Der FC Bayern hat mit der vorzeitigen Qualifikation für das Achtelfinale der Champions League einen ersten Meilenstein der noch jungen Saison erreicht. Besonders Leon Goretzka ragte beim souveränen 4:2-Erfolg in Pilsen heraus und scheint sich derzeit wieder seiner Topform anzunähern.
Leon Goretzkas Saisonstart war bisher alles andere als zufriedenstellend. Mitte Juli musste er sich erst einer Knieoperation unterziehen, bei der freie Gelenkkörper entfernt wurden. Die Folgen waren weitreichend: Nachdem er die komplette Vorbereitung und den Saisonstart verpasste, drohte ihm sein Konkurrent Marcel Sabitzer durch gute Leistungen den Rang abzulaufen. Zuletzt zwang ihn dann auch noch eine Corona-Infektion zum erneuten zuschauen.
Doch in den letzten drei Spielen scheint Goretzka seinen eigenen Ansprüchen immer mehr gerecht werden zu können. In den beiden Duellen gegen Pilsen und dem Kracher in Dortmund konnte Bayerns Mittelfeldmann zusammen drei Tore und drei Vorlagen beisteuern. Macht innerhalb einer Woche sechs Scorerpunkte – beachtliche Werte für den 27-Jährigen Zentrumsspieler. Derzeit wird wieder deutlich wie wichtig und wertvoll ein fitter Goretzka für die Bayern und deren Spielweise sein kann.
„Wollen uns Spiel für Spiel in einen Rausch spielen“
Julian Nagelsmann scheint jedenfalls sehr froh über die Rückkehr seines Leaders zu sein. Nach dem Spiel gegen Pilsen attestierte er ihm „ein sehr gutes Spiel“. Längst ist Goretzka ein Wortführer im Team, der mit seinen Fähigkeiten der Mannschaft so viel mehr Balance verleihen kann und sowohl defensiv als auch offensiv Akzente setzt. Das seine persönliche Formkurve wieder deutlich nach oben zeigt untermauerte er im Spiel gegen Pilsen deutlich. Immer wieder zeigte sich Goretzka sehr offensivfreudig und sorgte letztlich nicht nur wegen seines Doppelpacks für einige Highlights.
Das Goretzka immer mehr die Rolle des Leaders ausfüllt, bewies er nicht nur nach dem frustrierenden Unentschieden gegen den BVB, als er schon sehr selbstkritische Töne anschlug. Auch beim ungefährdeten Sieg in Pilsen waren ihm die zwei unnötigen Gegentore ein Dorn im Auge: „Das ärgert mich und die Jungs in der letzten Reihe sicher auch“, mahnte dieser. Dabei kritisierte er vor allem den Verwaltungsmodus, den seine Mannschaft beim CL-Erfolg zum wiederholten Male an den Tag legte. Für die kommenden Wochen gab der Mittelfeldspieler daher gleich mal eine Marschroute vor: „“etzt wollen wir uns Spiel für Spiel in einen Rausch spielen.“