Nach vier sieglosen Bundesliga-Spielen in Folge herrscht Krisenstimmung beim FC Bayern. Vor allem in der Offensive präsentieren sich die Münchner seit Wochen zu harmlos. Während man zum Saisonstart noch Tore wie am Fließband erzielt hat, stottert der Offensiv-Motor der Bayern gewaltig. Vor allem Sadio Mané bleibt weiter hinter den Erwartungen zurück.
34 Schüsse auf das gegnerische Tor haben die Bayern in den letzten vier Bundesliga-Spielen abgegeben, nur vier davon zappelten im Netz. Zum Vergleich: Beim 6:1-Auftaktsieg gegen Eintracht Frankfurt brauchten die Bayern nur zehn Torschüsse für sechs Treffer.
Seit Wochen hadern die Bayern schon mit ihrer mangelhaften Chancenverwertung. Bayern-Trainer Julian Nagelsmann wirkte nach der 0:1-Niederlage gegen den FC Augsburg ratlos, als er auf die anhaltenden Offensivprobleme angesprochen wurde. Der 35-Jährige ist alles andere als zufrieden: „Wir müssen unsere Eins-zu-Eins-Situationen vor dem Torwart nutzen, um Spiele zu gewinnen. Wenn wir die nicht machen, gewinnen wir nicht. Eigentlich recht simpel. Es ist eine Frage der Technik. Sie müssen es anders machen, wenn sie so auf den Torwart treffen.“
xG-Statistik offenbart Bayerns Offensiv-Probleme
Zuletzt geriet vor allem Sadio Mané in die Kritik der Fans, Medien und Experten. Der Senegalese kommt in sieben Bundesliga-Spielen auf drei Tore, hat in den vergangenen vier Partien aber keinen einzigen Treffer erzielt. Rein statistisch betrachtet ist Mané der schwächste Bayern-Angreifer derzeit. Laut dem Portal „Understat“ liegt der Expected-Goals-Wert bei dem 30-Jährigen bei 4,67. Heißt im Klartext: Mané hätte mit Blick auf seine Chancen knapp zwei Treffer mehr auf seinem Konto haben müssen.
Bei Leroy Sane liegt der xG-Wert bei 3,10, der 26-Jährige kommt in sieben Spielen auf zwei Tore. Auch Thomas Müller hat Handlungsbedarf in Sachen Effizienz. Der Ur-Bayer hat mit 502 Minuten die meisten Bundesliga-Einsatzzeiten aller Bayern-Stürmer, kommt jedoch lediglich auf einen Treffer bei einem xG-Wert von 2,29.
Bayerns bester und zugleich effizientester Torschütze ist derzeit Jamal Musiala. Der DFB-Youngster hat bei einem xG-Wert von 3,02 vier Treffer erzielt. Besonders bemerkenswert: Der 19-Jährige stand dabei 420 Minuten auf dem Platz, weniger als Müller, Mané (495) oder Sane (450).
Auch Serge Gnabry und Mathys Tel haben positive xG-Werte: Gnabry kommt auf zwei Treffer (xG 1,45) und Tel auf ein Tor bei einem xG-Wert von 0,82. Beide haben jedoch deutlich weniger Einsatzzeiten erhalten. Bei Gnabry sind es 281 Minuten, der Frankreich-Youngster kommt in der Liga bisher auf 91 Minuten.