Am vergangenen Sonntag kassierte der FC Bayern in Leverkusen bereits die dritte Pleite der laufenden Bundesliga-Saison. Schlimmer noch: Borussia Dortmund behielt dank des Münchner Patzers die Tabellenführung. Beim Blick auf die nackten Zahlen droht sich eine Geschichte wie vor elf Jahren zu wiederholen.
Was den neutralen Fußballfan freut, dürfte den Verantwortlichen rund um die Säbener Straße unruhige Nächte bereiten. Schließlich ist der Titelkampf in der Bundesliga so spannend wie lange nicht mehr. Während der deutsche Rekordmeister phasenweise ungewohnt schwach auftritt, spielt Borussia Dortmund ein bislang richtig starkes und konstantes Jahr 2023. Das spiegelt sich nun auch in der Tabelle wider. Der BVB thront mit 53 Zählern auf Rang eins, die Münchner befinden sich mit 52 Punkten einen Platz dahinter in Lauerstellung.
Am 1. April treffen beide Teams in der Allianz Arena zum großen Showdown direkt aufeinander. Der Ausgang der Partie könnte die Meisterschaft bereits vorentscheiden. Holt Dortmund mindestens einen Zähler, sind die Schwarz-Gelben aufgrund der aktuellen Form wohl nur noch schwer abzufangen, wie Julian Nagelsmann zuletzt deutlich machte.
Déjà-vu? Die Parallelen zu 2012
Es scheint also, dass sich die Nagelsmann-Elf ihren elften Meistertitel in Folge in dieser Spielzeit noch hart erarbeiten muss. Klar ist: Auch in den letzten Jahren liefen die jeweils 34 Spiele nicht immer auf höchstem Level reibungslos durch. Aber die Ergebnisse stimmten zumeist, zudem fuhr der FCB die Big Points ein und gewann häufig die entscheidenden Duelle.
In dieser Runde verlor das Star-Ensemble von der Isar bereits drei Spiele, zudem stehen schon sieben Unentschieden in bislang 25 Partien zu Buche. So eine schlechte Runde spielten die Münchner seit 2012 nicht mehr. Pikant: Zum selben Zeitraum vor elf Jahren stand Borussia Dortmund ebenfalls mit damals 56 Punkten an der Tabellenspitze. Bayern hatte mit 51 Zählern bereits fünf Punkte Rückstand. Den Borussen reichte der Vorsprung und Schwarz-Gelb brachte die Schale ins Ziel. Diese Szenario könnte nun einen ähnlichen Verlauf nehmen.
Fünf Mal 1:1, zwei Mal 2:2
Vor allem die sieben Remis kosteten Joshua Kimmich und Co. bereits Punkte ohne Ende. Unter anderem teilten die Roten schon in den Hinspielen gegen Dortmund (2:2) und Leipzig (1:1), aber auch gegen vermeintlich „kleine“ Teams wie Köln (1:1) und Stuttgart (2:2) bereits die Punkte. Nur 2010 war München in dieser Hinsicht noch schwächer. Damals standen acht Unentschieden nach 25 Spielen. Auch die aktuell drei Pleiten sind natürlich für die hohen Ansprüche zu viel, spielen letztlich in der Punktebilanz aber nicht die alles entscheidende Rolle. Denn in der letzten Saison setzte es bereits vier Niederlagen zum gleichen Zeitpunkt. Womit wir wieder beim Thema der gewonnenen Big Points angelangt wären…
Die Offensivmaschine läuft
Nichts zu bemängeln gibt es dagegen an der Torbilanz. Mit 72 Treffern stellen die Bayern wieder den mit Abstand besten Angriff der Liga, nur 2018/19 waren es mit 62 Buden weniger. Und auch die momentan 27 Gegentreffer sind in einem akzeptablen Rahmen. 2020/21 etwa waren es zur gleichen Zeit bereits 35 Stück. Die zehn Gegentreffer nach 25 Spielen wir in der außergewöhnlichen Triple-Saison 2012/13 bilden natürlich eine Ausnahme.