Der Deutsche Fußball-Bund hat diese Woche eine neue Taskforce ins Leben gerufen. Eine Arbeitsgruppe bestehend aus fünf erfahrenen Fußball-Managern, die den Verband bis zur Heim-Europameisterschaft beratend unterstützen sollen. Auch Ex-Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge ist Teil des Experten-Rats und hat sich nun erstmals dazu geäußert.
Im Sommer 2021 hat Karl-Heinz Rummenigge das Zepter beim FC Bayern an Oliver Kahn weitergereicht und sich aus dem Tagesgeschäft der Münchner komplett zurückgezogen. Viele Fans, Medien und Experten waren überrascht, als der Name des 67-Jährigen im Kontext mit der neuen DFB-Taskforce aufgetaucht war. Auch weil Rummenigge in der Vergangenheit stets ein Engagement beim bzw. für den DFB ausgeschlossen hat.
Im Gespräch mit der „BILD“ verriet dieser nun, warum er sich dennoch dazu entschieden hat, aktiv beim „Neuaufbau“ des DFB mitzuhelfen: „Ich kenne von meinen 95 Länderspielen das unbeschreibliche Gefühl, die Nationalhymne zu hören. Aber während in Katar die argentinischen Fans mit Stolz das Trikot ihres Teams tragen, wirken die Fans unserer Nationalelf in Deutschland momentan eher ablehnend und fast beschämt. Das gilt es zu ändern. Und darum ist es für mich selbstverständlich, der Bitte von Bernd Neuendorf und Aki Watzke nachzukommen, zu helfen,“ betonte dieser.
„Vielleicht würde uns etwas mehr Demut gut zu Gesicht stehen“
Laut Rummenigge ist die DFB-Elf das Aushängeschild des deutschen Fußballs und sieht die Nationalmannschaft auch vor dem FC Bayern: „Die wichtigste Mannschaft des Landes ist nicht Bayern München, sondern die Nationalelf.“
Der erfahrene Fußball-Manager hat bereits Anfang der 2000er Jahre bei einem ähnlichen Vorhaben mitgewirkt. Aus seiner Sicht ist es vor allem entscheidend, dass die Bundesliga und die DFB eng und gut miteinander zusammenarbeiten: „2000 gehörte ich ja auch der Task Force mit Uli Hoeneß, Rudi Völler und Reiner Calmund an. Das war damals der Schulterschluss zwischen Bundesliga und DFB – und die Basis für viele erfolgreiche Turniere.“
Rummenigge machte zudem deutlich, dass der Fokus wieder auf den Fußball und das sportliche Geschehen gelegt werden muss: „Wir sind bei den vergangenen drei Turnieren mit dem Anspruch angetreten, jeweils den Titel zu gewinnen. Das ging gehörig schief. Vielleicht würde uns nach diesen Erfahrungen etwas mehr Demut und ein konzentrierter Fokus auf den Fußball gut zu Gesicht stehen. Beim DFB gab es zuletzt zu viele Nebenkriegsschauplätze. Dazu gehört auch, dass die Politik die politischen Probleme löst und dies nicht auf den Sport abgewälzt wird.“