Das Aus von Julian Nagelsmann beim FC Bayern sorgt nach wie vor für ordentlich Gesprächsstoff. Vor allem die Frage: Wie genau verlief der zeitliche Ablauf erregt die Gemüter. Die Bayern-Bosse wehren sich derzeit gegen die Vorwürfe, wonach man den 35-Jährigen zu spät über den Rauswurf informiert hat. Nun hat der „kicker“ neue interessante Details aus einem Telefonat mit Nagelsmann veröffentlicht.
Am 23. März, um exakt 21:11 Uhr hat der italienische Transfer-Insider Fabrizio Romano als Erster darüber berichtet, dass die Bayern sich von Julian Nagelsmann trennen möchten und Thomas Tuchel dessen Nachfolge übernehmen soll. Kurze Zeit später bestätigten mehrere deutschen Medien den Rauswurf des 35-Jährigen.
Skurril dabei: Nagelsmann selbst hat davon aus der Presse erfahren und wurde von mehreren Medien direkt kontaktiert, mit der Bitte um eine Stellungnahme. Auch der „kicker“ hat den Ex-Bayern-Coach telefonisch erreicht und neue und zugleich interessante Details aus dem Gespräch veröffentlicht.
Nagelsmann war mit seinem Bayern-Aus überfordert
Gegenüber dem „kicker“ erklärte Nagelsmann, dass er bis mindestens 21.49 Uhr nichts von seinem Bayern-Aus wusste. Auf die Frage, ob er davon gehört habe, äußerte sich dieser wie folgt dazu: „Ja, weil so Leute wie Sie mich anrufen. Ich muss jetzt aber auflegen.“
Laut dem „kicker“ war Nagelsmann „total impulsiv, emotional und mit der Situation überfordert.“ Interessant ist: Eigenen Aussagen zufolge hat Nagelsmann zum Zeitpunkt des Telefonats noch nichts von den Bayern direkt gehört: „Nein, noch nicht. Ich kann jetzt nicht sprechen. Muss auflegen.“
„Bayern hat alles versucht, um Nagelsmann zu erreichen“
„BILD“-Fußballchef Christian Falk verriet am Sonntag, dass die Bayern, entgegen der Darstellung von Nagelsmann-Management, alles versucht haben, um Nagelsmann rechtzeitig zu erreichen, auch nach dem Leak: „Ich kann bestätigen, dass die Bayern versucht haben alles zu tun, um Nagelsmann zu erreichen. Wer dann wen zuerst angerufen hat ist schwer zu sagen. Es war an diesem Abend sehr hektisch, nach dem Fabrizio Romano über das Aus von Nagelsmann berichtet hat. Die Bayern wollten Julian Nagelsmann aktiv erreichen als der Leak raus war. Kurz nach 22 Uhr, knapp eine Stunde nach dem Leak, gab es eine Dreierkonferenz mit Kahn und Salihamidzic. Man hat sich auf ein persönliches Gespräch am nächsten Tag verständigt“, betonte dieser bei „BILD TV“.
„kicker“-Reporter Georg Holzner äußerte sich wie folgt dazu: „Natürlich haben sich die Bayern-Verantwortlichen dann, als sich die Informationen bereits wie ein Lauffeuer in den Medien verbreitet hatten, bei Nagelsmann gemeldet. Sie hatten nicht damit gerechnet, dass die Presse so frühzeitig davon erfahren würde.“