In vier Tagen startet die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. 17 Spieler des FC Bayern, die meisten eines einzigen Vereins, sind dieses Jahr im Wüstenstaat mit dabei. Im Rahmen einer dreiteiligen Mini-Serie wollen wir uns näher mit den einzelnen Akteuren des deutschen Rekordmeisters auseinandersetzen und einschätzten, welche Rolle sie bei ihren jeweiligen Nationalteams bei der WM spielen. Im ersten Teil schauen wir auf die deutschen Nationalspieler des FC Bayern.
Insgesamt sieben Spieler hat Bundestrainer Hansi Flick ins deutsche WM-Aufgebot berufen. Der 57-Jährige kennt alle Profis noch bestens aus gemeinsamen Zeit beim FC Bayern. Mit Blick auf die jüngste Topform vieler Spieler erhofft sich Flick viel vom „Bayern Block“ bei der Weltmeisterschaft in Katar. Vor allem in der Offensive und im zentralen Mittelfeld sind viele FCB-Spieler erste Wahl.
Manuel Neuer
Der Weltmeister von 2014 geht dieses Jahr in seine vierte WM-Endrunde. Als Kapitän ist Neuer auf der Torwartposition gesetzt. Mit 113 Länderspielen ist der 36-jährige einer der bewährtesten Spieler in Flicks Team. Sollte der Keeper, der in den letzten Wochen aufgrund einer Schultergelenksverletzung pausieren musste, an seine gewohnte Leistung anknüpfen, ist er vielleicht der wichtigste Faktor für einen möglichen deutschen Erfolg.
Thomas Müller

Auch für Müller ist die Endrunde in Katar sein viertes WM-Turnier. Nach dem Vorrunden-Aus 2018 in Russland wurde der Ur-Bayer von Joachim Löw temporär aus der Nationalmannschaft „verbannt“. Der Offensivspieler feierte im Vorjahr jedoch sein Comeback. Mit 118 Länderspielen ist er der erfahrenste Akteur auf deutscher Seite und er sollte auch dieses Jahr, in der jungen deutschen Offensive, mehr als nur Ergänzungsspieler sein.
Aufgrund seiner aktuellen Hüftprobleme könnte es jedoch sein, dass Müller zum Turnierstart zunächst auf der Bank sitzt – auch weil Flick in der Offensive personell aus dem Vollen schöpfen kann.
Joshua Kimmich
Joshua Kimmich sollte bei seiner zweiten WM gesetzt sein. So wie im System der Bayern unter Nagelsmann, ist Kimmich als Verbindungslied zwischen Defensive und Offensive geplant. Kimmich agiert auch im DFB-Teams als Mittelfeldboss. Nach dem Rücktritt von Toni Kroos, kann der 27-Jährige bei diesem Turnier endgültig zu „dem“ Führungsspieler in der Nationalmannschaft aufsteigen.
Jamal Musiala
Das Wunderkind des FC Bayern ist diese Saison in Topform. Der 19-jährige fährt das erste Mal zu einer WM-Endrunde mit, ist aber fest im deutschen Team eingeplant. Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus verglich Musiala kürzlich erst mit Lionel Messi. Wenn Musiala so spielt wie aktuell bei den Bayern, führt kein Weg an „Bambi“ vorbei in Sachen Startelf. 12 Tore und 9 Vorlagen machen ihn zum besten Münchner Scorer der aktuellen Spielzeit. Zudem hat Musiala bereits bei den letzten Länderspielen gezeigt, dass er auch in der Lage ist das Spiel der DFB-Elf maßgeblich zu beeinflussen.
Serge Gnabry

Serge Gnabry mit dem Adler auf der Brust, ist eine Sache für sich. 20 Tore in 36 Länderspielen ist eine beeindruckende Quote für den Angreifer. Die Saison mit dem Bayern begann stockend, aber zuletzt fand der die Nummer 10 des DFB-Teams zu seiner alten Form zurück und glänzte mit vier Toren in den letzten zwei Partien. Bei Gnabrys erster WM-Teilnahme, kann er eine wichtige Rolle im DFB-Team einnehmen und wie Musiala für den gewissen Unterschied sorgen.
Der 27-Jährige hat sich rechtzeitig vor Beginn der WM aus dem Formtief befreit und wird aller Voraussicht nach zum Turnierstart gesetzt sein bei Flick.
Leroy Sané
Auch Sané ist zum ersten Mal bei einer Weltmeisterschaft mit dabei. 2018 schaffte er es nur in den vorläufigen Kader, wurde dann aber von der Kaderliste gestrichen. In diesem Jahr sieht das deutlich anders aus. Der Flügelstürmer zeigt sich dieses Saison in Topform und ist neben Musiala und Gnabry eine der tragenden Säulen in der Bayern-Offensive. In Flicks Offensivsystem wird sich entscheiden welche Flügelspieler am Ende den Vorzug erhalten. Spielt Sané wie zuletzt, wird er auf seine Spielzeit kommen.
Leon Goretzka
Leon Goretzka kann in der deutschen Mannschaft, im eingespielten Mittelfeld-Duo mit Kimmich, ebenfalls eine elementar wichtige Rolle spielen, sollte Flick auf ein Bayern-Mittelfeld setzten. Mit dem erfahreneren Ilkay Gündogan von Manchester City hat Goretzka allerdings große Konkurrenz auf seiner Position. Anders als in München ist Goretzka in der DFB-Auswahl kein unangefochtener Stammspieler.