Hermann Gerland war über Jahre hinweg ein fester Bestandteil des FC Bayern. Im Sommer 2021 zog der ehemalige Co-Trainer und Nachwuchschef einen Schlussstrich unter sein Kapitel beim Rekordmeister. Im „Doppelpass“ erklärte der 68-Jährige nun, dass Differenzen mit Sportchef Hasan Salihamidzic zu seinem Abschied geführt hätten.
Gemeinsam mit Hansi Flick und Miroslav Klose hatte Hermann Gerland im Mai 2021 seinen Abschied vom FC Bayern verkündet. Das Aus des langjährigen Co-Trainers überraschte damals viele Fans und Experten. Der „Tiger“ gilt schließlich als Entdecker von Stars wie Bastian Schweinsteiger, Philipp Lahm oder Thomas Müller und war zuvor rund 25 Jahre im Verein tätig.
Am Sonntag war Gerland im „Doppelpass“ bei Sport1 zu Gast. In der Talkrunde stellte der 68-Jährige klar, dass sein Abgang vorrangig an Problemen mit Hasan Salihamidzic lag. „Es passiert doch, dass zwei Menschen sich nicht abkönnen. Ich hatte mit Hasan Probleme“, so der aktuelle Assistenztrainer der U21-Nationalmannschaft.
Zum Bruch führten vor allem die Differenzen in der Nachwuchsarbeit des Rekordmeisters. „Ich war am Campus, habe gehört, wie Entscheidungen getroffen wurden. Es war vereinbart, dass ich sie im sportlichen Bereich treffe, das hat alles wunderbar geklappt. Und auf einmal habe ich gemerkt, dass es nicht so richtig läuft. Und dann wurde immer mehr erzählt als trainiert“, so Gerland.
„Das „Mia san Mia“ ist heute anders“
Und auch über das aktuell viel diskutierte „Mia san Mia“-Gefühl sprach der 68-Jährige in der Talkrunde: „Das Mia-san-mia-Gefühl ist anders als vor zehn Jahren. Ich habe mich da nicht mehr gesehen“, sagte Gerland. Lothar Matthäus hat jüngst betont, dass sich das FCB-Credo seit der Ankunft von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic in München spürbar verändert hat.
Dennoch blickt der ehemalige Münchener auch sehr großmütig auf seine Zeit beim FC Bayern zurück. „Ich war sehr glücklich, dass mich Hansi Flick damals dazugeholt hat und ich das noch miterleben durfte, als Bayern München sechs Titel geholt hat – und danach noch den siebten. Als Hansi Flick ging, habe ich zu mir gesagt: ‚Hermann, ich möchte auch gehen‘.“