent) und Erling Haaland (36 Prozent). Fairerweise muss man an dieser Stelle erwähnen, dass der Pole (19 Prozent) und der Norweger (22 Prozent) in der abgelaufenen Saison deutlich niedrigere Werte hatten und beide mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ihre aktuelle Quote nicht über eine Saison hinweg aufrechterhalten werden.

Interessant ist jedoch: Schaut man auf die komplette Bayern-Mannschaft, wird man schnell feststellen, dass die Münchner ohne Lewandowski nicht viel schlechter unterwegs sind als in der Vorsaison. Im Schnitt landen 12 Prozent der Abschlüsse in dieser Saison im gegnerischen Tor. Mit Lewandowski waren es in der vergangenen Spielzeit 13 Prozent.

Mehr Ballaktionen, mehr  erfolgreiche Pässe

Die statistischen Werte bestätigen zudem, dass die Bayern ohne Lewandowski deutlich variabler in der Offensive spielen. Auch wenn der FCB knapp 20 Prozent weniger Pässe pro Partie spielt als in der abgelaufenen Saison, konnte man die Anzahl an erfolgreichen Pässen im letzten Drittel steigern, von 45,7 Zuspielen auf 49,8. Zudem haben die Ballaktionen im offensiven Drittel (244,6 zu 229,7) und im Strafraum (43,2 zu 41,4) zugenommen.

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