Wochenlang haben die Bayern einen Nachfolger für den verletzten Manuel Neuer gesucht und knapp 48 Stunden vor dem Bundesliga-Restart gegen RB Leipzig hat man mit Yann Sommer gerade noch rechtzeitig einen neuen Torhüter gefunden. Bayern-Coach Julian Nagelsmann ist kein Freund von langen Wechselpokern und hat sich nun für eine Reform der Wechselperioden ausgesprochen.
Das Winter-Transferfenster in der Bundesliga ist noch knapp 14 Tage geöffnet. Der Ball im deutschen Oberhaus rollt jedoch bereits morgen Abend wieder. Zahlreiche Klubs arbeiten derzeit mit Hochdruck daran ihre Kader personell nachzubessern. Viele davon werden vermutlich noch am „Deadline Day“ Last-Minute-Deals eintüten.
Julian Nagelsmann stören die langen Transferperioden. Vor allem die Tatsache, dass man Spieler noch verpflichten kann, obwohl der Ligabetrieb wieder aufgenommen wurde, ist aus Sicht des 35-Jährigen suboptimal für die Trainer: „Ich bin ein großer Verfechter davon, die Transferfenster anders zu gestalten, weil sie gerade im Sommer extrem lang in den Punktspielbetrieb reingehen und sich eine Mannschaft dann noch mal verändert.“
„Auf einmal verlässt dich noch ein Spieler…“
Der Bayern-Coach würde die Transferfenster gerne verkürzen bzw. beschränken. Heißt im Klartext: Sobald der Ligabetrieb beginnt, sollte man keine Neuzugänge mehr verpflichten dürfen, egal ob im Winter oder Sommer: „Das finde ich nicht sehr sinnvoll, weil du auch dein ‚Innerstes‘ preisgibst. Auf einmal verlässt dich noch ein Spieler oder andersherum holst du einen, der vielleicht ganz gute Informationen vom nächsten Gegner hat, weil er da gerade noch gespielt hat.“
Klar ist aber: So eine Reform lässt sich nicht nur auf nationaler Ebene, sprich in der Bundesliga, umsetzen. Hierfür müssten insbesondere die Top 5-Ligen in Europa mitziehen bzw. die UEFA, damit kein struktureller Wettbewerbsnachteil entsteht.