Die Bayern-Gier ist zurück – 3 Erkenntnisse zum Heimsieg gegen Mainz 05

Jonas Gerhartz
Jonas Gerhartz - Redakteur
Foto: Getty Images

Der FC Bayern feierte am Samstagnachmittag einen deutlichen 6:2 (3:1)-Heimsieg gegen Mainz 05 und ist vorübergehend wieder Tabellenführer der Fußball Bundesliga. Neben den drei wichtigen Punkten im Meisterschaftskampf ist bei den Münchnern auch wieder die gewohnte Gier im Liga-Alltag zurück. Wir liefern Euch drei Erkenntnisse zum Heimsieg gegen die 05er.



Schon in der Anfangsphase der Partie machte die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann da weiter, wo sie in der Königsklasse gegen den FC Barcelona aufgehört hatte. So erzielte Serge Gnabry bereits in der 5. Spielminute den 1:0-Führungstreffer und stellte somit die Weichen früh in Richtung „Heimsieg“. Nach einer knappen halben Stunde erhöhte Jamal Musiala mit einem präzisem Flachschuss zum 2:0. Kurz vor der Pause wurde es noch einmal hektisch, als der Unparteiische Benjamin Cortus innerhalb von wenigen Minuten auf beiden Seiten auf Strafstoß entschied. Zuerst erhielt der deutsche Rekordmeister nach einem klaren Foulspiel an Sadio Mané einen Elfmeter, den der Senegalese im Nachschuss zur zwischenzeitlichen 3:0-Führung verwandelte. In der zweiminütigen Nachspielzeit erhielten dann die Mainzer einen sehr fragwürdigen Strafstoß, den Jonathan Burkardt zunächst verschoss. Bei dem anschließenden Eckball fiel dann der Mainzer Anschlusstreffer durch Silvan Widmer.

Im zweiten Durchgang übernahmen die Münchner wieder das Spielgeschehen und entschieden die Partie vorzeitig durch den Treffer von Leon Goretzka zum zwischenzeitlichen 4:1 in der 58. Spielminute. Zehn Minuten vor dem Ende erhöhte der eingewechselte Mathys Tel auf 5:1 und auch die Mainzer erzielten, nach einem Fehler von Sven Ulreich, ihren zweiten Treffer. Den Schlusspunkt setzte der mal wieder groß aufspielende Eric Maxim Choupo-Moting, der in der 86. Spielminute den 6:2-Endstand erzielte.

1. Die gewohnte Gier ist zurück

Der FC Bayern hat mit einer erneut guten Leistung gegen Mainz nicht nur die vorzeitige Tabellenführung übernommen, sondern auch seine große Gier in der Bundesliga wieder zurück. Dies sah in dieser Saison nämlich teilweise auch schon ganz anders aus.

Beispielsweise hatte der deutsche Rekordmeister nach makellosen Auftritten in der Königsklasse in der heimischen Liga auch schon so seine Probleme. So gewann die Münchner u.a. ihr zweites Gruppenspiel gegen den FC Barcelona und kassierte nur wenige Tage später mit einer denkwürdig schlechten Leistung beim FC Augsburg eine 0:1-Niederlage. Und das war kein Einzelfall: nach dem Inter Mailand-Spiel verspielte der Rekordmeister nämlich auch einen sicher geglaubten Sieg gegen den VfB Stuttgart.

Am gestrigen Samstagnachmittag nahmen die Münchner die Pflichtaufgabe „Mainz 05“ von Beginn an ernst und stellten die Weichen früh auf Richtung „Heimsieg“. Diese erneut gute Leistung in der Liga erkannte auch Bayern-Coach Julian Nagelsmann nach der Partie an und zollte seiner Mannschaft großen Respekt für den seriösen Auftritt.

Die Partie gegen Mainz hat gezeigt, dass der FC Bayern auch in der Bundesliga wieder voll im Soll ist und seine Hausaufgaben im Liga-Alltag seriös erledigt.

2. Bayern hat eine neu gesetzte Flügelzange

Mit seiner Aufstellung für die Partie gegen Mainz 05 verzichtete Bayern-Coach Nagelsmann auf personelle Wechsel. So schickte der 35-Jährige seine Mannschaft unverändert im Vergleich zum CL-Spiel gegen Barcelona aufs Spielfeld. Das hieß im Umkehrschluss auch, dass auf den offensiven Außenbahnen wieder die formstarken Serge Gnabry und Sadio Mané von Beginn an spielen durften.

Und das zahlte sich auch am gestrigen Nachmittag wieder voll aus. Beide Offensivspieler überzeugten wieder mit einer guten Leistung und waren an drei der sechs Tore direkt beteiligt. So erzielte beispielsweise Serge Gnabry, nach toller Vorarbeit von Mané, den frühen 1:0-Führungstreffer. Zudem traf der Senegalese in der 43. Spielminute selbst und erhöhte auf 3:0 für die Bayern. Und auch das zwischenzeitliche 4:1 durch Leon Goretzka bereitete Mané ebenfalls vor.

Mit diesen konstant guten Leistungen spielen sich beide Offensivspieler vorerst einmal in Bayerns Stammelf fest und verdrängen u.a. einen Kingsley Coman auf die Bank. Der Franzose erhielt beispielsweise unter der Woche gegen Barcelona schon keine Einsatzzeiten und am gestrigen Nachmittag musste 26-jährige erneut auf der Ersatzbank Platz nehmen. Allerdings wurde Coman gegen Mainz in der 60. Spielminute eingewechselt und bereitete den Treffer zum 6:2-Endstand vor.

Der Heimsieg gegen Mainz hat auch gezeigt, dass Gnabry und Mané auf den Flügelpositionen derzeit die Nase vorn haben und Coman vorerst einmal nicht gesetzt ist. Zudem dürfte die personelle Situation um die Außenbahnen nochmals an Fahrt aufnehmen, wenn der formstarke Leroy Sane wieder einsatzbreit ist.

3. Mazraoui kommt immer besser in Fahrt

Neben Serge Gnabry und Sadio Mané kommt auch ein weiterer Neuzugang immer besser in Fahrt. Mit Noussair Mazraoui wurde in diesem Sommer ein passendes „Pendant“ zu Alphonso Davies auf der Rechtsverteidiger-Position verpflichtet. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten und ausbleibenden Einsatzzeiten setzt Bayern-Coach Julian Nagelsmann nun vermehrt auf den Marokkaner.

Und dieses Vertrauen von Trainer zahlt Noussair Mazraoui derzeit mit guten Leistungen zurück. So zeigte der 24-jährige in beiden CL-Partien gegen den FC Barcelona eine sehr gute Leistung und auch am gestrigen Nachmittag legte der Marokkaner einen guten Auftritt hin. Mit seiner ausstrahlenden Ruhe am Ball traut sich Mazraoui nun mehr zu und ist auch vermehrt im Offensivspiel der Münchner zu finden. Beispielsweise war der 24-jährige am gestrigen Nachmittag maßgeblich am zwischenzeitlichen 4:1 durch Leon Goretzka beteiligt. Nach einem guten Solo-Lauf durch die Mainzer Spielhälfte spielte Noussair Mazraoui einen guten Pass auf Sadio Mané, der mit seiner Flanke anschließend Goretzkas Tor vorbereitete.

Mit den jüngsten Leistungen zeigt Noussair Mazraoui derzeit genau das, was sich die Münchner mit seiner Verpflichtung erhofft haben. Einen offensivdenkenden Außenverteidiger, der mit seinen Aktionen das bayrische Offensivspiel noch variabler gestalten kann.

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