Mit Joao Cancelo hat sich der FC Bayern in der Winter-Transferperiode einen der besten Außenverteidiger der Welt gesichert. Der 28-Jährige gilt als absoluter Wunschspieler von Julian Nagelsmann. Wie es mit dem Portugiesen am Ende der Saison weitergeht, ist offen. Mit Blick auf die jüngsten Aussagen von Nagelsmann stellt sich die Frage, ob Cancelo dauerhaft ins taktische System der Bayern passt.
Joao Cancelo hat Manchester City im Januar verlassen, um mehr Einsatzzeiten bei einem Top-Klub zu erhalten. Mit Blick auf die vergangenen Wochen, ist dieser Plan nicht wirklich aufgegangen. Der Außenverteidiger kam zuletzt nicht über eine Reservistentolle hinaus. Vor dem Derby gegen den FC Augsburg saß der Portugiese vier Mal in Folge auf der Ersatzbank. Gegen den FCA durfte die City-Leihgabe seit langem mal wieder von Anfang an spielen und lieferte mit einem Tor und einer Vorlage prompt eine starke Leistung ab.
Nagelsmann sieht Cancelo nicht in der Dreierkette
Bayern-Coach Julian Nagelsmann äußerte sich nach dem Augsburg-Spiel ausführlich über Cancelo und dessen aktuelle Rolle beim FC Bayern. Der 35-Jährige erklärte dabei unter anderem auch, warum der Star-Neuzugang zuletzt so wenig gespielt hat: „Er hat noch nie in seinem Leben Halbverteidiger gespielt. Wir hatten zuletzt Probleme auf dieser Position und deswegen konnte er da nicht spielen. Joao ist kein Dreierketten-Spieler, das ist recht simpel erklärt“, stellt Nagelsmann fest.
Was im ersten Moment schlüssig und nachvollziehbar klingt, wirft im zweiten Moment dennoch die Frage auf, ob Cancelo dauerhaft ins taktische System der Bayern passt. Nagelsmann hat im neuen Jahr seine Defensive von einer klassischen Viererkette auf eine von ihm präferierte Dreierkette umgestellt. Die jüngsten Erfolge, vor allem in der Champions League gegen PSG, haben gezeigt, dass die Umstellung durchaus gefruchtet hat.
„Ich muss spielen, um glücklich zu sein“
Klar ist: Nagelsmann sieht in Cancelo keinen geeigneten Spieler für die Dreierkette. Dem 28-Jährigen bleibt damit „nur“ ein Platz auf den sog. Schienenpositionen. Auf diesen herrscht allerdings ein immenser Konkurrenzkampf. Zuletzt hat Nagelsmann vor allem auf Kingsley Coman und Alphonso Davies gesetzt. Auch Serge Gnabry hat bereits des Öfteren in dieser Saison als Schienenspieler agiert.
Bei Cancelo geht zudem nicht nur darum wo er spielt, sondern vor allem wie oft und lange: „Wenn er spielt, dann ist alles gut, wenn nicht, dann ist nicht alles gut“, erklärte Nagelsmann vor kurzem. Auch Cancelo selbst macht keinen Hehl daraus, dass er möglichst viel spielen möchte: „Ich muss spielen, um glücklich zu sein“, betonte er im Interview mit der portugiesischen Sportzeitung „O Jogo“. Es wird spannend zu sehen, ob Cancelo unter diesen Voraussetzungen bereits ist sich kommenden Sommer dauerhaft dem deutschen Rekordmeister anzuschließen.