Oliver Kahn musste in den vergangenen Wochen viel Kritik einstecken. Dem Vernehmen nach droht dem 53-Jährigen das vorzeitige Aus beim FC Bayern im Sommer. FCB-Legende Sepp Maier hat seinen einstigen Schützling nun den Rücken gestärkt. Zeitgleich hat die Torwart-Ikone Chefkaderplaner Hasan Salihamidzic für dessen Arbeit kritisiert.
Im Gespräch mit dem „kicker“ machte Maier deutlich, dass die anhaltende Kritik an Kahn nicht gerechtfertigt sei. Demnach habe Uli Hoeneß einst „über 40 Jahre gebraucht, um Bayern zu einem Weltverein auf Weltniveau aufzubauen“. Laut dem 79-Jährigen benötige Kahn schlichtweg mehr Zeit: „Dieses Level zu halten, ist schwierig und kostet viel Energie. Was Uli 40 Jahre lang gemacht hat, kann Olli nicht in ein, zwei Jahren machen. Die sollen ihn erstmal in Ruhe arbeiten lassen und ihm Zeit geben.“
Ein Kahn-Rauswurf macht für Maier überhaupt keinen Sinn, auch weil es derzeit keinen adäquaten Nachfolger geben würde: „Wer soll’s denn sonst machen? Wer ist denn qualifiziert dafür? Ich sehe keinen – außer Uli macht es nochmal selbst.“
„Sie haben Spieler geholt, die woanders nicht mehr gebraucht wurden“
Interessant ist zudem: Aus Sicht von Maier ist Kahn nicht allein dafür verantwortlich, dass es bei den Bayern seit knapp zwei Jahren nicht mehr wirklich rund läuft: „Bevor man den Olli angreift, soll man erst woanders schauen“, betonte dieser. Vor allem bei der Kader-Zusammenstellung habe der FCB in den vergangenen Jahren große Fehler gemacht: „Was haben die denn für einen Kader beieinander? Bei Mané hieß es: ein super Deal. Bei Sané hieß es: ein super Deal. Aber glaubst du wirklich, dass Pep Guardiola einen super Spieler für 50 Millionen Euro verkauft? Oder dass Jürgen Klopp einen super Spieler gehen lässt?“
Auch wenn Maier nicht explizit den Namen Hasan Salihamidzic in den Mund genommen hat, ist es sehr eindeutig, wen die Torwart-Legende für die „falsche Kaderplanung“ verantwortlich macht: „Bayern war da mal wieder nicht schlau, ist wieder darauf reingefallen. Sie haben Spieler geholt, die woanders nicht mehr gebraucht wurden.“