Benjamin Pavards Zukunft bei den Bayern ist nach wie vor ungewiss. Spätestens nach dem Auftritt des 27-Jährigen gegen Paris Saint-Germain sollte den FCB-Verantwortlichen aber deutlich geworden sein, wie man mit der Personalie umgehen sollte. Die einzig richtige Entscheidung: eine Vertragsverlängerung. Ein Kommentar von FCBinside-Redakteur Alex Frieling.
Die 92. Minute im Champions-League-Achtelfinal-Hinspiel gegen Paris Saint-Germain hätte für die Bayern eine ganz Bittere werden können. Lionel Messi war auf dem besten Weg den Ausgleichstreffer zu erzielen, Benjamin Pavard hatte allerdings etwas dagegen. Der Franzose zog ein brutal wichtiges Foul, welches den vermeintlichen Ausgleich verhinderte und nahm dafür eine Gelb-Rote-Karte in Kauf.
Während der 27-Jährige vom Platz ging, musste er sich noch von Neymar anhören, dass er „verrückt“ sei, auch hier blieb Pavard aber cool, ging nicht auf den Brasilianer ein – und die Bayern gingen am Ende mit 1:0 als Sieger vom Platz. Über die 92 Minuten hinweg zeigte Benjamin Pavard, warum der deutsche Rekordmeister einst 35 Millionen Euro für ihn zahlte. Ganz egal ob es auf der Rechtsverteidiger-Position oder in der Innenverteidigung war, der Weltmeister von 2018 strahlte eine bemerkenswerte Erfahrung aus, das Star-Trio um Lionel Messi, Neymar und Kylian Mbappé kam kaum zum Zuge.
Sinnbildlich dafür war die 85. Minute: Ein Ballverlust der Münchner im Spielaufbau folgte dazu, dass Messi nach einer Flanke von Nuno Mendes aus elf Metern frei zum Abschluss kam. Der Argentinier erwischte Sommer dabei auf dem falschen Fuß – doch Pavard lenkte den Ball knapp ins Aus.
Pavard nach dem Spiel in der Kurve gefeiert
Wie die FCB-Fans auf die Performance des Verteidigers blickten, zeigte sich dann kurz nach der Partie im Parc de Princes. Pavard lief noch mal alleine in Richtung Bayern-Kurve und ließ sich für wenige Minuten feiern. Es war die Krönung eines starken Auftritts, wenngleich die Rot-Sperre durchaus ein Wermutstropfen für Julian Nagelsmann im Rückspiel sein wird.
Was Pavard in den vergangenen Jahren beim deutschen Rekordmeister zeigte, bestätigte er in 92 bärenstarken Minuten gegen Paris Saint-Germain: Auf Pavard ist Verlass. Und deshalb wäre ein Abgang des Ex-Stuttgarters für die Bestia Negra fatal. Im Sommer kam Noussair Mazraoui an die Säbener Straße, im Winter dann João Cancelo – Pavard ließ sich trotzdem nicht aus der FCB-Mannschaft verdrängen.
Er ist sowohl in der Innenverteidigung als auch auf der rechten Seite eine Konstante beim deutschen Meister, zusätzlich ist Nagelsmann ein großer Fan des französischen Nationalspielers. An der Säbener Straße muss man daher zu dem Entschluss kommen, den Vertrag mit ihm zu verlängern. Andernfalls würde Pavard in der Mannschaft eine große Lücke hinterlassen, die nur sehr schwer zu füllen wäre. Durch einen möglichen festen Transfer von Cancelo würden die Bayern im Sommer sogar über zwei Weltklasse-Rechtsverteidiger verfügen, weshalb man Pavards Forderung auch erfüllen könnte, dauerhaft im Abwehrzentrum zu spielen.
Pavard ist für die Dreierkette perfekt geeignet
Sollte man Pavards Arbeitspapier über 2024 hinaus ausdehnen, würde man mit Dayot Upamecano, Lucas Hernández, Matthijs de Ligt und Benjamin Pavard über vier Innenverteidiger verfügen. Damit wäre Nagelsmann für seine präferierte Dreierkette perfekt aufgestellt und hätte die optimale Breite in der Abwehr.
Der Rechtsfuß hat in der Vergangenheit gezeigt, dass er die Dreierkette gut interpretiert. Außerdem harmoniert er mit den drei Mitspielern extrem gut. Aus sportlicher Sicht ist es daher schwierig, ein Argument zu finden, dass für einen Pavard-Abgang spricht. Lediglich ein möglicher Transfer von Harry Kane würde die Bayern von Einnahmen abhängig machen. Dabei hat das PSG-Spiel doch gezeigt: Ebenjene Einnahmen erspielt Pavard den Münchnern – durch sportlichen Erfolg.