Im Jahr 2013 fand Pep Guardiola beim FC Bayern die Herkules-Aufgabe vor, Triple-Trainer Jupp Heynckes zu ersetzen. Dies gelang dem spanischen Coach jedoch nur teilweise. Zwar dominierten die Münchner die Bundesliga während seiner Amtszeit so klar wie nie, jedoch sprang in den drei Spielzeiten kein Champions-League-Titel heraus.
Pep Guardiola hat als Initiator des Tiki-Taka-Fußballs Berühmtheit erlangt. Mit diesem Spielstil feierte er mit dem FC Barcelona große Erfolge und auch die spanische Nationalmannschaft kam auf diese Weise auf drei große Titelgewinne. Der FC Bayern pflegte jedoch zu jener Zeit einen ganz anderen Fußball und griff schnell und effizient über die Flügel an. Damit läuteten die Münchner in Prinzip auch das Ende der großen Tiki-Taka-Ära ein. Umso kurioser war demnach die Tatsache, dass Guardiola diesen Spielstil ausgerechnet nach München brachte.
„Sie fragten, warum man etwas ändern soll“
Im Interview mit dem norwegischen TV-Sender “Viaplay“ gab der Coach nun auch anfängliche Schwierigkeiten bei den Bayern zu. Seine Spieler sollen mit den Ideen von Guardiola und der damit verbundenen Taktik-Umstellung Schwierigkeiten gehabt haben.
“Es war ein bisschen schwierig, weil sie fragten, warum man etwas ändern soll, wenn man in der Vergangenheit gewonnen hat. Und das ist normal und sollte auch so sein. Aber ich war in der Vergangenheit nicht dabei, also weiß ich nicht, was sie tun, und man kann die Spieler nicht von etwas überzeugen, an das man nicht glaubt. Denn jeder Trainer ist anders und es braucht Zeit, bis es funktioniert“, erklärte der Katalane.
Guardiola schimpft über erste Hinrunde
Den Münchnern dürfte schon im Vorfeld klar gewesen sein, für welche Art, Fußball zu spielen, Guardiola steht. Dieser war zu Beginn aber gar nicht davon angetan, wie seine Maßnahmen griffen. „Ich erinnere mich, dass wir in der ersten Saisonhälfte viele Spiele gewonnen haben, aber wir haben furchtbar gespielt. Wir gewannen nur wegen der unglaublichen individuellen Qualität der Bayern-Spieler“, so Guardiola. Tatsächlich erspielten sich die Münchner trotz der totalen spielerischen Dominanz zum Teil kaum Torchancen. In Summe haben sich Spieler und Trainer irgendwann aneinander gewöhnt und die Zusammenarbeit kann bei drei Meistertitel und zwei Pokal-Erfolgen nicht als gescheitert angesehen werden. Trotzdem hatten sich alle Beteiligten natürlich noch mehr erhofft.