„Spielerischer Ramsch“ – Kahn wehrt sich gegen harte Kritik an Bayerns Nachwuchsarbeit

Vjekoslav Keskic
Foto: Getty Images

Der FC Bayern hat einen beeindruckenden Transfer-Sommer hinter sich. Mit Sadio Mané und Matthijs de Ligt haben die Münchner zwei absolute Top-Stars verpflichtet und dafür viel Lob geerntet. Auch im Nachwuchsbereich haben die Münchner in den vergangenen Jahren mit Jamal Musiala, Paul Wanner und Josip Stanisic durchaus den einen oder anderen Erfolg vorzuweisen. Dennoch wurden die Verantwortlichen auf der JHV scharf für die „schlechte Nachwuchsarbeit“ kritisiert.



Auch wenn das umstrittene Katar-Sponsoring bei der gestrigen Jahreshauptversammlung des FC Bayern erneut im Fokus stand, gab es auch viele weitere Themen die von den FCB-Mitgliedern kritisch angesprochen wurde. Ein Mitglied sprach in seinem Wortbeitrag unter anderem die vermeintlich schlechte Nachwuchsarbeit am Bayern Campus an. Demnach würde man den eigenen Talenten keine echten Gelegenheiten geben und vielmehr schlechte Transfers tätigen: „Es wird in spielerischen Ramsch investiert, wie Marc Roca und Bouna Sarr zum Beispiel. Und eigene Talente wie Adrian Fein und Angelo Stiller, die lange im Verein waren, kriegen überhaupt keine Chance. Das muss man sich mal vorstellen. Das ist eine derartige hohe Misswirtschaft.

„In anderen Jobs wären sie nicht mehr in Ihren Ämtern“, ätzte der Bayern-Fan gegen Oliver Kahn & Co. Zudem wurde kritisierte, dass Jamal Musiala als Erfolg des eigenen Nachwuchses verkauft werde, obwohl er doch beim FC Chelsea ausgebildet wurde.

„Zu unserer Idee gehört es auch, internationale Top-Talente zu verpflichten“

Kahn reagiert kurze Zeit später: „Bouna Sarr und Marc Roca sollten wir nicht als spielerischen Ramsch bezeichnen, das finde ich ein bisschen schwierig“, betonte dieser. Zeitgleich machte dieser deutlich, dass man „Musiala schon in die eigene Nachwuchsarbeit einordnen kann. Er ist sehr jung zu uns gekommen.“ Neben Musiala verwies Kahn auch auf Spieler wie Josip Stanisic, Gabriel Vidovic oder Paul Wanner, die erst vor kurzem alle samt mit Profiverträgen ausgestattet wurden.

Laut dem Klubchef ist es deutlich schwieriger geworden, vor allem mit Blick auf den internationalen Konkurrenzkampf, eigenen Talente den Durchbruch im Profibereich zu ermöglichen: „Der Abstand zwischen Jugend- und Amateurmannschaft und der Profimannschaft ist gewaltig geworden. Zu unserer Idee gehört es auch, internationale Top-Talente zu verpflichten.“ Kahn führte Mathys Tel und Ryan Gravenberch auf.

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