Mit gerade einmal 19 Jahren hat sich Jamal Musiala zu einem Stammspieler und Leistungsträger beim FC Bayern entwickelt. Der DFB-Youngster gehört zweifelsfrei zu den vielversprechendsten Nachwuchstalente im Weltfußball. Bayerns Technischer Direktor Marco Neppe hat sich nun erstmals im Detail über die Verpflichtung des Offensiv-Allrounders geäußert und dabei betont, dass die Bayern Musiala von Anfang an unbedingt nach München bringen wollten.
Während Hasan Salihamidzic als Sportvorstand der Bayern an vorderster Front steht, ist Marco Neppe eher der Mann im Hintergrund. Der 36-Jährige spielt jedoch eine tragende Rolle in München, vor allem wenn es um Neuverpflichtungen geht. Neppe ist so etwas wie der „Spielerflüsterer“. Auch am Transfer-Coup von Jamal Musiala war Neppe maßgeblich beteiligt.
Musiala wechselte im Sommer 2019 im zarten Alte von 16 Jahren vom FC Chelsea an den Bayern Campus. Im Gespräch mit „Sky“ hat Neppe enthüllt, dass die Münchner bereits 2018 im Rahmen eines Länderturniers das erste Mal auf das Top-Talent aufmerksam geworden sind. Laut Neppe gab es bei dem Turnier in Paris zwei Spieler die sofort ins Auge gefallen sind: Musiala und Jude Bellingham. Beide spielten damals für England U16 Auswahl: „Jamal hat damals schon Fähigkeiten gezeigt, die er jetzt auch in der Bundesliga zeigt. Er hat mit seinem unglaublichen Ballgefühl beeindruckt. Man konnte in nahezu jeder seiner Aktionen seinen Spaß am Spiel sehen. Das hat einfach gutgetan. Es war ein Genuss, ihn beim Fußballspielen zuzuschauen“, erinnert sich Neppe.
„Das erste Gespräch mit Musiala blieb mir sehr in Erinnerung“
Kurz nach dem ersten Live-Scouting waren sich die Bayern schnell einig, man wollte den Spieler unbedingt verpflichten: „Wir hatten sofort die einhellige Meinung, dass wir alles daransetzen, um ihn zum FC Bayern zu bringen. Ich hatte ein sehr interessantes Kennenlernen in London, habe dabei seine Familie kennenlernen dürfen und auch Gespräche mit ihm selbst geführt.“
Laut Neppe war Musiala damals noch sehr zurückhalten und hatte wenig Redeanteil. Was den Talent-Scout jedoch überzeugt hat, war das Mindset des Teenagers: „Jamal war tatsächlich nicht sehr gesprächig, aber seine Aussagen waren so klar und so prägnant, dass mich auf dem Rückflug nach München mindestens ein oder zwei Aussagen nicht mehr in Ruhe gelassen haben. Das war prägend und sprach für ihn und seine Ambitionen. Es gab mir ein gutes Gefühl darüber, wie er tickt und welchen ambitionierten Weg er gehen möchte.“
Am Ende haben die Bayern Musiala von einem Wechsel zum deutschen Rekordmeister überzeugen können. Der FCB zahlte 200.000 Euro Ausbildungsentschädigung an den FC Chelsea und hat damit vermutlich einen der besten Transfers der Vereinsgeschichte getätigt. Der Marktwert des junge Ausnahmespielers ist in den vergangenen knapp drei Jahren auf 80 Millionen Euro angestiegen – Tendenz stark steigend.