„Wenn wir das dritte Tor machen, ist es erledigt“ – Stimmen zum 2:2 des FC Bayern beim BVB

Ingo Krüger
Foto: Alex Grimm/Getty Images

Drama in Dortmund. Bis zur fünften Minute der Nachspielzeit lag der FC Bayern München im Klassiker beim BVB mit 2:1 in Führung. Doch dann traf Anthony Modeste den Rekordmeister mit dem 2:2 mitten ins Herz. Einen sicher geglaubten Sieg gab die Elf von Julian Nagelsmann noch aus der Hand.

In der Pressekonferenz nach dem Spiel erklärte der Bayern-Trainer, dass seine Mannschaft es „gut gemacht“ habe. Zwar habe man „keinen Topstart“ hingelegt, doch „wenn wir das dritte Tor machen, ist es erledigt“. Nagelsmann kritisierte, dass es in den letzten zwei, drei Minuten „in Unterzahl zu wild“ zugegangen sei. Letztlich sei es aber „eine gerechte Punkteteilung“ gewesen. Allerdings legte er Wert darauf, dass die Münchener „in der zweiten Hälfte besser“ gewesen seien, „obwohl wir da zwei Gegentore bekommen. Es ist skurril, dass ich das sage.“

Dortmunds Coach Edin Terzić merkte an, dass der FC Bayern „eine Halbzeit lang aber nur einen Schuss“ gehabt habe. „Wir haben bis zur letzten Sekunde dran gesetzt und haben ein kleines Ausrufezeichen hinter die Mentalitätsfrage gesetzt.“ Ex-Bayern-Profi Niklas Süle resümierte, dass der BVB „in der ersten Halbzeit gut gestanden“ habe. „Da haben wir wenig zugelassen und selbst ganz gut nach vorne gespielt in manchen Situationen“, betonte der Innenverteidiger.

Dann „ist es glatt Rot“

Kurz vor der Pause traf Dortmunds Jude Bellingham Alphonso Davies mit gestrecktem Bein am Kopf. Der junge Kanadier musste anschließend mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht werden. Der bereits verwarnte Dortmunder bekam von Schiedsrichter Deniz Aytekin keine Karte gezeigt, die einen Platzverweise zur Folge gehabt hätte. Dazu sagte der Unparteiische im „Sky“-Interview, dass Gelb-Rot möglich gewesen wäre: „Man kann das durchaus so sehen.“ Letztlich habe ihm aber „die letzte Überzeugung gefehlt, auf Gelb-Rot zu gehen“. Es gebe immer „Situationen, die sind nicht schwarz oder weiß“.

Der FC-Bayern-Trainer sah dies anders. Auf einer Schulung sei ihm gesagt worden: „Wenn du einen Spieler mit einem hohen Fuß im Gesicht triffst, ist es glatt Rot.“ Da gebe „es auch nicht viel zu diskutieren“. Nagelsmann kritisierte daher Aytekins Entscheidung, Bellingham nicht vom Platz zu schicken: „Das ist eine Rote Karte, aber Gelb ist es auf jeden Fall.“

 

 

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