Während die Bayern in den ersten drei Spielen der neuen Bundesliga-Saison alles in Grund und Boden geballert haben, stottert der Offensiv-Motor der Münchner nun schon seit Wochen in der Liga. Julian Nagelsmann und sein Team haben den schlechtesten Saisonstart seit zwölf Jahren hingelegt.
Gegen Gladbach (1:1) verzweifelte man an einem bärenstarken Yann Sommer. Beim 1:1-Remis gegen Union Berlin tat man sich gegen eine aggressive Heimmannschaft schwer und beim gestrigen 2:2-Unentschieden gegen den VfB Stuttgart schaffte man es nicht den knappen Arbeitssieg über die Zeit zu bringen. Die Bayern haben zuletzt drei Mal in Folge Unentschieden in der Bundesliga gespielt und kommen nach sechs absolvierten Spielen „nur“ auf 12 Punkte. Rein statistisch ist dies der schlechteste Bundesliga-Saisonstart seit zwölf Jahren. Kurioserweise hat man sich dennoch die Tabellenführung zurückgeholt – zumindest bis heute Abend.
„Es sind sechs Punkte, die uns fehlen. Das ist zu viel“
Auch wenn in München (noch) niemand das Wort Krise in den Mund nimmt, rutschen die Bayern faktisch immer mehr in genau solch eine reine. Sportvorstand Hasan Salihamidzic schlug nach dem Patzer gegen den VfB Alarm: „Es war nicht genug. Es war viel zu wenig Bewegung, Intensität und von dieser Bewegung, die wir sonst auf den Platz bringen. Es sind sechs Punkte, die uns fehlen. Das ist zu viel, mindestens vier zu viel“, betonte dieser gegenüber der „BILD“.
Nagelsmann bleibt gelassen, Müller ist angefressen
Der Druck vor dem Champions-League-Kracher gegen den FC Barcelona nimmt zu. Eine Heimpleite gegen die Katalanen würde die Euphorie zum Saisonstart vollkommen dämpfen. Julian Nagelsmann zeigte sich nach dem Stuttgart-Spiel weiterhin gelassen: „Druck? Ich weiß nicht, ob der Druck höher geworden ist. Druck ist immer subjektiv und kommt von außen. Wir werden weiter arbeiten, morgen und am Montag trainieren, den Gegner analysieren und versuchen, gute Ideen für das Barcelona-Spiel zu finden.“
Thomas Müller hingegen war nach dem Remis im Süd-Klassiker angefressen und brachte dies auch zum Ausdruck: „Heute bin ich zum ersten Mal in dieser Saison wütend – wütend auf uns selbst. Wenn wir jedes Spiel gewinnen wollen, und das ist unser Ziel, dann müssen wir bis zum Ende durchhalten. Es spielt keine Rolle, ob wir unter der Woche ein wichtiges Spiel haben. In unserer aktuellen Situation muss man bis zum Schluss alles geben.“