Hainer fordert mehr Stars in der Bundesliga: „Die Fans wollen das sehen“

Dominik Hager
Foto: Getty Images

Vor einigen Tagen war die Bundesliga-Welt eigentlich noch so ziemlich in Ordnung. Trotz des Wissens der finanziellen Unterlegenheit tummelten sich mit Bayern, Dortmund, Leipzig, Frankfurt, Leverkusen, Union Berlin und Freiburg noch sieben deutsche Mannschaften auf der internationalen Bühne. Abgesehen von Bayern und Leverkusen wurden nun jedoch alle Teams eliminiert, wodurch man auf dem Boden der Tatsachen gelandet ist. Nun schlägt FCB-Präsident Herbert Hainer Alarm.



Die Bundesliga schwächelt im europäischen Vergleich sowohl in sportlicher als auch in finanzieller Hinsicht. Im Gespräch mit dem „kicker“ bezeichnete Bayern-Präsident Herbert Hainer die Liga-Einnahmen aus der Auslandsvermarktung als “alarmierend“. Tatsächlich generierte die Liga nur Einnahmen in Höhe von 160 Millionen Euro: “Wir hatten letzte Saison noch 250 Millionen Euro pro Jahr aus der Auslandsvermarktung“, erinnerte Hainer und zog einen vernichtenden Vergleich zu England: “Die Premier League generiert mit zwei Milliarden Euro alleine in diesem Bereich das Zehnfache“, legte er den Finger in die Wunde. In diesem Zuge kritisierte Hainer, dass man sich “zu stark auf den Heimatmarkt konzentriert“ habe und dem Rest nicht “mit der nötigen Intensität“ bedacht habe.

“Der Sport lebt von Stars“

Um die Bundesliga wieder populärer zu machen, fordert Hainer in Zukunft wieder mehr Stars. Die Liga sei nur “attraktiv, wenn ihre Klubs performen und international überzeugen.“ Dafür brauche man aber “gute Spieler.“ Dies ist aber natürlich immer auch eine Frage des Geldes: “Wenn er FC Bayern kein Geld mehr hätte, könnte er keine Spieler finanzieren, die höchsten Ansprüchen genügen – dann werden wir unattraktiver“, so Hainer, der klarstellte, dass Fans Stars sehen wollen und der „Sport von Stars“ lebe.

Aus diesem Grund bringe es auch nichts, dem FC Bayern Geld wegzunehmen und auf andere Klubs zu verteilen: “Dann würde sich die Laga auf einem niedrigeren Niveau harmonisieren“, schlussfolgerte er. Derzeit geht die Tendenz leider klar in die Richtung, dass die Bundesliga mehr Stars verliert, als dazu bekommt. Bereits im vergangenen Sommer haben mit Robert Lewandowski und Erling Haaland die größten Stars den Abflug gemacht. In wenigen Monaten wird zumindest mal Christopher Nkunku folgen und auch bei Jude Bellingham dürften die BVB-Tage schon bald gezählt sein.

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