Mit Michael Diederich wurde am vergangenen Samstag eine neue Personalien der Chef-Etage des FC Bayern vorgestellt. Der ehemalige Banker übernimmt ab dem ersten Juli das Amt des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden und Finanz-Bosses beim deutschen Rekordmeister. In seinem Antritts-Interview sprach der 57-Jährige unter anderem auch über seine Rolle, im Bezug auf zukünftige Transfers der Münchner.
Stephan Lehmann, der seit fast 30 Jahren als Stadionsprecher der Bayern agiert, verkündete vor Anpfiff des Klassikers gegen Dortmund(4:2), dass Michael Diederich das Amt des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden bei den Roten übernehmen wird. Damit tritt Diederich in die Fußstapfen von Christian Dreesen der das Amt nach 10 erfolgreichen Jahren niederlegt. Als zukünftiger Finanzvorstand leitet der ehemalige Banker zudem die finanziellen Geschicke des Klubs.
Durch seine Tätigkeit als Finanzvorstand wird der 57-Jährige zudem auch in die nächsten Transfers der Bayern eingebunden sein. Im Interview mit dem Vereinsmagazin 51 äußerte sich Diederich über seine zukünftige Rolle an der Säbener Straße. Dabei betont er, dass primär Hasan Salihamidzic als Sportvorstand für Transfers tätig sei, ein Mitspracherecht weist Diederich jedoch nicht von sich.
„Ich wäre der Mahner“
Im Zuge des Interviews wurden auch Transfers thematisiert, die eine Ablösesumme von 100 Millionen überschreiten. Hierzu gab der ehemalige Vorsitzende der Unicredit Bank an, dass Verpflichtungen mit derartig hohen Summen intensiv in Vorstand und Aufsichtsrat diskutiert werden müssten. „Es geht hier um zwei Aspekte: Können wir uns einen solchen Transfer leisten – und wollen wir uns einen solchen Transfer leisten?“, so Diederich. Der 57-Jährige will derartige Spielereinkäufe nicht ausschließen: „Grundsätzlich schließe ich im Leben nichts aus. Aber ich wäre immer der Mahner, der sagt: Freunde, Achtung! Wir müssen auch den zweiten Teil der Waage, unsere Wirtschaftlichkeit im Blick behalten.“
Dabei hänge jeder Transfer eher davon ab, wie der Spieler in das Gefüge der Mannschaft und des Vereins passt, als von den finanziellen Umständen. Das Risiko hoher Transfersummen scheue der 57-Jährige zwar nicht, es müsse jedoch „kalkulierbar und kontrollierbar“ sein.
Laut Diederich wird der FC Bayern auch unter seiner Beteiligung eine finanzielle Linie achten und den Sport in den Vordergrund stellen: „Wenn wir aus unserer wirtschaftlichen Balance geraten würden, würde uns ein Großteil unseres Alleinstellungsmerkmals abhanden kommen. Im Achtelfinale gegen Paris Saint-Germain haben wir es mit den teuersten Fußballern der Welt zu tun bekommen – und uns durchgesetzt. Geld allein schießt keine Tore. Und das ist gut so.“