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Kanada sagt “Good Bye”, DFB-Elf wahrt Achtelfinal-Chancen: So lief der zweite WM-Spieltag für die FCB-Stars

Jamal Musiala
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Mit Kanada steht bereits das erste Team mit Bayern-Akteur fest, das nach der Gruppenphase die Heimreise antreten muss. Trotz eines historischen Moments setzte es gegen Kroatien die zweite Niederlage im laufenden Turnier. Deutschland hat im Spiel gegen Spanien das Ausscheiden verhindert. Im “Endspiel” gegen Costa Rica kann das DFB-Team mit einem Sieg weiterkommen – muss dabei aber auf Unterstützung Spaniens hoffen. Mit Marokko und Kroatien haben zwei Mannschaften mit Bayern-Akteuren gute Chancen auf ein Weiterkommen. Die Niederlande hat das Erreichen der K.O.-Phase in der eigenen Hand. Kamerun hingegen ist neben einem eigenen Sieg auf Schützenhilfe angewiesen. Frankreich ist bereits sicher für das Achtelfinale qualifiziert. 



Frankreich sichert sich das Achtel-Finalticket

Kingsley Coman
Foto: IMAGO

Frankreich: Als erste Nation des Teilnehmerfelds hat Frankreich die K.O.-Phase eingetütet. Mit dem 2:1-Erfolg gegen Dänemark bricht die Equipe Tricolore außerdem einen 16 Jahre anhaltenden Fluch. Seit 2006, als der damals amtierende Weltmeister Brasilien ins Achtelfinale einzog, hat es kein Weltmeister geschafft die Gruppenphase zu überstehen. Im Spiel selbst war es einmal mehr Kylian Mbappé, der mit seinen Turniertreffern 2 und 3 für einen Sieg sorgte. Unter den Bayern-Stars wusste Dayot Upamecano zu überzeugen. Zum zweiten Mal steht der Innenverteidiger der Münchner in der Startaufstellung von Didier Deschamps. Der 24-Jährige stand über die volle Distanz auf dem Rasen und bestach vor allem mit einer sehenswerten Statistik. Neben einer 100-prozentigen Zweikampf- und Tacklingquote, brachte Upamecano 96,5% seiner Pässe an. Damit ist er aus der Innenverteidigung Frankreichs nicht mehr wegzudenken.

Ganz im Gegenteil zu Benjamin Pavard: Der Münchner wurde in der Startformation gegen Dänemark durch Jules Koundé ersetzt. Kingsley Coman kam wie auch schon im ersten Spiel von der Bank und muss sich bei Didier Deschamps hinten anstellen. Zu groß ist die Konkurrenz in der Offensive rund um Dembélé und Mbappé auf den Außenbahnen.

Marokko und Kroatien mit guten Chancen aufs Weiterkommen

Marokko: Das nordafrikanische Team rund um Bayern-Verteidiger Noussair Mazraoui hat Belgien furios mit 2:0 besiegt. Mazraoui kam über die vollen 90 Minuten zum Einsatz. Anders als beim FC Bayern agierte er auf der Position des Linksverteidigers. Gegenspieler Mazraouis war vor allem Kevin de Bruyne, der im Spiel sehr blass blieb. Angepeitscht von den marokkanischen Fans und dank zweier später Tore (73′ und 92′) steht Marokko auf dem 2.Platz in Gruppe F und darf sich berechtigte Hoffnungen aufs Achtelfinale machen. In der Partie gegen Kanada hat die Mannschaft von Trainer Walid Regragui alles in der eigenen Hand und kann mit einem Sieg ins Achtelfinale einziehen. Es wäre erst das zweite Mal in der Historie Marokkos, dass sie die K.O.-Runde bei einer Weltmeisterschaft erreichen. Das letzte Mal durfte die marokkanischen Fans 1986 einen Achtelfinaleinzug bejubeln.

Kroatien: Mit einem überzeugenden 4:1-Erfolg gegen Kanada springen die Mannen von Cheftrainer Zlatko Dalic auf den ersten Platz in Gruppe F. In einem ausgeglichenen Spiel, in dem die Kroaten mit zunehmender Zeit an Feldvorteil gewannen, war der gefeierte Mann des Spiels Andre Kramaric. Der Stürmer der TSG Hoffenheim erzielte gegen Kanada einen Doppelpack und sorgte mitunter dafür, dass die Kroaten einen 0:1-Rückstand in einen ungefährdeten 4:1-Sieg drehten. Wie auch schon in Kroatiens erster Partie kam Bayern-Verteidiger Josip Stanisic nicht zum Einsatz. Die beiden letzten Partien in der Gruppe F finden am Donnerstag um 16 Uhr statt. Kroatien um Ex-Bayern-Leihgabe Ivan Perisic hat gegen Belgien das Schicksal in der eigenen Hand. Mit der Tabellenführung in Gruppe F haben die Kroaten eine optimale Ausgangslage und dürfen nur nicht gegen Belgien verlieren.

Alphonso Davies schreibt Geschichte – Kanada scheidet trotzdem aus

Alphonso Davies
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Kanada: Jetzt also doch! Nachdem Alphonso Davies beim Auftaktspiel Kanadas gegen Belgien noch vom Elfmeterpunkt scheiterte, erzielt er nun doch ein historisches Tor für Kanada. Mit seinem Treffer nach nur 68 Sekunden schießt Davies das erste Tor der kanadischen WM-Geschichte. Gleichzeitig ist der Treffer auch das erste Tor, das ein Bayern-Profi bei der diesjährigen WM erzielen konnte. Und damit nicht genug: Seit dem Finaltor von Mario Götze im Finale von Rio 2014, hat kein beim FC Bayern unter Vertrag stehender Profi einen WM-Treffer erzielt. Doch nach dem 1:0 Führungstreffer der Kanadier entglitt das Spiel aus den eigenen Händen. Am Ende verlieren Davies und Co. mit 4:1 klar und deutlich gegen Kroatien.

Der Vizeweltmeister von 2018 springt damit auf Platz 1 der Gruppe, während Kanada mit null Punkten auf dem letzten Platz verharrt und bereits keine Chance mehr auf das Weiterkommen hat. Damit ist klar, dass das Spiel gegen Marokko das letzte Spiel bei der WM sein wird, ehe die Kanadier dann die Segel streichen müssen.

Dank Füllkrug: Deutschland wahrt Chance aufs Achtelfinale

Deutschland: Der große Befreiungsschlag ist gegen Spanien ausgeblieben. Durch das 1:1-Unentschieden ist aber das vorzeitige WM-Aus verhindert worden. Nachdem die deutsche Nationalmannschaft vor allem auf Kompaktheit setzte und im Vergleich zum Japan-Spiel Goretzka für Havertz brachte, ging es zunächst darum die euphorischen Spanier (mit einem 7:0-Sieg im Gepäck) einzudämmen. Gleich zu Beginn der Partie war es RB-Leipzig-Star Dani Olmo, der mit einem Schlenzer von der linken Strafraumkante abzog und nur durch Neuers starker Reaktion an den Pfosten gelenkt werden konnte. Flicks Elf fehlte zunächst der wirkliche Offensivdrang und war eher defensiv gefordert.

In Halbzeit 2 ging Deutschland deutlich höher ins Pressing, gelang es aber nicht den Führungstreffer zu erzielen. Spanien schaffte es dann – obwohl sie bei weitem nicht mehr so dominant agierten wie noch in den ersten 45 Minuten – durch Alvaro Morata in Führung zu gehen. Thilo Kehrer lässt Alba zu viel Zeit beim Flankengeben und in der Mitte schaltet Süle zu spät. 1:0 für Spanien. Neuer ist an dieser Stelle machtlos gewesen. Anschließend war es vor allem Leon Goretzka, der als Leader vorrangeht. Mit seiner körperlichen Präsenz und gewissen Aggressivität enorm pushte er sein Team vorwärts.

Leroy Sané bringt durch Einwechslung Schwung ins Spiel

Hansi Flick brachte mit Sané einen neuen Bayernspieler in die Partie, der sofort für frischen Wind sorgte. Bereits wenige Minuten nach der Einwechslung setzte er Jamal Musiala in der 73.Minute mit einem Steckpass in Szene. Musiala schließt aus halbrechter Position selbst ab und scheitert an Spaniens Torwart Unai Simon. Die bessere Variante wäre es gewesen einen Querpass auf den ebenfalls neu eingewechselten Niklas Füllkrug zu spielen. Dieser stand im Strafraum sträflich frei, wurde vom 19-jährigen Musiala in der Situation jedoch übersehen. Doch noch ist nicht aller Tage Abend! Nur zehn Minuten später war es wieder Leroy Sané der auf Musiala durchsteckte. Dieses Mal nahm Füllkrug Musiala den Ball vor den Füßen weg, steht besser zum Tor positioniert und haut das Leder in die obere linke Ecke. Mit diesem Hammer erzielt Füllkrug sein erstes WM-Tor und beschert seinen DFB-Kollegen das “Endspiel” gegen Costa Rica, in dem Deutschland mit einem Sieg und einer gleichzeitigen Niederlage Japans in die K.O.-Phase einziehen kann.

Leroy Sane
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Mitentscheidend für diesen wichtigen Punktgewinn war vor allem Leroy Sané, der einige Argumente gesammelt hat, um in der anstehenden Partie gegen Costa Rica in der Startelf zu stehen. Auch das Bayern-Duo Kimmich, Goretzka schaffte es am Anfang gemeinsam mit Gündogan für mehr Stabilität und engere Räume im Mittelfeld zu sorgen. Vor allem Kimmich sorgte dafür dass die beiden Jungspunde Pedri und Gavi nicht wie gewohnt zaubern konnten und wie ihre Teamkollegen lange nicht so richtig ins Rollen kamen. Jamal Musialas Offensivkollegen Müller und Gnabry konnten nicht so ganz überzeugen.

Auch deswegen wird einer der beiden im nächsten Spiel vermutlich für Niklas Füllkrug Platz machen müssen. Während Gnabry zwar auffällig war und vor allem im Abschluss den Erwartungen hinterherblieb, war Müller gar nicht zu sehen. Am Bayern-Urgestein lief das Spiel komplett vorbei. Er hatte nahezu keine Szenen und  wurde in der 70.Minute gegen Niklas Füllkrug ausgewechselt. Ein Schachzug der sich im weiteren Spielverlauf bezahlt machte.

De Ligt sitzt auf der Bank

Niederlande: In der Partie gegen Ecuador hatten die Spieler von Bonds-Coach Louis van Gaal die Chance mit einem Sieg den vorzeitigen Achtelfinaleinzug perfekt zu machen. Zunächst lief alles nach Plan: Die Elftal ging bereits nach sechs Minuten durch Cody Gakpo in Führung, an dem der FC Bayern Interesse zeigen soll. Für Ecuador war es dann wieder Enner Valencia, der bereits beim WM-Eröffnungsspiel gegen Katar überzeugte. Mit seinem dritten Tor im laufenden Turnier erzielte er den 1:1 Endstand und steht mit Kylian Mbappé auf Rang 1 der Torschützenliste. Bayerns Innenverteidiger Matthijs de Ligt wurde von Nationaltrainer van Gaal aus der Startelf routiert und saß 90 Minuten auf der Bank. Für die Niederlande geht es heute um 16Uhr gegen Katar. Mit einem Unentschieden sind die Niederländer unabhängig vom Ausgang der Parallelpartie weiter. Bei allem Respekt vor der katarischen Nationalmannschaft dürfte der Einzug ins Achtelfinale nur Formsache sein.

Choupo-Moting rettet Kamerun vor WM-Aus

Kamerun: Die kamerunische Nationalmannschaft beweist Mentalität und sichert sich nach einem 1:3-Rückstand noch einen Punktgewinn. In einer spektakulären Partie ersetzte Kameruns Ersatz-Keeper Epassy den etatmäßigen Stammtorwart Onana, der kurz vor dem Spiel aus dem Kader gestrichen wurde. Disziplinarische Gründe – so heißt es nach Verbandangaben – seien der Anlass für diese personelle Veränderung gewesen. Mittlerweile wurde Onana sogar suspendiert.

Die Afrikaner finden nicht so richtig in die Partie. Serbien hatte einige Möglichkeiten. Die mitunter größte Gelegenheit gab es für Mitrovic in der 17.Minute. Freistehend aus 8 Metern verfehlte der Stürmer des FC Fulham jedoch das Tor haarscharf. Anschließend war die Partie etwas ausgeglichener ehe Castelletto nach einer knappen halben Stunde nach einem Eckball per Kopf zum 1:0 einnickte. Der Jubel des kamerunischen Nationaltrainers Rigobert Song hielt allerdings nicht lang. Noch vor der Pause glich Pavlovic nach Freistoß von Ajax-Spieler Tadic aus (45+1′). Doch damit nicht genug: Nur zwei Minuten später war es der Kapitän Sergey Milinkovic-Savic, der seine Mannen noch vor der Pause in Führung brachte und die Partie vorerst auf den Kopf stellte. Auf das zwischenzeitliche 3:1 durch Aleksandar Mitrovic folgte dann das Comeback Kameruns. Nach dem Anschlusstreffer von Aboubakar (63′) sorgte Eric-Maxim Choupo-Moting nur drei Minuten später für die Krönung der Aufholjagd.

Durch das 3:3 wahrt Kamerun seine theoretische Chance auf den Achtelfinaleinzug. Dafür benötigt es für Choupo-Moting und seine Mitspieler einen Sieg gegen das starke Brasilien. Als wäre das nicht schon schwer genug, sind die Kameruner auch noch auf Schützenhilfe angewiesen. Nur mit einer gleichzeitigen Niederlage der Schweiz gegen Serbien kann das afrikanische Team noch weiterkommen.

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5 Comments
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Wow, danke für den tollen Artikel!
Lauter neue News, hervorragend!

😂👍

Super Artikel mit echtem Mehrwert, 1a!

Nachdem jedes Team bisher 2 x gespielt hat, kommt mir bisher Frankreich mit Abstand am stärksten vor.

Auf jeden Fall lief es viel besser aus Bayernsicht. 2 Spieler haben getroffen, Deutschland ist noch dabei und entwickelt langsam auf allen Positionen die beste Elf :- )

Das Wichtigste: Er hat nun eine WM gespielt, Erfahrung gesammelt, Tor geschossen und kehrt unverletzt nach München zurück ! Alles gut !