Aus in der Champions League, Aus im DFB-Pokal und der Verlust der Bundesliga-Tabellenführung an Borussia Dortmund. Der FC Bayern verspielte in den letzten Wochen nach dem Trainerwechsel von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel bereits zwei Titel. Die Meisterschaft ist ebenfalls in aller höchster Gefahr. Im Zentrum der Kritik befindet sich neben Sportvorstand Hasan Salihamidzic, besonders Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn. Laut der „Sport BILD“ wird der 53-Jährige schon seit geraumer Zeit kritisch hinterfragt an der Isar.
Am 22. Mai tagt der Aufsichtsrat des deutschen Rekordmeisters. Dabei soll insbesondere die Frage nach der Rolle von Oliver Kahn in der aktuellen Krise aufgeworfen werden. Die Zukunft des Ex-Titans im Verein könnte sich an diesem Tag entscheiden. Wie „die „Sport BILD“ berichtet, stand Kahn bereits vor einem Jahr auf dem Prüfstand.
Kahns Führungsstil maßgeblicher Kritikpunkt
Im Anschluss an eine Aufsichtsratssitzung am 9. Mai 2022 sollen Präsident Herbert Hainer und Ehrenpräsident Uli Hoeneß Kahn demnach zu einem Gespräch gebeten und ihm „sehr deutlich“ erklärt haben, dass ein anderes Auftreten von ihm erwartet wird. Maßgeblich kritisiert wurde dabei Kahns Führungsstil. Hoeneß und Hainer sollen eingefordert haben, dass Kahn kommunikativer werden müsse und den Verein nach außen besser vertreten solle. Außerdem mangelte es Kahn wohl an Empathie für die Mitarbeiter im Verein. Wie ernst die Lage war, untermauert der Fakt, dass mit Ex-DFL-Boss Christian Seifert und dem ehemalige Leipzig-Chef Oliver Mintzlaff wohl bereits potenzielle Nachfolger gehandelt wurden.
Rekord-Umsatz spricht für Kahn
Kahns Reaktion auf die Kritik an seiner Person soll hingegen positiv und einsichtig gewesen sein. Der Umgang mit den Mitarbeitern soll für ihn allerdings weiterhin eine Herausforderung darstellen. Die „fehlende Bindung zu ihrem Boss“ sollen Angestellte des Klubs auch in den vergangenen Monaten immer wieder kritisiert haben, angeblich gibt es kaum einen Austausch. Kahn umgebe sich lieber „mit seinen eigenen Leuten“. Diese Punkte sollen auch Ende Mai auf den Tisch kommen, wenn der Aufsichtsrat erneut tagt. Auf Kahns Habenseite steht: Mit 835 Millionen Euro steuert der Klub auf einen neuen Umsatz-Rekord zu. Es wird sich zeigen, ob dies ausreicht, damit Kahn erneut das Vertrauen ausgesprochen wird und er seinen Vertrag bis Ende 2024 erfüllen darf.
Sollte dies nicht der Fall sein, scheint man in München bereits einen Plan B zu haben. Demnach gilt Frankfurt-Boss Axel Hellmann als möglicher Kahn-Nachfolger. Dem Vernehmen nach steht der FCB bereits in Kontakt zu dem 51-Jährigen.