Hoeneß verteidigt die WM in Katar: „Es geht hier um ein wunderschönes Fußball-Ereignis“

Vjekoslav Keskic
Foto: Getty Images

Die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar sorgt seit ihrer Vergabe vor mehr als zehn Jahren für zahlreiche Diskussionen. Die Kritik an dem Turnier hat wenige Tage vor dem Auftakt massiv zugenommen. Vor allem in Deutschland rufen immer mehr Menschen zum Boykott der WM auf. Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß hat wenig Verständnis für die anhaltende Kritik.



Hoeneß hat sich im Rahmen einer Podiumsdiskussion am Donnerstagabend in München zu der bevorstehenden Weltmeisterschaft in Katar geäußert und dabei betont, dass er wenig Verständnis für die kritische Stimmung in Deutschland hat: „Was mich gestört hat, speziell in Deutschland: Wir sind die Weltmarktführer in Sachen Kritik und die größten fast Verächter dieser Fußball-WM.“

Der Ehrenpräsident der Bayern hatte bereits Ende September im Rahmen eines Anrufs im „SPORT1“-Doppelpass das Turnier in Katar verteidigt: „Den Arbeitern in Katar geht es durch die WM besser und nicht schlechter. Das sollte man endlich mal akzeptieren und nicht ständig auf die Leute draufhauen“, erklärte dieser damals sichtlich aufgeregt per Telefon.

Hoeneß ätzt gegen die FIFA

Das Gastgeberland wir vor allem wegen seines Umgangs mit Frauen, Gastarbeitern, Homosexuellen und wegen der mangelhaften Pressefreiheit scharf kritisiert. Für den 70-Jährigen ist ein Boykott des Turniers jedoch keine Lösung: „Es geht hier um ein wunderschönes Fußball-Ereignis. Es gibt dort in Katar Probleme, sie müssen mittelfristig gelöst werden. Aber wir lösen sie nicht, indem wir nicht dorthin fahren.“

Der langjährige Bayern-Manager macht vor allem den Fußball-Weltverband FIFA verantwortlich für die negative Stimmung rund um die WM: „Das ganze System der Vergabe von großen Sportereignissen in den letzten 50 Jahren ist total zu überarbeiten. Bei der FIFA muss ausgemistet werden, keine Frage. Das war jahrelang eine Mafia, die sich das alles gegenseitig zugeschoben hat.“

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