Nächster Schritt aus der Krise – 3 Erkenntnisse zum Auswärtssieg in Bremen

Jonas Gerhartz
Jonas Gerhartz - Redakteur
Foto: IMAGO

Nächster Schritt aus der Formkrise! Am gestrigen Samstagabend konnte der FC Bayern einen 2:1-Auswärtserfolg beim SV Werder Bremen feiern. Mit diesem Sieg erledigten die Münchner ihre Pflichtaufgabe an der Weser und behaupten somit weiterhin die Tabellenführung im Meisterschaftsendspurt. Wir liefern Euch drei Erkenntnisse zum Auswärtserfolg beim SVW.

Seit dem ergebnistechnischen Befreiungsschlag am vergangenen Wochenende gegen Hertha BSC steht der FC Bayern wieder an der Tabellenspitze der Bundesliga. Somit haben die Münchner den Gewinn der Meisterschaft wieder in der eigenen Hand. Dementsprechend lautet die Marschroute für den Saisonendspurt: Jedes Spiel gewinnen, um am Ende die Schale in den Händen halten zu können. Mit dieser Einstellung ging der deutsche Rekordmeister auch in das Auswärtsspiel beim SV Werder Bremen und feierte am Ende einen souveränen 2:1-Sieg. Neben dem Auswärtserfolg legten die Bayern auch im Meisterschaftsrennen gegen Borussia Dortmund vor, die erst am Sonntagabend den VfL Wolfsburg empfangen.

1. Gnabry kämpft sich allmählich aus seinem Formtief

In dieser Spielzeit hatte insbesondere Serge Gnabry mit erheblichen Leistungsschwankungen zu kämpfen. Beispielsweise entfaltete der deutsche Nationalspieler zu Saisonbeginn im Zusammenspiel mit Mané, Musiala & Co. zunächst eine unberechenbare Offensivpower auf dem Platz. Allerdings konnte der 27-Jährige diese starken Leistungen insbesondere in der ersten Ergebniskrise im vergangenen September nicht mehr bestätigen und verlor erstmals seinen Stammplatz.

Auch nach dieser Ergebniskrise benötigte Gnabry zwar einiges an Zeit, um wieder an seine Leistungen anzuknüpfen, jedoch zählte dieser vor der Winter-WM wieder zu den Leistungsträgern unter Nagelsmann. Doch auch im Kalenderjahr 2023 lief der Offensivspieler wie viele andere Bayern-Akteure wieder mal seiner Form hinterher und war auch unter Bayern-Coach Thomas Tuchel nicht immer die erste Wahl für die Startelf.

Jedoch scheint sich Serge Gnabry derzeit wieder Schritt für Schritt aus seiner lang anhaltenden Formkrise heraus zu kämpfen. So erhielt der 27-Jährige u.a. gegen Hertha das Vertrauen von Tuchel, zahlte dieses mit einer ansprechenden Leistung und dem wichtigen Führungstreffer zurück. Und auch gegen Werder Bremen agierte Gnabry wieder als Ersatz für den verletzen Eric Maxim Choupo-Moting im Sturmzentrum und bescherte seiner Mannschaft wieder die 1:0-Führung. Dass diese jüngsten Erfolgserlebnisse auch gut für das eigene Selbstvertrauen sind, bestätigte Gnabry nach dem Schlusspfiff: “Wenn ich vorne drin spiele, ist es umso schöner, wenn ich die Tore schieße. Das ist auch wichtig für mein Selbstvertrauen und für die Mannschaft.”

Das Spiel bei Werder Bremen hat nochmals gezeigt, dass sich Serge Gnabry derzeit kontinuierlich aus seiner persönlichen Formkrise heraus kämpft. Wenn der deutsche Nationalspieler diesen Leistungsanstieg auch in den letzten drei Saisonspielen fortsetzt, kann dies auch seine Chancen für eine weitere Zukunft an der Isar wieder erhöhen.

2. Gravenberch konnte überzeugen

Auch wenn Ryan Gravenberch noch nicht mal ein Jahr das Trikot für den FC Bayern trägt, gab es zuletzt immer wieder Gerüchte um einen vorzeitigen Abschied. Der Grund für diese hartnäckigen Gerüchte war die ausbleibende Spielzeit des Niederländers, der seinen Unmut bereits auch schon öffentlich äußerte.

Wie zuletzt auch bei Noussair Mazraoui erhielt der 20-Jährige aufgrund der angespannten Personalsituation gegen Werder Bremen seinen zweiten Startelfeinsatz in der laufenden Spielzeit und konnte diese Chance nutzen. So absolvierte der Niederländer wie schon nach seiner Einwechslung gegen Hertha ein gutes Spiel und verlieh dem Münchner Mittelfeld mehr Ballsicherheit, die zuletzt gefehlt hatte. Auch wenn der Arbeitstag des 20-Jährigen nach einer guten Stunde bereits schon wieder zu Ende war, konnte sich Ryan Gravenberch für die restlichen Aufgaben im Saisonendspurt durchaus empfehlen.

Allerdings bleibt es abzuwarten, ob diese zwei jüngsten Leistungen gegen Hertha BSC und den SV Werder Bremen nun wirklich für den möglichen Durchbruch des Mittelfeldtalents sorgen, da Leon Goretzka nach seiner Gelbsperre bereits am kommenden Spieltag gegen den FC Schalke 04 wieder einsatzbereit wäre.

3. Nächster Schritt in die richtige Richtung

Nachdem der FC Bayern mit dem 2:0-Erfolg gegen die Hertha am vergangenen Spieltag den ersten Schritt aus der Formkrise gemacht hat, folgte am gestrigen Samstagabend der nächste Stepp. So haben die Münchner auch gegen Bremen im Vergleich zum jüngsten Heimerfolg weitere spielerische Fortschritte gemacht. Beispielsweise war beim Gegenpressing nach Ballverlusten eine deutliche Entwicklung zu sehen. So erstickte der deutsche Rekordmeister durch viele Ballgewinne im Mittelfeld einen Großteil an möglichen Bremer Kontersituationen.

Zudem wirkte auch die gesamte Defensivstruktur im Vergleich zu den letzten Wochen deutlich kompakter, sodass die Bayern bis auf das Traumtor von Schmidt (86.) kaum gegnerische Abschlüsse zu ließen. Allerdings tun sich die Münchner weiterhin schwer, in aussichtsreiche Abschlusssituationen zu kommen, da ein Ziel- und Wandspieler im System fehlt.

Die Partie an der Weser auch hat gezeigt, dass der FC Bayern weiterhin auf dem richtigen Weg ist, um die wochenlange Formkrise endlich abzuschütteln. So war nicht nur eine weitere Leistungssteigerung zu erkennen, sondern auch der nötige Einsatz auf dem Platz hat wieder mal gestimmt. Mit diesem „Spirit“ und der passenden Leistung haben die Münchner gute Chancen, ihr verbleibendes Saisonziel noch erreichen.

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