Kahn über die „One Love“-Debatte: „Die Wut darf jetzt nicht an den Spielern ausgelassen werden“

Vjekoslav Keskic
Foto: IMAGO

Die gescheiterte „One Love“-Aktion sorgt für viel Aufsehen bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Nun hat sich Bayern-Boss Oliver Kahn dazu geäußert und die DFB-Spieler in Schutz genommen.



Der Deutsche Fußball-Bund hat gemeinsam mit neun anderen europäischen Verbänden vor der Weltmeisterschaft in Katar die „One Love“-Aktion ins Leben gerufen. Mit einer besonderen Kapitänsbinde wollte man bei dem WM-Turnier ein Zeichen gegen Homophobie und Rassismus setzen und sich zeitgleich für Menschenrechte und Frauenrechte einsetzen.

Die FIFA hat dieser Aktion einen Riegel vorgeschoben und Sanktionen gegen jene Teams und Spieler angekündigt, welche mit solch einer Binde auflaufen. Grund: Die Binde wird als politisches Signal betrachtet.

Neben der FIFA werden auch die Verbände und die Spieler für das vorzeitige Aus der „One Love“-Aktion scharf kritisiert. Zu Unrecht wie Bayern-Klubchef Oliver Kahn findet.

Kahn kritisiert die FIFA

Im Gespräch mit der „BILD“ machte der 53-Jährige deutlich, dass er kein Verständnis für das kurzfristige FIFA-Verbot hat: „One Love‘ ist vor vielen Wochen vorgestellt und erklärt worden. Die FIFA hätte sich viel früher mit den nationalen Verbänden dazu kurzschließen können“, betonte dieser.

Den aktuellen Frust an den Spielern rauszulassen ist laut Kahn aber der falsche Weg: „Ich wünsche mir allerdings, dass man die Wut über die Entscheidung jetzt nicht an den Spielern auslässt.“

Viele Fans werfen u.a. DFB-Kapitän Manuel Neuer vor, dass sich dieser nicht an sein eigenes Wort hält und nicht dazu bereit ist, eine persönliche Strafe, in Form einer Gelben Karte, für das Tragen der Binde hinzunehmen.

Der Bayern-Profi hatte noch vor wenigen Tagen öffentlich betont, dass er die volle Rückendeckung vom DFB spürt und keinerlei Bedenken wegen der „One Love „-Binde hat. Zeitgleich war Neuer eigenen Aussagen bereit einen Strafe seitens der FIFA zu akzeptieren.

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