Bayern braucht einen echten Neuner – 3 Erkenntnisse zum Heimsieg gegen Freiburg

Jonas Gerhartz
Jonas Gerhartz - Redakteur
Foto: Getty Images

Am Sonntagabend setzte der FC Bayern mit einem 5:0-Erfolg gegen den SC Freiburg ein deutliches Ausrufezeichen im Bundesliga-Titelrennen. Dabei passte Trainer Julian Nagelsmann sein bisheriges Spielsystem an und setzte in der Anfangsformation mit Eric Maxim Choupo-Moting wieder auf einen „echten“ Mittelstürmer. Wir liefern Euch drei Erkenntnisse zum Heimsieg gegen den Sport-Club.

Schon vor dem Anpfiff stand der deutsche Rekordmeister ordentlich unter Druck. Einerseits hatte Union Berlin mit einem 2:0-Erfolg gegen Borussia Dortmund im Titelrennen vorgelegt. Andererseits war der SC Freiburg, welcher in der Tabelle ebenfalls vor den Münchnern stand, zu Gast. Hieß im Umkehrschluss: Ein Sieg gegen die Mannschaft von Christian Streich war Pflicht!

Mit dieser Einstellung ging der deutsche Rekordmeister in die Partie und zeigte über die vollen 90 Minuten einen seriöses Spiel. So ließen die Münchner in der Defensive kaum was zu und erzielten gegen mutige, aber tief verteidigende Freiburger gleich fünf Treffer. Dabei fungierte Eric Maxim Choupo-Moting in der Offensive als entscheidender Schlüsselspieler in diesem Top-Spiel.

1. Bestätigt: Bayern braucht einen Neuner

Insbesondere in der vergangenen Ergebniskrise in der Bundesliga nahm die Stürmer-Diskussion an der Säbener Straße wieder Fahrt auf. So hatten die Bayern neben der fehlenden Effizienz vor dem Tor auch ihre Probleme gegen tief verteidigende Gegner.

Mit dem SC Freiburg kam am gestrigen Sonntagabend ein genauso schwer zu bespielender Gegner in die Allianz Arena und so setzte Julian Nagelsmann mit Eric Maxim Choupo-Moting auf einen „echten“ Neuner. Und diese taktische Umstellung brachte dem deutschen Rekordmeister gestern den Sieg.

Der Kameruner war in vielen Offensivaktionen direkt involviert und diente als Wand- und Zielspieler für seine Mitspieler. So war Choupo-Moting an drei Toren entscheidend beteiligt und erzielte auch selbst einen Treffer. Insbesondere von seiner starken Qualität in der Ballbehauptung und Weiterverarbeitung schwärmten auch seine Mitspieler nach dem Schlusspfiff. So fand beispielsweise Sadio Mané nach dem Spiel nur lobende Worte für seinen Offensivpartner: „Was für ein Spieler! Er hat gut für uns gespielt, hat heute einen großen Anteil an unserem Sieg. Er kämpft viel, gewinnt fast alle seine Zweikämpfe. Er kann die Bälle gut festmachen. Ein fantastisches Spiel von ihm.“

Das gestrige Spiel gegen den Sport-Club aus Freiburg war schon fast die Bestätigung dafür, dass den Münchnern im eigenen Spiel derzeit ein robuster Mittelstürmer fehlt. Diese Rolle kann aber Eric Maxim Choupo-Moting derzeit gut bekleiden und sollte in Zukunft vermehrt zum Einsatz kommen. Oder wie es „DAZN“-Experte Sandro Wagner nach der Partie sagte: „Ich glaube so schnell spielt Bayern nicht mehr ohne Choupo-Moting“.

2. Davies ist unverzichtbar für das Münchner Spiel

Alphonso Davies kam im Januar 2019 als Offensiv-Talent zum deutschen Rekordmeister. Der Kanadier brauchte zwar ein wenig Anlaufzeit beim FC Bayern, entwickelte sich aber insbesondere unter Hansi Flick zum absoluten Stammspieler. Und das nicht auf einer Offensiv-Position, sondern in der Defensive. Seit mehr als zwei Jahren bekleidet der 21-Jährige die Linksverteidiger-Position beim FC Bayern und ist mit seiner derzeitigen Form für Trainer Julian Nagelsmann unverzichtbar geworden.

Insbesondere in den letzten beiden Spielen gegen Dortmund und Pilsen machte sich sein Fehlen stark bemerkbar. Viel mehr noch, dass die aktuelle Spielphilosophie von Nagelsmann u.a. genau auf Davies Attribute zugeschnitten ist. Das heißt viel Offensivdrang, temporeich und körperliche Robustheit auf der Linksverteidiger-Position. All diese Qualitäten auf der Position hat nur Alphonso Davies und sonst kein anderer Verteidiger beim deutschen Rekordmeister. Beispielsweise vertrat in den letzten beiden Partien Josip Stanisic den verletzten Davies auf links. Dies funktionierte in beiden Spielen leider nicht, da Stanisic zum einen das Tempo fehlt und andererseits auch nicht die gleichen Offensiv-Qualitäten hat.

Insbesondere die letzten beiden Spiele (Dortmund und Pilsen) im Vergleich mit der gestrigen Bundesliga-Partie gegen Freiburg haben gezeigt, wie unverzichtbar Davies für das Münchner Spiel ist.

3. Mané hat endlich seine (neue) Position gefunden

Wie auch bei vielen anderen Offensiv-Akteuren beim FC Bayern, lief es für Sadio Mané in der vergangenen Ergebniskrise nicht wirklich rund. So zeigte Mané in der Vergangenheit vermehrt schwache spielerische Leistungen und bleib mehrere Spiele ohne eigenen Treffer. Diese fallende Formkurve beim Senegalesen erkannte auch Trainer Nagelsmann und gab Mané eine neue Position. Nachdem der 30-Jährige zum Saisonbeginn meist auf der Mittelstürmer-Position zu finden war, spielt der Senegalese nun auf dem linken Flügel. Eine Position, die er aus seiner Zeit beim FC Liverpool schon bestens kennt.

Und diese taktische Umstellung trägt bereits jetzt schon erste Früchte. So zeigt der Senegalese nicht nur konstantere Leistungen, sondern es kommen auch immer mehr seine individuellen Qualitäten zum Vorschein. Insbesondere das Zusammenspiel mit Davies auf der linken Seite harmoniert sehr gut. Zudem kann Sadio vermehrt mit seinem hohen Tempo in die Box dribbeln und kommt zu mehreren Abschlüssen. Wie gut der 30-Jährige schon auf seiner neuen Position funktioniert, unterstreichen auch seine vier erzielten Tore in den letzten fünf Pflichtspielen.

Mit der taktischen Umstellung auf dem linken Flügel kommen Manés Qualitäten mehr zur Geltung und beflügeln das Offensiv-Spiel der Münchner.

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