Champions League

Mané über sein Handspiel: “Wenn ich die Hände nicht hoch nehme, muss ich ins Krankenhaus!”

Sadio Mané
Foto: IMAGO

Auch wenn Sadio Mané gestern Abend beim 2:0-Erfolg der Bayern gegen Inter Mailand ohne Torbeteiligung blieb, sorgte der Senegalese dennoch für die Szene des Spiels. Sein Handspiel in der Anfangsphase der Partie, welches nicht geahndet wurde, sorgt für viel Gesprächsstoff. Der 30-Jährige selbst ist sich keiner Schuld bewusst.



Nach einer Ecke von Inter kam Nicolo Barella in der 8. Minute an der Strafraumgrenze der Bayern frei zum Abschluss. Den Volleyschuss des Inter-Mittelfeldspielers wehrte Mané im eigenen Strafraum reflexartig mit beiden Fäusten ab. Während die Italiener vehement Strafstoß forderten, schaute sich Schiedsrichter Ivan Kruzliak die Szene mehrfach in der Review-Area an und zeigte am Ende, zum Erstaunen vieler, nicht auf den Elfmeterpunkt.

Die Erklärung für die Entscheidung: Da es sich bei der Bewegung von Mané um einen „natürlichen Reflex“ gehandelt hat, welcher nicht zur Vergrößerung der Körperfläche geführt hat, war es kein strafbares Handspiel des Senegalesen.

“Da kann man Strafstoß geben”

Nach dem Spiel äußerte sich Mané wie folgt zu der Szene: “Wenn ich die Hände nicht hoch nehme, muss ich ins Krankenhaus! Das ist kein Elfmeter! Der Ball hätte mich sonst im Gesicht getroffen. Ich denke, das war erlaubt.”

FCB-Coach Julian Nagelsmann hingegen hat eine andere Meinung: “Ich denke, da kann man Strafstoß geben. Aber der Schiedsrichter, der die Regeln kennt, hat sich die Szene zweieinhalb Minuten lang angesehen und dann seine Entscheidung getroffen, und das war’s”, erklärte dieser auf der Abschluss-PK.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
18 Comments
Inline Feedbacks
View all comments

Dä Sadio is a fairer Spoartsmann , doa gibts nix net zua deuteln!

i hätt die händ auch hochgenommen, aber i hätt auch gwusst dass des oan elfmeter gibt.

Weil die Zecken keine Regeln kennen 😉.

na, wois schutzhand bloss aufs schuilhof gibt und manemit der hand zum ball ist, du potentieller regelexperte.

Also Fakt ist ja: Es gibt KEINE Schutzhand.
So sind die Regeln.
Also Handspiel und Elfmeter.

Klare Fehlentscheidung. Aber dieses Jahr haben wir bislang kein großes Glück mit Schiedsrichter Entscheidungen, da nehm ich das gerne an 😅.

Ich hätte vermutlich auch die Hände hochgerissen. Also kein Vorwurf an Mané.

Ich frag mich nur, in welchem Konstrukt einer reflexartigen “Schutzhand” zur Vergrößerung der Körperoberfläche führen würde? Wäre dann ja an der Funktionsweise einer Schuthand vorbei gedacht.

Es ist doch im Artikel beschrieben und in einem anderen Artikel hier ausführlich erläutert und belegt worden: laut den offiziell für die internationalen Fußballregeln Verantwortlichen vom IFAB ist ein natürlicher Reflex (zum Eigenschutz), der die Körperfläche nicht unnatürlich vergrößert, auch bei einer Ballberührung mit der Hand nicht als absichtliches Handspiel zu werten:
https://fcbinside.de/2022/11/01/klares-handspiel-von-mane-darum-gab-es-keinen-elfmeter-fuer-inter/

Und natürlich kann ein Reflex zum Eigenschutz auch die Körperfläche aus Sicht der Flugbahn des Balles unnatürlich vergrößern, wenn dadurch beispielsweise die Ellenbogen deutlich abstehen. Dann würde man durch das Handspiel einen Vorteil erlangen und es wäre als absichtliches Handspiel zu werten und somit strafbar.

Last edited 1 Jahr zuvor by ZeitLupe

Im Sinne des Sports finde ich, daß der Schiedsrichter richtig entschieden hat. Es lag keine Vergrößerung der Körperfläche vor, und auch
wenn in der Szene ein absichtliches Handspiel offensichtlich war, so galt dieses absolut dem Schutz des Gesichts. Einzige Alternative wäre für Mane vielleicht noch gewesen, dem Schuss noch irgendwie auszuweichen. Aber bei der Wumme und dem kurzen Abstand….?

Von wegen, es gibt keine “Schutzhand”: richtig.
Aber in einem anderen Artikel zum Thema wird es doch erklärt: Es gibt in den Regeln so etwas wie einen “natürlichen Reflex.”

Und Fakt ist: Ivan Kruzlik ist ausgebildeter Schiedsrichter. Und wir nicht.
Er hat sich die Szene lange angesehen und dann entschieden, wie er entschieden hat.

Es gibt so etwas wie einen Ermessensspielraum für einen Schiedsrichter.
Und den hat er hier wohl ausgenutzt.

Und ich kann Manes Reaktion verstehen. Wer selbst mal so einen Ball mitten ins Gesicht bekommen hat, der kann Manes Reaktion nachvollziehen.

Ich verstehe die Reaktion Manés und hätte selbst auch die Hand hoch gerissen um mich nicht von Barella ausknocken zu lassen.
Die Hand geht aber in diesem Fall zum Ball, also ist es absichtliches Handspiel.
Die Nummer mit dem natürlichen Reflex eröffnet Spielraum für jedes Handspiel, zumal dann künftig die Dimension der Schusshärte dazukommen müsste um bei einen den Schutzreflex und in anderen Fällen das unnötige Handspiel zu werten.
Meines Erachtens nach unnötige Diskussionen, zumal das Tor bei der Überlegenheit gestern wahrscheinlich keinen Einfluss auf das Spielgeschehen oder Ergebnis gehabt hätte.

Dein Kommentar das Kruzlik ausgebildeter Schiri ist und wir nicht ist absolut richtig. Jedoch haben sich auch Schiri Experten wir Ex Schiri Stark eindeutig in Richtung Handspiel geäußert.

Unglücklich finde ich die Äußerung Manés die sei kein 11er. Da hätte man von Davies Sportsmanschip lernen können.
Mir hätte besser gefallen Mané hätte den Eigenschutz rausgestellt und gleichzeitig gesagt, dass sich keiner über einen 11er hätte beklagen können aber er eben glücklich über die Schiri Entscheidung sei.

@Dosenravioli

Sicher, das ist nicht einfach zu bewerten.
Und acht von zehn Schiris geben da wohl Elfmeter, was auch sicher nicht eindeutig falsch gewesen wäre.
Aber ich denke, ebenso gut kann man die Entscheidung von Ivan Kruzlik nachvollziehen, keinen Elfer zu geben.
Was ich damit sagen will: Die Entscheidung, keinen Elfer für Inter zu geben, war nicht zu 100% falsch.

Wäre Mane wirklich Weltklasse, so hätte er nicht die Hände hochgenommen, sondern durch einen klugen Kopfball gleich einen Konter eingeleitet 😆

Das war ein Witz. Nur für alle Helden, die ihn nicht verstehen und mir ein Minus für den Beitrag geben 😉

Der Konter wäre dann ohne weiteren Ballkontakt im gegnerischen Tor eingeschlagen. Und Mané mit Hirnerweichung drei Wochen in der Klinik…

Sichtbar ein Schutzreflex und die Koerperflaeche wurde nicht vergroessert. Finde damit sind die Kriterien der Regel die wir hier gestern gesehen haben erfuellt, und es ist kein Elfmeter.

Und Schutz fuer Mane bitte auch nach dem Spiel verbal aufrecht erhalten !

Doch Kruzliak folgte bei seiner Entscheidung offenbar einer entsprechenden Leitlinie der offiziellen Regelhüter des International Football Association Board (IFAB).

Diese besagt, dass ein Unparteiischer dazu angehalten ist, das Spiel nicht zu unterbrechen, wenn ein Spieler durch einen natürlichen Reflex einen kräftigen Schuss des Gegenspielers aus kurzer Distanz mit der Hand blockt und dabei nicht seine Körperfläche vergrößert.

Auch Ex-Schiedsrichter Manuel Gräfe meldete sich kurz darauf via Twitter zu Wort und wies auf eine kürzlich getroffene Einschätzung von FIFA-Schiedsrichterchef Pierluigi Collina hin, nach welcher „es egal sein muss, ob ein Spieler sein Gemächt schützt oder wenn es ihm ,wichtiger, ist sein Gesicht oder Oberkörper.“

„Alles was direkt vor dem Körper ist, sei nicht strafbar“, fuhr er fort. „Es sei denn, er vergrößert seitlich irgendwie damit seine Körperfläche.“

Weiter gab Gräfe an, bislang nur einen Clip der Szene gesehen zu haben und sich die Szene zu späterer Zeit nochmal anschauen zu wollen.

@FitImFCB

Danke für die detaillierten Erläuterungen.

Fakt ist: Die Arme/Hände hatten da nichts zu suchen.
Fakt ist aber auch: Hätte er den voll auf die 12 bekommen, wäre das spielerische Ergebnis gleich ausgefallen (Abprall), nur halt deutlich schmerzhafter für Mané.
Also kann man das als Schiri so auslegen. Hätten aber vermutlich die meisten nicht gemacht und Elfer gepfiffen.
Und: Hier ein Elfer und das Spiel läuft evtl. ganz anders…

Aber nur eventuell. Bayern hätte mit Sicherheit auch dann das Spiel gewonnen. Inter hatte ja nichts groß zu bestellen. Eventuell hätte Ulle den Elfer sowie so gehalten. Der BVB hat in letzter Zeit mehr von den Schiedsrichtern profitiert als je andere Clubs. Da redet kein Mensch darüber. Siehe Frankfurt!!

Vjekoslav Keskic
Vjeko hat das Projekt "FCBinside" im Sommer 2019 gegründet. Seine Leidenschaft zum FC Bayern besteht bereits seit Anfang der 90er Jahre. Während er in seiner Kindheit/Jugend noch als aktiver Kicker unterwegs war, schreibt er mittlerweile seit mehr als 15 Jahren regelmäßig über die schönste Nebensache der Welt. Schon damals lag ein gewisser Fokus auf seiner großen Fußballliebe – dem FC Bayern.